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Unerlaubte BeihilfenDie privaten Banken sagen: Gewährträgerhaftung und Anstaltslast sind eine unerlaubte Beihilfe im Sinne von Artikel 87, Absatz 1 des EG-Vertrages. Hier heißt es: "Soweit in diesem Vertrag nicht etwas anderes bestimmt ist, sind staatliche oder aus staatlichen Mitteln gewährte Beihilfen gleich welcher Art, die durch die Begünstigung bestimmter Unternehmen oder Produktionszweige den Wettbewerb verfälschen oder zu verfälschen drohen, mit dem Gemeinsamen Markt unvereinbar, soweit sie den Handel zwischen Mitgliedstaaten beeinträchtigen.

Nokia - dieser Markenname ist nicht nur bei Handy-Käufern beliebt, sondern hatte bisher auch bei Anlegern einen guten Klang. Das finnische Unternehmen hat sich in einem der hervorragendsten Wachstumsmärkte der heutigen Zeit - dem Mobilfunk - in den vergangenen Jahren als ein Paradeunternehmen gezeigt.

Die Investmentbranche kann über mangelndes Kundeninteresse nicht klagen: Allein im ersten Quartal dieses Jahres verbuchten die in Deutschland zugelassenen Aktienfonds Mittelzuflüsse in Höhe von mehr als 21 Milliarden Euro, das Gesamtvolumen aller Investmentfonds wuchs auf 933 Milliarden Euro. Von der Begeisterung der Sparer fürs Fondsinvestment profitieren Anbieter und Vermittler gleichermaßen: Während die Fondsgesellschaften hauptsächlich von den jährlichen Verwaltungsgebühren leben, klingelt bei den Vermittlern nach jedem erfolgreichen Abschluss die Kasse.

Der Schock saß tief: Mitte November vergangenen Jahres schrammte die Philipp Holzmann AG, Deutschlands zweitgrößter Baukonzern, wegen "unvorhergesehener Belastungen" von 2,4 Milliarden Mark nur knapp an der Insolvenz vorbei. Das Minus wurde später auf 2,7 Milliarden nach oben korrigiert.

Der Vorstand der Philipp Holzmann AG sieht den angeschlagenen Baukonzern wieder auf dem Weg zur Genesung. Bis zum Jahresende soll im operativen Geschäft wieder ein leichter Gewinn verbucht werden, sagte der Mitte Dezember als Sanierer angetretene Vorstandschef Konrad Hinrichs am Donnerstag in Frankfurt.

Die Privatbanken haben ihren Attacke gegen staatliche Haftungsgarantien für Landesbanken und Sparkassen in Deutschland verschärft. Die Europäische Bankenvereinigung (EBV) legte am Donnerstag bei der Europäischen Kommission in Brüssel ein 146 Seiten starkes Papier vor, in dem sie ihre bereits im Dezember 1999 eingereichte Beschwerde gegen Wettbewerbsverletzungen durch die deutschen öffentlich-rechtlichen Kreditinstitute begründet.