Die Bundesregierung wird es deutschen Unternehmen trotz der jüngsten EU-Beschlüsse erlauben, zur Abwehr von feindlichen Übernahmen auf den Hauptversammlungen Vorratsbeschlüsse zu fassen. Das haben Kanzler Gerhard Schröder und Finanzminister Hans Eichel (beide SPD) vereinbart.
Alle Artikel in „Wirtschaft“ vom 07.06.2001
Die Autoindustrie ein "reifer" Wirtschaftsbereich auf gesättigten Märkten mit entsprechend wenig Wachstumspotenzial? Deutschland ein häßlicher Standort, reguliert und teuer, der die Unternehmen in die Flucht schlägt?
Durch die Vorgänge bei der Bankgesellschaft Berlin ist das Land Berlin zweifellos in eine noch schwierigere Haushaltslage gekommen, als sie ohnehin schon bestand. Nunmehr dürften etwa sechs Milliarden Mark an zusätzlichen Krediten erforderlich werden, wodurch die Haushalte zukünftiger Jahre mit weiteren Zinszahlungen belastet werden.
"Der Bulle ist tot", titelte die Wirtschaftswoche Ende März. Ein weißer Schädel mit abgestoßenen Hörnern, der auf ausgedörrter Erde lag, symbolisierte zwölf Monate Baisse - ein Bild der Hoffungslosigkeit.
Die Europäische Zentralbank (EZB) setzt weiter auf einen steigenden Euro-Wechselkurs. "Wir haben ein starkes Interesse an einem starken Euro", sagte EZB-Präsident Wim Duisenberg am Donnerstag nach der Sitzung des EZB-Rates.
Die britische Kosmetikkette Body Shop International Plc - Aushängeschild für Naturkosmetik und alternative Unternehmensformen - ist zum Übernahmekandidaten geworden. Die vor 25 Jahren von der Öko-Unternehmerin Anita Roddick gegründete und inzwischen in London börsennotierte Firma hat am Donnerstag Verhandlungen mit der mexikanischen Grupo Omnilife SA bestätigt.
Der VW-Konzern steuert trotz abgeschwächter Autokonjunktur und Verkaufsproblemen in Deutschland erneut auf ein Rekordgeschäft zu. Absatz, Umsatz und Ergebnis legten wie erwartet zu, sagte der Vorstandsvorsitzende Ferdinand Piëch am Donnerstag auf der Hauptversammlung in Hamburg.
Die Bundesanstalt für Arbeit rechnet für das Jahr 2001 nun doch mit mehr Arbeitslosen als zum Jahresbeginn angenommen. "Wir gehen von 3,7 Millionen Arbeitslosen im Jahresschnitt aus", sagte der Vizepräsident der Nürnberger Bundesanstalt, Heinrich Alt, am Donnerstag in Nürnberg.
Die Axel Springer Verlag AG rechnet nach einem Ergebniseinbruch im vergangenen Jahr auch 2001 mit einem "sehr schwierigen" Geschäftsjahr. Aufgrund von Investitionen in Höhe von 100 Millionen Mark sank 2000 der Jahresüberschuss um mehr als ein Drittel auf 98 Millionen Euro.
RWE hat den Preiswettbewerb im Stromgeschäft gut verdaut. Wie Dietmar Kuhnt, Vorstandsvorsitzender des Energieversorgers, auf der Hauptversammlung am Donnerstag in Essen sagte, sei die Talsohle bei den Strompreisen nun durchschritten.
Um die anstehenden demografischen Probleme in der gesetzlichen Krankenversicherung zu lösen, will die Vereinte Krankenversicherung AG, München, die Finanzierung des Gesundheitsystems komplett umstellen. Statt des bisherigen Umlageverfahrens hat das Tochterunternehmen der Allianz AG den Wechsel zum Kapitaldeckungsverfahren vorgeschlagen.
Der Umbruch im Bankensektor und die Bonitäts- und Kreditanforderungen durch die neuen Eigenkapitalvorschriften für Banken - der sogenannte Baseler Akkord oder auch Basel II - werden vor allem den Mittelstand vor neue Herausforderungen stellen. Nach Ansicht von Hans Reich, Vorstandssprecher der bundeseigenen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), werden zum einen Kredite für den Mittelstand in Zukunft tendenziell teurer, zum anderen drohen mit Basel II zumindest in der derzeitigen Form ab 2004 zusätzliche Lasten.
Ein Engagement des Sparkassensektors oder auch seines Hauses bei der Bankgesellschaft Berlin kommt für Walter Schäfer, Vorstandschef der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba), allenfalls dann in Frage, wenn alle Risiken offengelegt und die Schulden getilgt sind. "Alle wirtschaftlichen Probleme müssen vorher durch die derzeitigen Eigentümer glattgestellt werden", sagte Schäfer am Donnerstag auf der Bilanz-Pressekonferenz in Frankfurt.
Eine der größten Investitionen der Automobilindustrie wird voraussichtlich in Deutschland getätigt. Von fünf möglichen Standorten für das neue BMW-Werk liegen drei in Deutschland, teilte das Münchener Unternehmen am Donnerstag mit.
"Ballast abwerfen und Investitionen auf Forschung, Bildung und Infrastruktur konzentrieren." Eine Umfrage des Tagesspiegels zeigt: Unternehmer und Wissenschaftler in der Hauptstadt hoffen auf eine bessere Standortpolitik in Berlin, die das Land aus der Krise führt.
Die Bankgesellschaft Berlin wird die Aktien der IBAG zurückkaufen. Das Ziel sei zwar weiterhin, die Immobiliendienstleister an die Börse zu bringen und dabei strategische Partnerschaften einzugehen.