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Um die wohl wertvollste leer stehende Fläche Berlins – das ehemalige Wertheim-Gelände am Leipziger Platz – gibt es Streit zwischen der Bundesregierung und den Vertretern der von den Nazis enteigneten Wertheim-Familie. Das Finanzministerium lehnt es trotz eines amtlichen Bescheides ab, die Fläche gegenüber dem Bundesrat an die Jewish Claims Conference zurückzugeben.

Von Elisabeth Binder Die Briten gelten als Experten in Fragen des guten Benehmens und gesellschaftlichen Lebens. Am Ende einer Woche, in der die üblichen Eingeladenen jeden Abend zwischen fünf bis acht hochkarätigen Partys wählen konnten, zeigten sie einmal wieder, worauf sich der gute Ruf gründet.

Nach allen Regeln der politischen Erfahrung war der Sieg gegen Paraguay ein Erfolg für Gerhard Schröder. Denn wenn die Deutschen unter Kanzler Schröder sogar Kamerun oder Paraguay besiegen können, dann werden ihnen auch Staatsverschuldung oder Arbeitslosigkeit nichts anhaben können.

Von Claudia Keller Auf den Berliner Baustellen arbeiten legal 14500 Berliner, 40000 Arbeiter aus dem Umland und 25000 aus dem EU-Ausland. Außerdem 35000 Schwarzarbeiter.

„Klooose“ tönt es übers Spielfeld, Ronaldo schlenzt den Ball zu Kevin, der dribbelt, verliert das Leder an Steffi, das einzige Mädchen im Team. Steffi gibt geschickt zurück an Ronaldo, der brüllt wieder „Klooose“ und übergibt an Kevin, und der zielt aufs Tor.

Von Natascha Meuser Wir schauen hinter Fassaden, lüften Geheimnisse und erzählen Geschichten. Heute: Halleluja am Monbijou-Park.

José Luis Chilavert ist bekannt dafür, dass er viel und gern erzählt. Vor dem Vorrundenspiel gegen Spanien hatte Paraguays Torhüter gleich zwei Freistoßtore angekündigt.

Mit ein wenig Glück konnten sich die Engländer ins Achtelfinale mogeln – ganze zwei Tore hatten dem Team von Trainer Sven-Göran Eriksson gereicht, um die Vorrunde erfolgreich zu überstehen. Dafür mussten die Minimalisten von der Insel reichlich Spott über sich ergehen lassen.

ARCHITEKTUR Er habe, schrieb der Architekturkritiker Adolf Behne in einem Nachruf auf den Berliner Stadtbaurat Ludwig Hoffmann, „in dieser Stadt mehr gebaut als alle Schlüter, Eosander, Knobelsdorff, Gontard, Langhans und Schinkel zusammen“. Geblieben ist von dem zwischen 1896 und 1930 entstandenen umfangreichen Berliner Werk Hoffmanns jenseits der Tatsache, dass vieles heute noch steht, erstaunlich wenig.

Von Sabine Heimgärtner, Paris Nachdem die sportlichen „Bleus“ ausgeschieden sind bei der Fußball-WM, werden die politischen „Bleus“ wahrscheinlich triumphieren. Nach den jüngsten Prognosen wird der fast acht Wochen dauernde Wahlmarathon – jeweils zwei Abstimmungen für die Präsidentschafts- und die Parlamentswahlen – am Sonntag mit einer absoluten Mehrheit für die neue konservative Partei UMP von Staatspräsident Jacques Chirac enden.

Die Bauwirtschaft steckt in einer tiefen Strukturkrise. Beflügelt vom Bauboom nach der Wiedervereinigung bauten die Bauunternehmen enorme Kapazitäten an Mitarbeitern und Material auf, die jetzt wieder abgebaut werden müssen.

TRIALOG Das Stasi-Thema kann einem graue Haare wachsen lassen. Angela Marquardt, der bunte Vogel in der PDS, der den Rentnerclub für Punks und Autonome interessant macht, war IM.

Von Flora Wisdorff Seit 1992 sind die Mitgliedstaaten der Europäischen Union zu einem Binnenmarkt zusammengeschlossen. Das heißt, dass Personen, Güter und Dienstleistungen sich frei über die Grenzen hinweg bewegen können.

Sony Ericsson wirbt derzeit massiv für sein Handy T68i, mit dem man auch digitale Fotos schießen kann. Voraussetzung: Man kauft gegen einen Aufpreis von etwa 200 Euro ein Aufsteckmodul.

Am Tage des Achtelfinales begann in Worms um 11 Uhr meine Probe zu „Die Nibelungen“, und ich wusste nicht, ob dies für Rudi Völler ein gutes Omen war. Einerseits gehen die Nibelungen nämlich fürchterlich unter, andererseits doch irgendwie erst im Finale, bei den Hunnen?

Von Bärbel Schubert Wie ein Staatsgeheimnis wurde das Ergebnis des Schulvergleichs zwischen den deutschen Bundesländern bisher gehütet. Nicht einmal Andeutungen wollten die zuständigen Wissenschaftler über den Ausgang machen.

Von Klaus Kurpjuweit Was für ein Feiertag! Am Morgen haben die Fußballfans gefeiert, am Nachmittag machten es ihnen die S-Bahn-Freunde nach.

Der Preis für Bayerns gutes Abschneiden beim deutschen „Pisa“-Schulvergleich ist hoch: Nach wie vor erreichen dort nur 20 Prozent der Schüler das Abitur, so dass das Land für den Arbeitsmarktbedarf jedes Jahr viele Akademiker aus anderen Bundesländern „importieren“muss. Diese jungen Leute müssen von anderen – in und außerhalb Deutschlands – ausgebildet werden.

Foto: Rückeis / Montage: DP HINTER DEN LINDEN Jetzt, zu Beginn des Wahlkampfes, ist viel von Mobilisierung die Rede. Allerdings versteht jede Partei darunter etwas anderes: Bei der Union ist es der gezielte Einsatz von Mobiltelefonen.

Halle (Westfalen) (sid). Die Zuschauer jubelten, sie klatschten, und sie meinten es ehrlich.

DAS SPIEL IST AUS! Es gibt Wörter, die einfach nicht zusammenpassen, auch wenn sie gut klingen: Fußball und Frühstück zum Beispiel.

PREIS DER WOCHE Von Maurice Shahd Die Empörung war groß, als wir bei den ersten Sonnenstrahlen im Biergarten die Rechnung präsentiert bekamen. 3,10 Euro für ein Weizenbier!

Noch vor drei Jahren hätte niemand geglaubt, dass Klaus Wowereit in absehbarer Zeit Regierender Bürgermeister von Berlin werden könnte. Der 48-jährige Berliner, der aus „kleinen Verhältnissen“ kommt und insofern etwas gemeinsam hat mit Bundeskanzler Gerhard Schröder, hat auch politisch ganz unten angefangen.

Von Imke Schridde, Göttingen Knallgelb leuchtet das von der Strömung leicht bewegte Wasser. Hunderte von Gummi-Enten schaukeln sich ihren Weg durch die Göttinger Altstadt.

„Le Monde“ aus Paris meint zum Abschluss des Welternährungsgipfels: Armut und Hunger rühren weniger von dem Rückgang der Entwicklungshilfe her als vielmehr von einem falsch angelegten Freihandel. Dramatisch ist auch, dass Subventionen im Norden nicht ausreichen und immer mehr Bauern in den USA wie in Europa ihr Land aufgeben.

„Auf so’nem Straßenfest waren wir doch schonmal“, sagt ein Knirps zu seinem Vater. „Nee“, antwortet der Papa, „auf so einem bestimmt noch nicht.

Als Ersatzstrecke für den gesperrten Nord-Süd-Tunnel der S-Bahn bietet sich vor allem die U-Bahn-Linie U 6 an. Direkte Umsteigemöglichkeiten bestehen vom Ring aus in den Bahnhöfen Tempelhof und Wedding.

HITPARADE Immer, wenn er ein Mikrofon oder eine Kamera sieht, fletscht er in einer Art Pawlowschem Reflex die Zähne und sabbert. Eminem hat mit seinem Gebell bislang 25 Millionen Platten verkauft.

ER war es wohl, der davon anfing, an Silvester. Bei seinem Fünfzigsten, dessen feierliche Rahmung man der Familie ohnehin in Aussicht gestellt hatte, könne man doch flugs eine Hochzeitsfeier dranhängen.

Von Bernd Ulrich Spitzenkandidaten, die Siegergesten machen, Parteivölker, die endlos applaudieren, hier und da schon ein Plakat und die Argumente werden gröber - wenn nicht alles täuscht, befinden sich die Parteien im Wahlkampf. Und wenn nicht alles täuscht, sind sie da die einzigen.

Ohne Regieanweisung geht auch bei der Party nach der Verleihung des Deutschen Filmpreises nichts. Zum Beispiel für Daniel Brühl, der eine Lola als bester Schauspieler erhielt.

Die „Libération“ aus Paris schreibt zur letzten Runde der Parlamentswahlen in Frankreich: Macht macht unvernünftig und die absolute Macht noch viel mehr. Und dabei garantiert auch nichts, dass Staatspräsident Jacques Chirac trotz seiner 40 Jahre in der Politik gegen dieses Übel in den nächsten fünf Jahren seiner Präsidentschaft immun ist.

Von Albrecht Meier Sollte es sein, dass die Deutschen heimlich, still und leise zu Europa-Fans werden? Ist es denkbar, dass sie mit derselben kaltblütigen Entschlossenheit, mit der sie zu Beginn des Jahres ihre D-Mark umtauschten, inzwischen auch der Europäischen Union begegnen?