Der Berliner Erzbischof Georg Sterzinsky hat dem künftigen rot-roten Senat fehlendes Interesse an der Kirche vorgeworfen. Dem neuen Senat gehöre offenbar kein gläubiger Christ mehr an, sagte Sterzinsky.
Alle Artikel in „Berlin“ vom 09.01.2002
Mit dem Kunsthistoriker und promovierten Philosophen Thomas Flierl wird ein Kenner der Kulturszene neuer Kultursenator. Als Ex-Chef des Kulturamtes in Prenzlauer Berg und mehrjähriger kulturpolitischer Sprecher der PDS-Fraktion verfüge Flierl über notwendige Erfahrungen, lobt ihn PDS-Landeschef Stefan Liebich.
Der Kunde des Schöneberger Gemüseladens ist sprachlos. Anfangs glaubte er noch, der Händler habe Mark und Euro verwechselt.
Der frühere Polizeipräsident Klaus Hübner ist aus Protest gegen die rot-rote Koalition aus der SPD ausgetreten. "Geschichtsbewusste Sozialdemokraten haben gegen jegliches Paktieren mit den Nachfolgern der SED ihre Stimme zu erheben", schrieb er zur Begründung an den SPD-Landesverband.
Eine neue Regierung muss nach einem allgemein anerkannten Lehrsatz die größten Grausamkeiten am Anfang ihrer Arbeit begehen: Leute entlassen, Subventionen streichen und Steuern erhöhen, damit die Wähler bis zur Wahl wieder vergessen können. Möglicherweise ist das der Grund dafür, dass die rot-rote Koalition jetzt mit so großer Dringlichkeit den Bau eines Rosa-Luxemburg-Denkmals betreibt: Bis zur nächsten Wahl ist das Ding eingestaubt und steht auf dem gleichnamigen Platz herum, ohne noch groß aufzufallen.
Es bleibt abzuwarten, ob Gregor Gysi als Wirtschaftssenator hält, was das Programm seiner Bundespartei verspricht: "Eine soziale und ökologische Neuorientierung der Wirtschaftspolitik ist unerlässlich", beschlossen die Sozialisten im Januar 1993 auf ihrem Parteitag. Der kapitalistische Charakter der modernen Gesellschaften sei ursächlich verantwortlich für die Gefährdung der menschlichen Zivilisation und Kultur.
Sozialdemokraten und PDS haben große Probleme, geeignete Kandidaten für den rot-roten Senat zu finden, der am 17. Januar gewählt werden soll.
Nach der Euro-Umstellung konnte in vielen Bezirken im Januar bisher kein Erziehungsgeld ausgezahlt werden. Wie es in der Senatsjugendverwaltung hieß, werden die für die Auszahlung zuständigen Bezirksämter erst in dieser Woche die entsprechende Software erhalten.
Wer auch immer Finanzsenator(in) wird: Großes Verhandlungsgeschick ist notwendig, um mit dem Bund und den Ländern, aber auch mit den Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes Vereinbarungen auszuhandeln, die den Landeshaushalt dauerhaft entlasten. "Berlin wird unverzüglich Gespräche mit der Bundesregierung aufnehmen, um die bestehenden Regelungen der Hauptstadtfinanzierung nachhaltig zu verbessern", steht im SPD/PDS-Koalitionsvertrag.
Einen Monat ertrugen die Mieter des Hauses Wetzlarer Straße 21 den Gestank, der aus der Parterrewohnung drang. Erst am Sonnabend rief ein Nachbar die Feuerwehr - da war es zu spät.
Ein Polizeibeamter muss sich seit Mittwoch wegen sexuellen Missbrauchs seiner Stieftochter vor Gericht verantworten. Der 34-jährige Polizeihauptmeister wies die Vorwürfe zum Prozessauftakt in vollem Umfang zurück.
Das beliebte Ausflugslokal "Neu-Helgoland" ist eindeutig durch Brandstiftung zerstört worden. Die Untersuchung des Schutts ergab jetzt, dass eine Flüssigkeit als Brandbeschleuniger benutzt wurde.
Die BVG hat sich vom so genannten Notfahrplan der U-Bahn verabschiedet. Damit fährt die U 15 wieder alle sechs Minuten von der Uhlandstraße zur Warschauer Straße; seit Sommer war sie auf den Abschnitt Uhlandstraße - Wittenbergplatz verkürzt.
Hätte es verhindert werden können? Haben "die Ämter", haben die Nachbarn, hat irgendjemand etwas zu tun versäumt - mit der Folge, dass der zweijährige Alisan-Turan verdurstet ist?
Die Messeeingänge befinden sich an der Halle 7 (Haupteingang Süd, Jafféstraße), an den Hallen 14.1/15.
Das Wort "Abriss" mag er nicht. Eckard Baum, Geschäftsführer der Wohnungsbaugesellschaft HoWoGe in Hohenschönhausen, kann es im Zusammenhang mit Plattenbausiedlungen und Wohnungsleerstand nicht mehr hören.
In Karlshorst soll nach dem Willen mehrerer Wirtschaftsmanager eine private Elite-Universität entstehen. Dieser Vorschlag wurde jetzt auf einem Wirtschaftstreffen in München bekräftigt.
Eine Auswahl von Veranstaltungen für Freitag, 11. Januar, den ersten Tag der Grünen Woche: 13 Uhr: Erste Hochzeit in der Blumenhalle (Halle 9) 14.
SPD und PDS wollen laut Koalitionsvertrag "das geplante Denkmal für Rosa Luxemburg nach einem künstlerischen Wettbewerb auf dem gleichnamigen Platz in Mitte realisieren".Pläne für ein Rosa-Luxemburg-Denkmal gab es im Ost- wie im Westteil Berlins bereits nach Kriegsende.
Kaum haben uns die "Körperwelten" verlassen, kommt "Die Welt des Körpers" in die Stadt - nicht als Ausstellung abgestorbener und präparierter Hüllen, sondern als anschauliche Darstellung der sehr lebendigen biologischen Maschine Mensch. Prozesse, die in uns ablaufen, ohne dass wir darauf Einfluss haben, werden in einem neuen Film auf der Riesenleinwand des Discovery Channel Imax-Theaters am Marlene-Dietrich-Platz vorgeführt: Ein Spermien-Feuerwerk auf dem Weg zur Eizelle, ein Blick in die Müllhalde Magen, ein radelndes Knochengerippe, das Wunder von Schwangerschaft und Geburt, der 150 Kilometer lange Weg eines roten Blutkörperchens durch Venen und Arterien - eindrucksvoll.
Die Grüne Woche findet vom 11. bis einschließlich 20.
Vor 25 Jahren berichteten wir:Nach beinahe zwei Jahren dauernden Voruntersuchungen nehmen bei der Senatsbauverwaltung die Pläne für die Neugestaltung des Kreuzberger Quartiers rund um den Chamissoplatz jetzt Gestalt an. Zur Zeit werden noch Stellungnahmen verschiedener Verwaltungen des sanierungsverdächtigen Gebiets eingeholt.
Berlins Kindern muss mehr Unterricht geboten werden. Deshalb soll jetzt nicht nur über Ganztagsschulen, sondern auch über die Rückkehr des Samstagsunterrichts nachgedacht werden.
Die SPD-Spitzen Klaus Wowereit, Peter Strieder und Fraktionschef Michael Müller suchen fieberhaft nach zwei Frauen für den rot-roten Senat, vorzugsweise mit Ost-Vita - eine Senatorin für Finanzen und eine für Justiz. Dagegen lichten sich die Nebel um die drei PDS-Kandidaten für Senatsämter.
Senatsdirektor Hans Stimmann geriet gestern ins Schwärmen: Fast wie in Venedig könnten sich Besucher der geplanten Großhalle am Ostbahnhof in Friedrichshain fühlen, sagte er bei der Vorstellung des Siegerentwurfes für die künftigen Bauten auf dem Gelände zwischen den Bahnanlagen, der Warschauer Straße, der Mühlenstraße und dem Postareal an der Straße der Pariser Kommune. Mittelpunkt des im Rahmen eines städtebaulichen Wettbewerbes entworfenen Projektes ist die Großhalle mit einem 50 Meter breiten Vorplatz.
Nur eine Demonstration ist heute in Berlin angemeldet - und die soll bis zum 31. Januar auch an jedem weiteren Tag stattfinden.
Für den neuen Senat von SPD und PDS sind zwei wichtige Personalfragen geklärt: Gregor Gysi soll Wirtschaftssenator werden und der ehemalige Baustadtrat im Bezirk Mitte, Thomas Flierl, soll das Kultur- und Wissenschaftsressort übernehmen. PDS-Landeschef Stefan Liebich bestätigte am Mittwochabend beide Personalentscheidungen.
"Geschichten in Jurten": Literarisches im Berliner Wintersalon" gibt es vom 17. bis zum 20.
In Wedding hat er seit September 1999 seinen zweiten Wohnsitz. Selbstversorger ist Norbert Blüm in Berlin - seine Frau kommt selten hierher.
Was für ein Abstieg! Erst war der bundesweite Medienstar Gregor Gysi als Kultur- und Wissenschaftssenator im Gespräch, dann wurde der nach Potsdam retirierte Lothar Bisky bekniet und fast weichgeklopft, aber schließlich musste am Abend eine lokale Größe her: Thomas Flierl.
Annika Sikmann aus Nordrhein-Westfalen ist seit August 2000 Landwirtschaftslehrling. Während die Maul-und Klauen-Seuche ausbrach, melkte sie Kühe auf einem Bioland-Betrieb in Bielefeld.
Der Präsident des Landesarbeitsamtes, Klaus Clausnitzer, bleibt reserviert. Die Vereinbarungen von PDS und SPD zur Arbeitsmarktpolitik können bei ihm keinen großen Beifall hervorrufen, zumal die Arbeitsämter als Kooperationspartner des Senats in diesem Papier nur ganz am Rande vorkommen.
Nun also doch, Lothar Bisky bleibt in Potsdam. Der Zauderer und Zögerer, den Gregor Gysi bislang immer noch umstimmen konnte, blieb diesmal hart.
Wie es so dasteht, könnte man es für ein zu groß geratenes Cognacglas halten. Aber irgendwie ähnelt die Form auch einem Sektkelch, bloß der Bauch ist etwas dicker - so wie bei einem echten Rotweinglas.