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Stefan George, der Dichter als "Seher", hat Arnold Schönberg den hohen Stil seiner hymnischen Formen nahegebracht, als der Komponist selbst zu fühlen begann: "Unsere Zeit sucht wieder ihren Gott." In den letzten Satz seines Streichquartetts fis-Moll fügt er das George-Gedicht "Entrückung" ein, als sei es ein Kommentar zu seiner Musik: "Ich fühle Luft von anderem Planeten.

Von Sybill Mahlke

Zwei Jahre lang wurde verhandelt, in letzter Minute verschob sich der Festakt wegen der Terroranschläge in den USA nochmal um eine Woche. Jetzt aber hat Sir Simon Rattle offiziell seinen 10-Jahres-Vertrag als künstlerischer Leiter der Berliner Philharmoniker unterzeichnet.

Von Ruth Ciesinger

Erste Landtagssitzung nach der parlamentarischen Sommerpause: Zwar standen die "Dauerbrenner" märkischer Politik der letzten Monate auf der Tagesordnung. Doch die die Terroranschläge in den Vereinigten Staaten hemmten die Debattierlust der Abgeordneten spürbar.

Von Thorsten Metzner

Den Satz, den bewussten, kann der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit eigentlich kaum noch in den Mund nehmen, ohne spöttische Bemerkungen zu ernten. Anders beim Geburtstagsempfang, den der Senat im Wappensaal des Rathauses für Klaus Schütz gab.

Die Wirtschaft drängt die Berliner Politiker, endlich den Hochschulen und Forschungsinstituten in der Stadt mehr Gewicht beizumessen und sie nicht hinter Kultur und Schulen nachrangig zu behandeln. Das wurde auf einer Podiumsdiskussion im Haus der Wirtschaft deutlich.

In der Hochschulpolitik geht es nicht ohne Streit. Das zeigte sich gestern erneut bei den Anhörungen im Wissenschaftsausschuss des Abgeordnetenhauses zur Schnell- und Kurznovelle des Berliner Hochschulgesetzes.

Von der Offensive des Innenministers Otto Schily gegen extremistische islamistische Vereinigungen in Deutschland fühlt sich die Islamische Gemeinschaft - Milli Görüs (IGMG) "nicht angesprochen". Wenn eine Organisation gegen die demokratische Grundordnung arbeite, sagte Milli-Görüs-Sprecher Hasan Akyol gestern dem Tagesspiegel, müsse sie selbstverständlich verboten werden.

Von Amory Burchard

Das Neue Berlin sieht sich selbst gern als kunterbunte Metropole, nur sein Wahrzeichen, das Brandenburger Tor, blieb unverständlicherweise bislang unifarben. Daran wird sich aus Gründen des Denkmalschutzes leider kaum etwas ändern, nur stellt sich begleitend zur aktuellen Restaurierung doch die Frage, ob die Farben der Vergangenheit wirklich Zukunft haben.

Von Andreas Conrad

Vor 25 Jahren berichteten wir:Noch in diesem Jahr soll es nach Auskunft der Landespostdirektion in Berlin Tastentelefone geben. Anfang Oktober will die Post bundeseinheitlich ihre Kunden befragen, um zu prüfen, ob überhaupt genügend Interesse am Tastentelefon vorhanden ist.

Auf Branchenkrisen, Kursstürze und Konjunkturflauten reagieren Banken, indem sie mehr Sicherheit in ihre Produkte integrieren. So existieren inzwischen Aktienanleihen, bei denen der Anleger die Garantie erhält, nicht mehr als zum Beispiel 25 Prozent seines Kapitals zu verlieren.

An große Speicher sollen die Neubauten erinnern, die das Unternehmen Wert-Konzept für 150 Millionen Mark am ehemaligen Osthafen unweit der Oberbaumbrücke errichten will. Gegenüber den Friedrichshainer Spreespeichern, von denen einer ab Juli 2002 vom Medienunternehmen Universal bezogen wird, ist ein rotverklinkerter Gebäudekomplex geplant, der möglichst auch Medienfirmen, Wohnungen, "kleinteiligen Einzelhandel" und ein Hotel mit 180 Zimmern unterbringen soll.

In einer Polemik hat der britische Biologe Richard Dawkins der Religion eine Teilschuld für die Attentate in Amerika zugeschrieben. "Religion in die Welt bringen, das ist, als würde man die Straßen mit geladenen Pistolen verschmutzen", schreibt der Professor aus Oxford in der britischen Zeitung "The Guardian".

Die Untersuchungen, ob es im Vorfeld der Terroranschläge in den USA zu Insidergeschäften an den internationalen Börsen gekommen ist, dauern noch an. Eine Sprecherin des Bundesaufsichtsamtes für den Wertpapierhandel (BAWe) in Frankfurt (Main) erklärte am Mittwoch auf Anfrage, man stehe nach wie vor in engem Kontakt mit den Überwachungsstellen in anderen Ländern und tausche Informationen aus.

Die Ruinen des World Trade Centers, Angehörige der Terroropfer in ohnmächtiger Trauer und die "Kriegserklärung gegen den Terrorismus" des US-amerikanischen Präsidenten Bush: Das sind die Bilder, die nach den Terroranschlägen von vergangenem Dienstag die Welt beschäftigen. Ist da eine Debatte über Zukunftsgestaltung, Haushaltskonsolidierung und Modernisierung von Berlin zeitgemäß und passend?

Von Sabine Beikler

Sozialsenatorin Gabriele Schöttler und der Vizepräsident des Landesarbeitsamtes, Karl-Peter Fuß, haben gestern Rahmenvereinbarungen für ein Jugendförderungsprogramm unterzeichnet. Eine dieser Vereinbarungen ist ein neues Lohnkostenzuschussprogramm, das 18- bis 25-jährigen Berlinern, die sonst auf Sozialhilfe angewiesen wären, in den Arbeitsmarkt helfen soll.

Fast drei Wochen nach dem offiziellen Schulbeginn in Berlin hat der zwölfjährige Jan Sparmann immer noch Zwangsferien. "Obwohl eine einstweilige Verfügung vorliegt, die besagt, dass der Junge bis zur Entscheidung in der Hauptsache weiter unterrichtet werden muss, nimmt man ihn nicht auf", sagt die Mutter, Kristina Sparmann.

Der klügste Satz ist einer des Bundeskanzlers. Gerhard Schröder hat Anfang der Woche, und gestern bekräftigt in seiner Regierungserklärung, nicht mehr vom "Kampf der Kulturen" gesprochen, sondern die Auseinandersetzung mit dem neuen Terrorismus einen "Kampf um Kultur" genannt.

Von Peter von Becker

Im neuen Shop-Konzept des Unternehmens präsentiert sich die Modekette C & A jetzt auch in Alt-Tegel. Rund 3,5 Millionen Mark wurden in den Umbau investiert.

Von Rainer W. During

Zum siebten Mal luden am Mittwochabend die Super-Illu und der MDR in den Friedrichstadtpalast zur Verleihung des Publikums-Medienpreises "Goldene Henne". Auch diese Gala war von den Ereignissen in New York überschattet.

Eine Woche nach den Terroranschlägen in den USA wird in Berlin diskutiert, ob die Personal- und Sachausstattung der Polizei ausreichend ist. Der CDU-Spitzenkandidat Frank Steffel freute sich darüber, "dass der Senat die Bedeutung der inneren Sicherheit offenbar erkannt hat", kritisierte aber das neue 13-Millionen-Programm, mit dem die Unterstützung aus anderen Bundesländern und eine bessere Ausstattung von Polizei und Verfassungsschutz finanziert wird.

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Die Auseinandersetzung um unbesetzte Stellen in den Kitas des Bezirks spitzt sich zu: Jetzt hat das Bezirksamt die Arbeitsverträge von 14 Mitarbeitern verlängert, obwohl dies gegen die Sparvorgaben des Senats verstößt. Die 32 Stellen hätten bisher nicht durch Kräfte aus dem Personalüberhang des Landes besetzt werden können, hieß es im Rathaus.

Mit Tempo 34 statt mit Schrittgeschwindigkeit durch die Fußgängerzone vor der Fritz-Elsaß-Schule in Schöneberg oder mit Tempo 67 durch die 30er-Zone vor der Schule an der Bötzowstraße in Prenzlauer Berg - auch dieses Jahr erlebte die Polizei während der ersten Schultage der Abc-Schützen wieder Haarsträubendes. Während 24 000 Erstklässler und etwa 10 000 Vorschulkinder ihre ersten Schultage erlebten, achtete die Polizei verstärkt auf Verkehrssünder.

Zum Thema Online Spezial:Berlin-Wahl 2001 WahlStreet.de:Die Wahlbörse bei Tagesspiegel Online Foto-Tour:Die Berliner Spitzenkandidaten Die Ampel, die in den Büroräumen der Firma Valcast in einem gemütlichen Loft im schicken Prenzlauer Berg hängt, zeigt ordnungsgemäß rot.

"Ich habe nichts verbrochen und lebe seit fünf Jahren wie ein Gefangener", sagte der Brite Noel Martin kürzlich in einem Tagesspiegel-Interview. Der 41-Jährige ist querschnittsgelähmt, weil rechtsradikale Jugendliche 1996 in Mahlow aus einem gestohlenen Auto heraus einen sieben Kilogramm schweren Stein auf den Wagen des britischen Stukkateurs warfen.

Von Sandra Dassler

Der Tagesspiegel berichtete am Sonntag über eine Unterschriftensammelaktion der Mitte-Direktkandidaten von SPD, Grünen und CDU. Hier ist uns bedauerlicherweise ein Fehler unterlaufen: Die Aktion fand nicht auf dem Alexanderplatz statt, sondern vor der Arminiushalle in Tiergarten.

Wenn es nur um eine theoretische Kunstdiskussion gegangen wäre, der Schaden wäre wohl auf überlastete Intellektuellen-Hirne beschränkt geblieben. Nun jedoch ist der Skandal da.

Nach der Ablehnung ihres Kaufangebots für die Flughafengesellschaft haben die Vorstände von Hochtief und IVG den Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit, Brandenburgs Ministerpräsident Manfred Stolpe sowie Bundesverkehrsminister Kurt Bodewig (alle SPD) um persönliche Verhandlungen gebeten. So sollten "Missverständnisse und Fehlinterpretationen" ausgeräumt werden.

Von Klaus Kurpjuweit