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Erfolgreiches Projekt ohne Förderung: Ab 31. März gibt es kein Geld mehr für die Kiezkümmerer.

© Ottmar Winter PNN/Ottmar Winter PNN

Obwohl die Stadt von einem Erfolg spricht: Potsdamer Kiezkümmerer vor dem Aus

Am Stern, am Schlaatz und in Drewitz dienen die Kiezkümmerer als Ansprechpartner für Anwohnerinnen und Anwohner – aber nur noch bis zum 31. März. Die Linke will das Projekt erhalten.

Seit 2020 gibt es in Potsdam die Kiezkümmerer: Potsdamerinnen und Potsdamer, die in ihren jeweiligen Quartieren als Ansprechpersonen für Anwohnerinnen und Anwohner dienen, egal ob es um Fragen zum Stadtteil oder um das Melden von kaputten Laternen, herumliegenden Müll oder Straßenschäden geht.  

Ein erfolgreiches Projekt, wie die Stadt selbst befindet, die die Kiezkümmerer einst über das Bundesprogramm BIWAQ (Bildung, Wirtschaft, Arbeit im Quartier) ins Leben gerufen hatten. Trotzdem wird es am 31. März beendet – es fehlt das Geld.

Beim Stadtverordneten Sascha Krämer (Sozial.Die Linke), stößt das auf Unverständnis: „Ich begrüße dieses niedrigschwellige Projekt und wundere mich, dass die Verwaltung sich nicht um eine nachhaltige Finanzierung gekümmert hat.“

In den letzten Jahren gab es in den Stadtteilen Stern, Schlaatz und Drewitz jeweils einen Kiezkümmerer oder eine Kiezkümmerin. Derzeit gibt es nur noch eine Kiezkümmerin am Stern. „Gerade in diesen Stadtteilen, die Transformationsprozesse durchlaufen, die nicht im Fokus der Stadtpolitik stehen, sind die Kiezkümmerer ein wichtiger Anlaufpunkt für die Menschen“, sagt Krämer. Er kündigte an, in der nächsten Stadtverordnetenversammlung am 6. März einen Antrag für eine langfristige Finanzierung einzubringen.

Personal schwer zu finden

„Die Kiezkümmerer wurden bisher aus Fördermitteln finanziert. Daher waren die entsprechenden Arbeitsverträge befristet“, sagt Stadtsprecherin Juliane Güldner auf Nachfrage der PNN. „Die Einrichtung unbefristeter Stellen war nicht möglich.“ Die Förderung läuft bislang über das Teilhabechancengesetz. Laut Stadt betrugen die Gesamtkosten des Projektes bislang 155.000 Euro, davon 123.000 Euro gefördert.

Güldner betont, dass sich die Suche nach geeigneten Kiezkümmerern als sehr schwierig erwiesen habe: „Der Ansatz der Kiezkümmerinnen und Kiezkümmerer als Schnittstelle zwischen Wohnungsbaugesellschaften, Hausmeistern in den Stadtteilen, dem Ordnungsamt, dem öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger, sozialen Einrichtungen und den Bewohnenden ist sehr anspruchsvoll“. Seit 2020 konnten nur fünf Personen dafür gewonnen werden.

Eine Fortführung sei durchaus geplant: „Wenn die Stadtteilkoordinatoren in der Arbeitsgruppe Sozial-Kulturelle Stadtteilarbeit im Fachbereich Wohnen, Arbeit und Integration etabliert sind, ist ein Neuaufbau des Vorhabens angedacht“, sagt Güldner. Wann dies frühestens der Fall sein könnte, ließ die Stadt offen.

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