Da tut die Bundesregierung Gutes, und sofort wird wieder genörgelt. Das hat schon chronische Züge.
Alle Artikel in „Meinung“ vom 25.10.2010
Unser Kontinent hat eine globale Verantwortung
Als 2007 die Lokführer an mehreren Tagen die Arbeit verweigerten, wussten die Bahnkunden wenigstens noch, warum: Die einen wollten mehr Geld haben, die anderen es nicht zahlen. An diesem Dienstag werden tausende Pendler und Reisende auf den Bahnsteigen stehen und nicht einmal im Ansatz verstehen, weshalb ihr Zug zu spät oder womöglich gar nicht fährt.
2007 konnte man den Streik der Bahngewerkschaften wenigstens noch nachvollziehen, doch warum am Dienstag tausende Pendler und Reisende vergeblich auf den Bahnsteigen stehen, können sie nicht einmal im Ansatz verstehen.
Kanzler tadeln ist nicht schwer, stürzen aber sehr. Viele wollen offenbar ihren Unmut über die Regierungschefin auf irgendeine Lichtgestalt projizieren.
Israels Armeesprecher Arye Sharuz Shalicar: Als er in Berlin aufwuchs, hatte er mehrere Identitäten: „Für die Deutschen war ich ein Kanake, für die Moslems ein Jude, für die Juden ein krimineller Jugendlicher aus dem Wedding.“
Ist jemand ernsthaft überrascht von den Vorschlägen der Strukturkommission zum radikalen Umbau des Verteidigungsministeriums? Vielleicht allenfalls darüber, dass es mal jemand so deutlich ausspricht.
Die Irak-Papiere sind schon von der Zahl her erdrückend: 391 832 Dokumente. Wenn jedes im Schnitt zwei Seiten umfasste, bräuchte ein Mensch, der sich 16 Stunden am Tag nur mit ihnen beschäftigt und weder freie Wochenenden noch Urlaub nimmt, viereinhalb Jahre, um sie zu lesen.
Als er in Berlin aufwuchs, hatte er mehrere Identitäten: „Für die Deutschen war ich ein Kanake, für die Moslems ein Jude, für die Juden ein krimineller Jugendlicher aus dem Wedding.“ Heute hat er nur noch eine: Arye Sharuz Shalicar ist Israeli, gläubiger Jude und Pressesprecher der israelischen Armee (IDF).
W ahrscheinlich lässt sich Karl- Theodor zu Guttenberg selber noch am wenigstens verführen von dem Gerede, dass er bald der nächste Bundeskanzler sein könnte, falls Angela Merkel ein paar für die CDU verlorene Landtagswahlen zur Last gelegt werden könnten. Schon aus Gründen der Klugheit muss er diese um ihn herum gesponnene Faszination für Unfug erklären, mag sie ihm auch noch so sehr in der Nase kitzeln.
Der Schriftsteller Peter Schneider schreibt im „Spiegel“ über die „Lehren der Geschichte“, den Umgang der politischen Klasse mit Sarrazin, das Verhältnis der Deutschen zu Israel und den Missbrauch von Schuld:Denn was genau sind eigentlich die Lehren der Geschichte? Und wer bestimmt, welche Lehren die richtigen und wie diese Lehren anzuwenden sind?
Ist jemand ernsthaft überrascht von den Vorschlägen der Strukturkommission zum radikalen Umbau des Verteidigungsministeriums? Vielleicht allenfalls darüber, dass es mal jemand so deutlich ausspricht.