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In Wetzlar-Blankenfeld reihen sich schmucke Einfamilienhäuser aneinander, die Hecken in den Vorgärten sind keinen Zentimeter zu lang, und Porzellanfigürchen zieren die Fensterbänke. Eine Wohnsiedlung wie es hunderttausende in Deutschland gibt - und doch auch wieder nicht.

Explosive Kirch-MischungTransparenz war nie ein Markenzeichen der Kirch-Gruppe. Kaum jemand hat bislang alle Beteiligungen und Verbindungen durchschaut, die den Medienkonzern des 75-jährigen "Filmhändlers" Leo Kirch zusammenhalten.

Es stehen ein paar dicke Autos vor der Dresdner Bank am Brandenburger Tor. Es ist Freitag abend.

Von
  • Jan Brunzlow
  • Ursula Weidenfeld

In ungewöhnlich scharfer Form hat der Direktor des Internationalen Währungsfonds (IWF), Horst Köhler, den Protektionismus in den Industrieländern verurteilt. "Die Gesellschaft in den reichen Ländern ist zu egoistisch, um Vorteile aufzugeben", sagte Köhler am Sonnabend beim Weltwirtschaftsforum (WEF) in New York.

Ein Zug für AmmendorfSchröder schwebte in Halle-Ammendorf per Hubschrauber ein. 900 Waggonbauer von Bombardier, die monatelang gegen die Schließung des Werks protestiert hatten und noch Tage zuvor ihr Werk besetzt hatten, standen auf den Stühlen und applaudierten.

Eiligen Schrittes, mit keuchendem Atem aber ohne Fahrkarte geht es morgens die zahlreichen Stufen hinauf zum nasskalten Gleis der U2 an der Eberswalder Straße. Die gelben Letter auf der digitalen Zuganzeige versprechen, dass es in einer Minute Richtung Ruhleben geht.

Es war eine Woche der schlechten Nachrichten: am Mittwoch mussten sich Japaner von ihrer populären Außenministerin Makiko Tanaka verabschieden, die von Premierminister Koizumi wegen regierungsinterner Streitereien entlassen wurde, und prompt stand Freitag der nächste Schrecken ins Haus: der Nikkei-Index verlor drastische 206,37 Punkte und so schloss die Tokioter Aktienbörse bei gerade mal 9791,43 Zählern. Die Sorge des Aktienmarkts: Koizumis ohnehin schleppend verlaufender Reformkurs wird sich mit dem Verlust Tanakas, einer wichtigen Stütze seines Kabinetts im Kampf gegen reformunwillige Gegner, weiter abschwächen.

Das waren wilde Zeiten. Um gegen die Pflichtmitgliedschaft in der örtlichen Handwerkskammer zu protestieren, ging der Mülheimer Unternehmer Jordan Schilling 1997 für vier Tage in den Knast.