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Roman Krasnovski eilt über die Straße. Er hat sich verspätet, beim Orgelspielen im Berliner Dom die Zeit vergessen.

Von Johannes Voelz

Rund 170 Künstler, Gewerkschafter, Kirchenvertreter und SPD-Anhänger haben die rot-grüne Bundesregierung scharf kritisiert. "Wo die ökonomischen Erfolgskriterien des globalisierten Kapitalismus zu den Leitwerten der Gesellschaft werden, droht ein Totalitarismus neuer Art", heißt es in dem Appell.

Ein Leisetreter ist Joshua Sobol nicht gerade, und so überrascht es ein wenig, dass der erste Roman des israelischen Dramatikers den Titel "Schweigen" trägt. Schließlich wurde Sobol in den achtziger Jahren weit über die Grenzen seiner Heimat hinaus mit Stücken bekannt, in denen er israelische Tabuthemen auf provokative Weise aufgriff: "Ghetto" brachte die jüdische Kollaboration mit den Nazis auf die Bühne, "Weiningers Nacht" handelte vom Hass des österreichischen Juden Weininger auf Juden, Frauen und sich selbst und führte nach der Uraufführung zu einer turbulenten Diskussion in der Knesset.

Lässige Gestalten bevölkern die Wände der Berliner Literaturwerkstatt, jugendliche Silhouetten im Casual-Look. Je ein farbiges Detail belebt die schemenhaften Tuschezeichnungen; es korrespondiert mit der "Lebensanleitung" am unteren Bildrand.

Von Katrin Hillgruber

Die Umsiedlung der Gemeinde Geisendorf (Oberspreewald-Lausitz) nach Neupetershain wegen des nahenden Braunkohlen-Tagebaus Welzow-Süd ist offiziell abgeschlossen. Eine Veranstaltung am neuen Standort setzte am Montag den Schlusspunkt, teilte die Lausitzer Braunkohle Aktiengesellschaft (Laubag) in Senftenberg mit.

Stammzellen des Knochenmarks können sich in Hirnzellen entwickeln. Das berichten Wissenschaftler des Jefferson Medical College in Philadelphia.

Von Bas Kast

Wenn das Vermögen eines Unternehmens nicht mehr ausreicht, um die bestehenden Verbindlichkeiten zu decken, spricht man von Überschuldung ( siehe Artikel ). Maßgeblich ist eine eigenständig erstellte Überschuldungsbilanz.

Ein Telegramm an "rudolph virchow" - Adresse überflüssig, er war ja weltbekannt: "die besten glueckwuensche zur jubelfejer sendet die universitat tokyo." Virchow, der angesehenste Arzt und Forscher seiner Zeit, machte Berlin zum Mekka der Medizin.

Von Rosemarie Stein

Die Weltlage in Fortsetzungen an der Akademie der Künste. Diesmal gab es Platzkarten für den großen Saal.

Von Dr. Kerstin Decker

Am Sonntagabend schalteten n-tv und die "Tagesthemen" erstmals nach Beginn der US-Bombardements wieder nach Kabul. Da stand Christoph Hörstel auf einem Hoteldach, sprach in sein Satellitenhandy.

Als vor drei Jahrzehnten die Institution der Künstlersozialversicherung eingerichtet wurde, deren Sinn heute von niemandem mehr ernsthaft in Frage gestellt wird, haben die Verwerter verzweifelt die Hände ringend ihren ökonomischen Untergang prophezeit, und den kulturellen des Abendlandes gleich mit dazu. Zur Zeit wird um eine Gesetzesnovelle gekämpft, in der die Stellung der Urheber gegenüber den Verwertern gestärkt werden soll, und wieder malen diejenigen mit dem großen Geld am Bild des armen Verlegers, der an Stelle von Spitzwegs Poet unterm Dach seine Existenz fristet.

Das ZDF gilt als Rummelplatz-Experte unter den deutschen Sendern. Nicht nur, weil sich momentan das Karussell der Intendanten-Kandidaten schwungvoll dreht.

"Schulleiter werden zu Managern", so verkaufte Gabriele Behler, Kultusministerin in Düsseldorf, im Frühjahr den Schulversuch "Selbstständige Schule". 300 Modellschulen sollen ihren eigenen Etat verwalten, ihr Personal selbst einstellen, ja, selbst die Stundentafel eigenständig gestalten.

Studenten sollen künftig drei Sprachen sprechen: ihre Muttersprache sowie zwei Fremdsprachen. In diesem Wunsch sind die sich die Hochschulrektoren und der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) einig.

Von Uwe Schlicht

Sein aktuelles Album "Astrakan Café" ist im österreichischen St. Gerold-Kloster aufgenommen worden, nun sitzt er wieder vor einem christlichen Altar: In der Passionskirche zeigt der tunesische Oud-Virtuose Anouar Brahem, dass er auch ohne Jazz-Prominenz auskommt.

Im Zuge der immer schneller voranschreitenden Historisierung richteten die Analytiker schon vor der Jahrtausendwende ihren Blick zurück nach vorn. Die Chroniken des Jahrtausends waren verkaufsträchtig schon vor dem Millennium in den Läden.

Das Boulevardblatt "BZ" brachte es kürzlich auf den Punkt. Über einer Doppelseite prangte in großen Lettern: "Die Schrott-Oper".

Von Frederik Hanssen

Enttäuschung bei der CDU, Erleichterung bei SPD und PDS, Freude bei der FDP: Die Stimmung in den Landeszentralen der Parteien nach der ersten Etappe der Bürgermeister-Wahlen am Sonntag konnte gestern gegensätzlicher nicht sein."Unsere Erwartungen sind nicht erfüllt worden", gestand CDU-Generalsekretär Thomas Lunacek.

Wie kann das Land Berlin eine Finanzloch von 10,2 Milliarden Mark im Haushaltsjahr 2002 schließen? Oder gar eine Deckungslücke von über 40 Milliarden Mark für die nächste Legislaturperiode?

Von Sabine Beikler

Wieder ein Fall von Größenwahn am Neuen Markt, den die Anleger bezahlen müssen: Der Finanzsoftware-Hersteller Brokat hat noch drei Wochen Zeit, um sein Überleben zu sichern. Nach Lage der Dinge wird die Frist für das überschuldete Unternehmen ungenutzt ablaufen.

Von Henrik Mortsiefer

Die entscheidenden Personalbeschlüsse fasst die CDU erst Anfang kommenden Jahres. Doch dieser Tage wird in der Berliner Union die Saison der Positionierungen, der Machtkämpfe und der Intrigen eingeläutet.

Von
  • Christian Tretbar
  • Matthias Meisner

Farbe auf dem Stadtring löste gestern Vormittag gegen 9.20 Uhr ein Verkehrschaos aus: In Höhe der Stadtring-Ausfahrt Knobelsdorffstraße in Charlottenburg verlor ein Lastwagen der Ladefläche gelbe Farbe.

Berlin und Brandenburg haben erstmalig eine kostbare Gemeinsamkeit und deren gleiche Gefährdung scharf angesehen: den Wald. Und siehe da: Sein brandenburgischer Zustand ist im jetzt endenden Jahr nicht schlechter geworden als in den Vorjahren, welcher Stillstand ja bei freundlicher Betrachtung schon als Fortschritt gedeutet wird.

Der Zeitpunkt war gut gewählt, denn montags ist das Pergamonmuseum geschlossen. Auch die Götter brauchen ihren Sonntag, wollen wenigstens am Montag in Ruhe gelassen werden.

Vor 25 Jahren berichteten wir:Der sogenannte "Schülerberg" bietet nach Senatsauffassung für die Wirtschaft die Chance, die Fachkräfte auszubilden, die sie morgen braucht. Doch welche Fachkräfte in Zukunft benötigt würden, sei bei kurzfristiger Personalplanung der Unternehmen nicht immer klar.

Für Hans Reich, Vorstandschef der bundeseigenen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), ist es auch eine Antwort auf das weiter "stark zurückgehende" Interesse der Geschäftsbanken an der langfristigen Kreditfinanzierung des Mittelstandes. Noch in diesem Jahr wird die KfW von der Allianz und der Münchner Rückversicherung rund ein Drittel der Anteile an der Düsseldorfer IKB Deutsche Industriebank AG übernehmen.

Ein riesiges Filmplakat zum deutschen Kinostart des "Harry Potter"-Films darf nach einer Entscheidung des Berliner Verwaltungsgerichts nicht in der Hauptstadt gezeigt werden. Die Untersagung des Bezirksamtes Mitte sei rechtmäßig, da für das Anbringen der Werbefläche eine Baugenehmigung erforderlich sei, so das Gericht.

Am ersten Tag des kommenden Jahres werden Landesbank-Filialen vor allem im Zentrum der Stadt trotz des Feiertages Kunden bedienen. Die Bankgesellschaft Berlin teilte mit, dass sie fünf Filialen der Sparkasse sowie vier der Berliner Bank öffnen werde.

Von Annette Kögel

Auf "Unsere Verantwortung für eine zukunftsfähige Welt" wollen heute mehrere hundert Demonstranten vor dem Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit am Werderschen Markt in Mitte aufmerksam machen. Die Protestveranstaltung beginnt nach Auskunft der Polizei um 9 Uhr.

Noch vor wenigen Tagen sagte Rainer Hertrich, Chef des europäischen Gemeinschaftsunternehmens EADS, das den Airbus baut, dass man wohl ohne Entlassungen auskommen werde - auch wenn die Terroranschläge vom 11. September die Branche hart getroffen hätten.

Es darf als sicher gelten, dass Eberhard Diepgen sich seinen 60. Geburtstag etwas repräsentativer vorgestellt hat, als eine Art Gesamtkunstwerk aus privaten und staatlichen Komponenten, irgendetwas Großes, von dem er sich dann mit sanftem Unbehagen würde distanzieren können, uneitel, wie es seine Art ist.

Von Lars von Törne

Groß, klein, blond, dunkelhaarig, mit heller oder dunkler Haut: Die Schüler, die im Kleistsaal der Urania sitzen, sehen ausgesprochen verschieden aus. Von Martin Digweed vom Institut für Humangenetik an der Charité erfahren sie, was sie nicht sehen können: Dass von den drei Milliarden Basen, die das menschliche Genom ausmachen, an die 99,9 Prozent bei ihnen allen identisch sind.

Beim Untersuchen der sekundären Geschlechtsmerkmale ist bislang wenig von der Handschrift die Rede gewesen, obwohl sie doch bekanntlich Mann und Frau voneinander trennt wie sonst nur die Sache mit der Liebe. Die männliche Schrift steil, unleserlich, mit energischen Kanten und betonten Unter- und Oberlängen, die Führungsstärke und Konfliktfreude symbolisieren; die der Frau eher rund und gut lesbar, das weibliche Bedürfnis nach Harmonie und Kooperation ausdrückend, gern auch mit einem kleinen Herzchen, wo der Mann, zack, einen nachlässigen i-Punkt hinhaut.

Der Finanzsoftwarehersteller Brokat AG ist nach eigenen Angaben überschuldet. Dies sei das Ergebnis einer Bewertung der aktuellen Vermögenssituation im Zusammenhang mit der geplanten Restrukturierung einer hochverzinslichen Anleihe, teilte das am Neuen Markt gelistete Unternehmen am Montag in einer Pflichtveröffentlichung mit.

Überraschend starke Einbrüche im US-Geschäft als Folge der dortigen Terroranschläge haben die Münchner Escada AG binnen eines Monats in die Verlustzone gestürzt. Vor Steuern und Zinsen müsse der Damenmodekonzern in der soeben abgelaufenen Periode 2000/01 (31.

Lügt jemand, dann werden andere Hirnareale aktiviert, als wenn er die Wahrheit spricht. Das haben Forscher von der Universität von Pennsylvania nachgewiesen.

Von Bas Kast

Neutrinos entstehen in großer Zahl bei Kernreaktionen in der Sonne, in der Erdatmosphäre oder in Teilchenbeschleunigern. Sie sind extrem flüchtig: Selbst in einem mehrere 1000 Tonnen schweren Detektor verfängt sich nur hin und wieder eines von Milliarden Neutrinos.