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Noch bis zum Sonntagabend lächelten die Spitzenkandidaten der Parteien von Tausenden von Plakaten auf Grünstreifen, Verkehrsinseln und Plätzen, an Straßenschildern und Laternen. Doch während viele Wahlplakate drei Tage nach der Stimmabgabe abgebaut werden, kleben auf anderen, zum Beispiel an der Kleiststraße in Schöneberg und am Hohenzollerndamm in Wilmersdorf, plötzlich reihenweise schwarze Poster oder gelbe Zettel.

Es wäre wohl übertrieben, wenn man Wissenschaft und Forschung als Herzensangelegenheiten Peter Radunskis bezeichnen würde. Der scheidende Wissenschaftssenator hat nie verhehlt, dass ihm sein anderes Amt als Kultursenator gefühlsmäßig näher lag als das vermeintlich spröde Hochschul- und Forschungsressort.

Von Hartmut Wewetzer

Schlichte Uhren mit Lederarmband liegen neben rot funkelnden Rubinringen, in allen denk- und undenkbaren Farben glitzern Schmetterlingsbroschen mit schweren Goldcolliers um die Wette: Der Schmuck, den das Auktionshaus Prucha gestern zur Vorbesichtigung ausstellte, reizt die Besucher zu den unterschiedlichsten Kommentaren. Ein ehrfurchtsvolles "wirklich schön" ist da zu hören, aber auch "wie aus dem Automaten, bloß das Kaugummi fehlt".

Solide Bürgerlichkeit in tonnenschwerer Eisengussarbeit und feinen Kunstsinn in über 100 bearbeiteten Einzelteilen strahlt das Liebermannsche Familiengrab aus: In fast fünf Meter Höhe wölbt sich ein Bogen in den Himmel. Er wird von "falschen" Säulen getragen, zwischen ihren Sockeln symbolisiert eine tiefe Bank die letzte Ruhestätte.

Von Amory Burchard

Bitter sind diese schönen Herbsttage für viele unserer Mitbürger: Für Walter Momper sowieso, für Gerhard Schröder, den die Charaktermaske Lafontaine quält, Renate Künast, der es nichts genutzt hat, auf Inline-Skates schneller zu sein als Diepgen in Turnschuhen, Christoph Stölzl, weil ihm keiner gesagt hat, dass Radunski geht. Auch mancher Bonner fühlt Bitterkeit.

Die Kriminalpolizei sei den wachsenden Anforderungen an die Verbrechensbekämpfung weder personell noch von ihrer technischen Ausstattung her gewachsen, kritisierte gestern die Landesvorsitzende des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BDK), Heike Rudat. "Während die Täter im D-Zug davon fahren, zuckelt die Polizei in der Dampflok hinterher", sagte sie und forderte von den politisch Verantwortlichen ein Gesamtkonzept zur Inneren Sicherheit.

Eigentlich ist doch nichts alberner, zumindest aber überflüssiger als unsere tiefsitzende Angst vor Trauer, Melancholie und den schwarzen Flecken auf unserer Seele. Ob Fado, Blues, Rembetiko oder Tango - was wären die schillerndsten Spielarten populärer Musik denn bloß ohne den schier unerschöpflichen Kraftstrom aus Wehmut und Enttäuschungen?