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Der Bayer-Konzern will der amerikanischen Regierung 100 Millionen Pillen des Anti-Milzbrand-Antibiotikums Ciprobay ("Cipro") verbilligt zur Verfügung stellen. "Das ist eine außergewöhnliche Regelung für eine außergewöhnliche Situation", sagte Bayer-Sprecher Michael Diehl am Mittwoch auf Anfrage.

Die amerikanischen Stahlhersteller haben die US-Kommission für den Internationalen Handel davon überzeugt, dass sie durch billige ausländische Einfuhren erheblich geschädigt worden sind. Die von der International Trade Commission (ITC) in der Nacht zum Dienstag mitgeteilte Entscheidung zu Gunsten der einheimischen Industrie gibt den Weg frei für mögliche Quoten oder Einfuhrzölle gegen Importstahl.

Wenn die Konjunktur lahmt, werden in Deutschland nicht nur die Wirtschafts- und Finanzpolitiker unruhig. Auch die Arbeitsmarktpolitiker beginnen zu rechnen: Wie viele Mitarbeiter werden die Unternehmen nun, da wichtige Aufträge für die kommenden Monate wohl ausbleiben, entlassen?

Von Antje Sirleschtov

Der Einbruch des TV-Werbemarkts hat bei der Pro Sieben Sat 1 Media AG, Unterföhring bei München, nach neun Monaten der laufenden Periode für Umsatz- und Gewinnrückgänge gesorgt. "Dank eines straffen Kostenmanagements sind unsere Umsatzverluste nur etwa zur Hälfte auf das Ergebnis durchgeschlagen," sagte Konzernchef Urs Rohner zu einem Zwischenbericht der vor einer Fusion mit ihrer Muttergesellschaft Kirch Media stehenden TV-Gruppe.

Die Spitzenverbände der Europäischen Banken unternehmen offenbar einen erneuten Versuch, sich mit der EU-Kommission über die Höhe der Gebühren für Auslandsüberweisungen zu einigen. Die EU hatte zuletzt wiederholt gerügt, dass die Gebühren "überhöht" seien, und deshalb gedroht, eine Verordnung zu erlassen.

Angesichts der Konjunkturschwäche wächst die Unsicherheit bei Bundesregierung, Koalition und den Wirtschaftsverbänden über die Entwicklung am Arbeitsmarkt. Während die Verbände am Mittwoch ein vorgezogenes Treffen des "Bündnis für Arbeit" forderten, will das Bundesarbeitsministerium nach Informationen dieser Zeitung die Modellversuche in Rheinland-Pfalz und Brandenburg zur Beschäftigungsförderung mittels Lohnsubvention bundesweit ausweiten.

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) will die Behandlung in Arztpraxen und Krankenhäusern besser miteinander verzahnen und damit die Beitragssätze in der Krankenversicherung stabilisieren. DGB-Vizechefin Ursula Engelen-Kefer schlug außerdem eine Anhebung der Beitragsbemessungsgrenze und die Finanzierung von versicherungsfremden Leistungen aus Staatsmitteln vor.

Wer das Geld gibt, will auch das Sagen haben. Um sich lästige Minderheitsaktionäre vom Hals zu schaffen, versucht der Mehrheitseigner seinen Anteil am betreffenden Unternehmen auf 100 Prozent zu steigern.

Das Bundeskartellamt hat in einer überraschenden Großaktion die Geschäftsräume des Dualen Systems sowie von Verbänden des Handels und der Ernährungsindustrie durchsucht. Es habe Anhaltspunkte für einen Boykottverdacht gegen Konkurrenten des Dualen Systems bei der Entsorgung von gebrauchten Verkaufsverpackungen gegeben, begründeten die Wettbewerbshüter am Mittwoch in Bonn ihr Vorgehen.

Als der Aufsichtsratsvorsitzende und Ex-Vorstandschef Hubertus von Grünberg seinen erst 1999 ernannten Nachfolger Stephan Kessel aus dem Amt drängte, begann in Hannover, beim traditionsreichen Reifenhersteller Continental, eine neue Unternehmensära. Eigentlich hatte der geschasste Kessel erfolgreich die Strategie umgesetzt, die von Grünberg für "Conti" ersonnen hatte - hin zum Systemlieferanten der Automobilindustrie.

Konsumzurückhaltung, Rezessionsangst und eine schwache Nachfrage nach Informationstechnologie zwingen weitere Unternehmen der Hightech-Branche zu Kurskorrekturen und Kosteneinsparungen. Der von Hewlett-Packard übernommene US-Computerhersteller Compaq hat im vergangenen Quartal einen hohen Verlust eingefahren und damit die ohnehin schon gesenkten Erwartungen der Analysten enttäuscht.

Die Betriebsräte von Berliner Bank und Bankgesellschaft Berlin, Bernd Reinhard und Frank Meysel, haben in einem Offenen Brief den Konzernvorständen Wolfgang Rupf und Norbert Pawlowski die "Nichtachtung von Aufsichtsratsbeschlüssen" und "eine Täuschung der Hauptversammlung vom 29. August" vorgeworfen.

Von Ralf Schönball

Die Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK) hat eine Verfassungsklage gegen das Übernahmegesetz angedroht, falls dieses Anfang des kommenden Jahres wie geplant in Kraft treten sollte. Die Regeln zum Hinausdrängen von Kleinaktionären durch einen Großaktionär, das so genannte Squeeze-out, verstießen gegen die Verfassung, so die SdK.