Drei Bezirke machen den anderen etwas vor: Spandau, Reinickendorf und Neukölln wählen jetzt neue Bürgermeister und Stadträte, während es andernorts erst Ende 2000 / Anfang 2001 so weit ist. Dann gibt es die neun Fusionsbezirke mit vereinigten Bezirksverordnetenversammlungen, die Rathaus-Chef und Dezernenten bestimmen.
Alle Artikel in „Berlin“ vom 11.10.1999
Der dramatische Schuldenberg der AOK Berlin sowie der landeseigenen Betriebskrankenkasse BKK Berlin hat Politiker aufgeschreckt. Als Hauptursachen des über Jahre angehäuften Defizits bei der AOK (1,2 Milliarden) und der BKK Berlin (370 Millionen) zum Stichtag 30.
Weil er im "falschen Krankenhaus" liegt, weigert sich die Krankenkasse des 30-jährige krebskranken Ingo B. aus Pankow, eine lebensrettende Therapie zu bezahlen.
Wer nicht aufpasst auf dem Platz, kann schnell im Wasser landen. Direkt links am Eingang Norwegens plätschert ein Teich, wie zwischen den Häusern Schwedens und Finnlands, zwischen Island und Dänemark.
Die Frage an die Leser vergangenes Wochenende lautete: Soll sich Berlin für das Jahr 2012 noch einmal um die Ausrichtung der olympischen Spiele bewerben? Sportsenatorin Ingrid Stahmer hatte sich vor zwei Wochen dafür eingesetzt.
Die Enttäuschung über das verpasste Mandat ist groß, aber Nadia Rouhani versucht sich damit zu trösten, dass sie mit 1901 Erststimmen beziehungsweise 8,7 Prozent im Charlottenburger Wahlkreis 4 wenigstens "das beste Einzelbewerberergebnis der Nachkriegszeit" geschafft hat. Die 36-jährige ehemalige Fernsehjournalistin war als parteilose Direktkandidatin für das Abgeordnetenhaus angetreten - und hatte sich gute Chancen ausgerechnet, obwohl es bundesweit noch nie einen vergleichbaren Erfolg gab.
Berlin: Wahlverlierer Momper lässt die CDU warten - die SPD-Spitze denkt nun an eine Vermögensabgabe
Der entsprechende Leitantrag für den kommenden Parteitag wurde verschärft. Vogel fordert Konsequenzen aus der Niederlage in Berlin.
Nur einer spielt den Mahner. Der PDS-Fraktionschef Harald Wolf aus Kreuzberg will nicht nur siegen, sondern Politik machen.
Die Wähler haben gesprochen? Nein, das kann man nicht sagen.
In Berlin hat sich wie in einem Mikrokosmos bei der Wahl zum Abgeordnetenhaus nach Auffassung von Infratest/dimap die ganze deutsch-deutsche Unterschiedlichkeit gezeigt. Hier ihre Analyse"Die CDU hat mit 40,8 Prozent und einem Stimmengewinn von 3,4 Punkten ihr bestes Ergebnis der drei Gesamtberliner Wahlen nach der Wende erzielt.
Wer als Ortsfremder mit dem Flugzeug in Tegel ankommt und Informationen zum Nahverkehr in der Stadt braucht, hat Pech. Auf dem Flughafen gibt es keinen Informationsstand der BVG oder der S-Bahn GmbH.
Der Absturz der Berliner SPD in der Wählergunst wird vor allem durch ein Phänomen illustriert: Zum ersten Mal ist es der Partei nicht gelungen, auch nur in einem einzigen Wahlkreis die Mehrheit zu gewinnen. Besonders augenfällig wird diese Entwicklung im Kontrast zum Triumph, den die Sozialdemokraten bei der Bundestagswahl im letzten Jahr erzielten, denn damals eroberten sie sämtliche Wahlkreise der Stadt, auch jene, die als quasi uneinnehmbare christdemokratische Erbhöfe galten.
Rund 200 Lehrerstellen an Berufsschulen müssen in diesem Schuljahr besetzt werden. Zwar stapeln sich beim Landesschulamt die Bewerbungen, dennoch fällt die Auswahl offenbar schwer.
In Berlin sind im vergangenen Jahr 82 rechtsextremistische Gewalttaten registriert worden. Mit 16 Übergriffen habe Lichtenberg unter den Berliner Bezirken an der Spitze gelegen, teilte Innensenator Eckart Werthebach (CDU) auf eine Anfrage aus dem Abgeordnetenhaus am Montag mit.
Zum angekündigten Rücktritt Peter Radunskis vom Amt des Kultursenators äußerten sich Vertreter der Berliner Kulturlandschaft nur sehr zögerlich.Christoph Stölzl, noch Generaldirektor des Deutschen Historischen Museums Berlin:"Ich bin verblüfft und bedauere den Rücktritt sehr.
Am Tag nach der Wahl spricht das Präsidium der FDP dem Parteivorsitzenden Wolfgang Gerhardt sein Vertrauen aus - das klingt wie Hohn, nach einem Ergebnis knapp über zwei Prozent in Berlin, überhaupt nach solchen Ergebnissen wie in den letzten Wahlen. Die einstmals für Machterwerb und Machterhalt wichtige Freie Demokratische Partei gelangt inzwischen noch nicht einmal mehr so nah an die Fünf-Prozent-Hürde, dass jetzt noch von einem Scheitern gesprochen werden könnte.
Im Streit um die Schwangeren-Konfliktberatung hat sich die Berliner Caritas für einen Verbleib im gesetzlichen Beratungssystem ausgesprochen. Bei einem Ausstieg aus dem System werde eine "wichtige Chance vergeben, Frauen in Konfliktsituationen beizustehen und ungeborene Kinder zu schützen", hieß es in einer Mitteilung des Caritasverbandes für das Erzbistum Berlin.
Weil eine Jugendstadträtin um 415 Mark ärmer ist, ist das Land Berlin um gut 30 000 Mark reicher und hat eine Bewohnerin weniger. So oder so ähnlich lässt sich die Posse zusammenfassen, die sich in der vergangenen Woche weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit zugetragen hat: Die Lichtenberger PDS-Jugendstadträtin Stefanie Schulze griff in die eigene Tasche und kaufte eine illegal eingereiste Bulgarin aus der Frauenvollzugsanstalt frei.
Die Verblüffung war erst mal groß über Peter Radunskis noch am Wahlabend angekündigten Abschied vom Amt des Berliner Kultursenators. Aber man wird jetzt weder trauernde Künstler noch sehr viel tränende Krokodile antreffen.
Die Aufgabe kam zur Überraschung aller. Doch der Parteisoldat hält noch viele Fäden in der Hand.
Wolfgang Gehrcke war begeistert: ein "tolles Ergebnis". Lothar Bisky freute sich, die Partei sei "gestärkt und bestätigt".
Was für ein Stress. Dauernd klingelt das Telefon, die Presse will Fotos und Interviews, das Fernsehen Bilder und die überraschten Parteigenossen Beistand.
In 20 der 23 Bezirke steht für die Dauer eines Jahres ein Experiment ins (Rat-)Haus. Zwar wurde gewählt, die Stadträte und Bürgermeister bleiben jedoch die alten.
Klaus Böger (54) ist Diplom-Politologe. Er stammt aus Lauterbach (Hessen) und studierte an der Freien Universität Berlin.
Der Landkreis Potsdam-Mittelmark will künftig keine Berliner Kinder mehr in seinen Kindertagesstätten aufnehmen. Eine entsprechende Beschlussvorlage wurde von fünf Ausschüssen bestätigt und soll am Donnerstag im Kreistag in Belzig verabschiedet werden.
Von einer Gruppe Jugendlicher wurden am Sonntagabend zwei 16-Jährige in einem S-Bahnzug überfallen und beraubt. Die Täter drohten den Opfern im Zug Richtung Priesterweg Schläge an und raubten einem der Opfer die Armbanduhr sowie die BVG-Karte.
Die Leiche eines nur wenige Stunden alten Säuglings wurde am Sonntagnachmittag von einem 62-jährigen Mann in einer gelben Recycling-Mülltonne an der Obentrautstraße 32 in Kreuzberg entdeckt. Das Mädchen war lebend zur Welt gekommen und dann vermutlich erwürgt worden.
Nach der Schändung des Jüdischen Friedhofs in Weißensee ist dort nun offenbar noch ein Brandanschlag geplant worden. Schaden entstand aber nicht, die beiden Brandsätze waren nicht gezündet worden.
In Western ist die Situation bekannt: Eine Postkutsche auf einsamer Straße, plötzlich versperren umgestürzte Bäume den Weg, und finstere Gestalten halten den Reisenden großkalibrige Waffen unter die Nase. In Deutschland ist derartiges Raubrittertum nicht mehr üblich, auch schon vor 60 Jahren nicht mehr, aber einen brauchbaren Filmstoff gab es doch ab: "Autobanditen (Im Namen des Volkes)", gedreht 1939.
Am Mittwoch kommt der New Yorker Schriftsteller Tom Wolfe nach Berlin, um sein neues Buch "Ein ganzer Kerl" vorzustellen. Der 1931 geborene Autor, dessen berühmtestes Werk "Fegefeuer der Eitelkeiten" mit Tom Hanks verfilmt wurde, ist um 17 Uhr im Kulturkaufhaus Dussmann in Mitte zu einer Signierstunde anwesend.
Im Rahmen der bundesweiten Aktion "Internet und Wohntechnik für Menschen ab 50" wird vom 19. bis zum 24.
Wie brutal der Parlamentarismus mitunter sein kann, wissen wir spätestens seit Rudi Dutschke und der Apo. Generationen von Studenten machten sich seit 1968 an die Arbeit, die Mängel des parlamentarischen Systems aufzudecken.
Die CDU will den Wahlsieg in Berlin nutzen, um die Regierungsmannschaft, aber auch die Fraktions- und Parteiführung zu verjüngen und neue, talentierte Leute nach vorn zu bringen. "Ich will vermeiden, dass die Partei abstürzt, wenn Eberhard Diepgen und ich 2004 abgehen sollten", sagte Fraktionschef Klaus Landowsky gestern dem Tagesspiegel.
Gewählt ist gewählt, das hat schon Konrad Adenauer gesagt. Und das gilt auch für Parlamentsmandate in Berlin.
Mit dem Unterschreiten der Zehn-Prozent-Marke haben die Grünen eine "magische Grenze" verfehlt und damit eine "Niederlage" erlitten. Das wollte gestern auch Fraktionschefin und Spitzenkandidatin Renate Künast nicht schönreden.
Wegen Mordes an einer 87-jährigen Rentnerin muss sich seit Montag ein 40-jähriger Abrisshelfer vor dem Landgericht verantworten. Zu Prozessbeginn gestand der Angeklagte, die 87-jährige erdrosselt zu haben.
Der mutmaßliche Bahn-Erpresser Klaus-Peter S. hat am Montag überraschend ein umfassendes Geständnis abgelegt.
Manches zunächst überraschend anmutende Ergebnis einer Wahl erklärt sich am Tag darauf ganz einfach. So stellte sich heraus, dass die hüben wie drüben erfolgreiche PDS nicht etwa scharenweise brave West-Berliner vom Sozialismus überzeugt hat, sondern dass einfach ein Teil ihrer alten Wähler mit Sack und Pack in einen Westbezirk gezogen ist.