Man muss Prioritäten setzen: Bevor es bei den Zehlendorfer Nachwuchs-Politikern der CDU richtig losgeht, wird erst einmal der gemeinsame Kinobesuch organisiert. Auf den Film "Sonnenallee" hat man sich schnell geeinigt, Telefonkette und Mitfahrgelegenheiten stehen auch bald - schließlich soll es ins "International" nach Friedrichshain gehen, "wegen der Atmosphäre".
Alle Artikel in „Berlin“ vom 28.10.1999
Im Poker um den geplanten Großflughafen in Schönefeld ist das Bieterkonsortium um den Baukonzern Hochtief durch erneute Durchsuchungen weiter in Bedrängnis geraten. Die Berliner Staatsanwaltschaft ließ am Freitag an vier Stellen in der Hauptstadt sowie in Frankfurt/Main bei der Flughafengesellschaft FAG, der Investmentbank Credit Suisse und am Unternehmenssitz von Hochtief in Essen durchsuchen.
Es sollte die erste Ausstellung der koreanischen Malerin Sooki im Rathaus Köpenick werden: 32 Ölgemälde wollte sie zum Thema "Berliner Stadtlandschaften" von dieser Woche an zeigen. Doch das Bezirksamt sagte die Vernissage "aus Sicherheitsgründen" ab.
In Berlin ist das erste Internationale Straßenkinder-Archiv eröffnet worden. In dem Zentrum sollen die in vielen Ländern bisher geleistete Arbeit dokumentiert sowie neue Problemlösungen und Projekte entwickelt werden, teilte der Senat mit.
Im Streit um die Zukunft des Filmtheaters "Union" an der Bölschestraße in Freidrichshagen hat Fernsehmoderator Wolfgang Lippert jetzt eingelenkt. Wie das Bezirksamt gestern mitteilte, beantragte der Eigentümer des Kinos die "Aussetzung der Abrissgenehmigung".
Nach anderthalb Jahren Bauzeit eröffnet die Berliner Stadtmission am heutigen Freitag um 12 Uhr ihr völlig modernisiertes Haus für ehemalige Obdachlose in Moabit. Der Altbau in der Stephanstraße 8 wurde mit Hilfe des Senats für fast fünf Millionen Mark umgebaut und instand gesetzt.
Nach der CDU werden die Grünen als zweite Fraktion am kommenden Dienstag ihren Vorstand wählen. Das in der letzten Legislaturperiode aus fünf Mitgliedern bestehende Gremium wird nach dem Wahlergebnis vom 10.
Das amtliche Ergebnis für die Wahlen zum Abgeordnetenhaus, das der Landeswahlleiter am Mittwoch veröffentlicht hat ändert nichts an der Sitzverteilung im Parlament. Und auch der prozentuale Anteil an Zweitstimmen, den die Parteien gewannen, stimmt mit dem vorläufigen Ergebnis der Wahlnacht vom 10.
Bei der Bildung des neuen Bezirksamtes gibt es Streit um die Position des Vize-Bürgermeisters. Während die SPD meint, sie habe das Vorschlagsrecht, beansprucht die CDU mit ihrer absoluten Mehrheit diesen Posten für sich.
Als die Berliner SPD-Spitzen am 10. Oktober nachmittags in Erwartung ihrer Wahlniederlage beisammen saßen, leistete ihnen Franz Müntefering Gesellschaft.
Bei der BVG hat es eine "Kulturrevolution" gegeben. Das Unternehmen, dessen Mitarbeiter oft als mufflig verschrien sind, ist freundlich geworden - zumindest in einer Abteilung, dem sogenannten Call-Center.
Sieben Pferde haben gestern morgen in Reinickendorf zwei Unfälle verursacht. Die kleine Herde war gegen 6.
Mit Tempo 103 bahnte sich am Mittwochabend ein 28-jähriger "Lückenspringer" seinen Weg auf der Landsberger Allee. Als eine Polizeistreife ihn schließlich stoppte, erklärte der Lichtenberger, dass er schnell zum Bahnhof müsse.
In der Jüdischen Gemeinde regt sich heftiger Widerstand gegen Pläne des Vorsitzenden Andreas Nachama, zum Schutz jüdischer Einrichtungen verstärkt israelische Sicherheitskräfte einzusetzen. Gemeindemitglieder äußerten gegenüber dem Tagesspiegel die Befürchtung, es könne sich in Berlin eine "israelische Privatarmee" installieren.
Bei der Grünen Jugend treibt allein schon die Frage das Stimmungsbarometer in die Hitzezone. "Mit denen haben wir doch null Berührungspunkte", ereifert sich Kevin Thurley auf dem wöchentlichen Aktivistentreffen in Kreuzberg.
Nur gut drei Monate seit seiner letzten Verurteilung steht der schlagzeilenträchtige Berliner Strafverteidiger Gerd Stübing seit gestern erneut vor Gericht. Dieses Mal muss er sich vor dem Amtsgericht Tiergarten wegen des Vorwurfs des Parteienverrats verantworten.
Berlin will zur "City of Talents" werden, doch an den Schulen stehen weiterhin zu wenige Computer zur Verfügung, die zudem nur unter Aufsicht genutzt werden können, stellt Claudia Lux, Generaldirektorin der Zentral- und Landesbibliothek Berlin, lapidar fest. Damit aber Kinder und Jugendliche die nötige Medienkompetenz erwerben und somit die Chancen durch die neuen Berufe in der Informationsgesellschaft nutzen können, wollen die Bibliotheken als Partner der Schulen fungieren, sagte Claudia Lux auf einer Pressekonferenz zur 3.
Die seit Jahrzehnten ungenutzte, aber denkmalgeschützte Verkehrskanzel auf dem Joachimstaler Platz beherbergt bis zum 3. Januar ein Kunstprojekt: Unter dem Motto "Countdown y2k" präsentieren zehn junge, in Berlin lebende Künstler Licht-, Video- und Klanginstallationen.
Es war einmal eine WG, die hatte viel Platz: 420 Quadratmeter in einer Fabriketage. Dort wohnten vier Erwachsene und ein Kind.
Der Filmpark Babelsberg feiert am Sonnabend mit einer filmhistorischen Parade den diesjährigen Saisonabschluss. Ab 14 Uhr marschieren unter anderem die legendären "Langen Kerls" nach dem Vorbild der Leibwache des Soldatenkönigs, Mitglieder von 40 deutschen Traditionsvereinen in farbenprächtigen Uniformen, Figuren der Babelsberger Filmgeschichte und "August der Starke" auf.
Das Einstein-Haus in Caputh steht an diesem Wochenende letztmalig in diesem Jahr für Besucher offen. Zwischen 13 und 16 Uhr werden am Sonnabend und Sonntag Führungen durch das Gebäude angeboten.
Dem Theater Thomas Rohloff ist alles Thomas Rohloff: Weichei-Papi goes Teletubbie, macht Kuschelkuschel mit der Thomas-Rohloff-Babypuppe. Später, den mittlerweile schulpflichtigen Kunststoff-Thomas auf dem Schoß, spricht Rohloff in ganzen Sätzen, bleibt aber inhaltlich beim Kuschelkuschel.
Einen der größten deutschen Crossläufe veranstaltet der Sport-Club Charlottenburg am Sonntag auf dem Maifeld. Bei dem Rennen, das der Tagesspiegel präsentiert, erwarten die Organisatoren um Cheforganisator Horst Milde etwa 1000 Teilnehmer.
Wenn der Herzinfarkt erst da ist, ist es für viele schon zu spät. Jeden Tag erleiden in der Bundesrepublik mehr als 700 Menschen einen Herzinfarkt, und jeder zweite von ihnen stirbt innerhalb eines Monats an den Folgen.
Die Herbstsonne taucht den Reichstag in goldenes Licht. Es ist Donnerstagvormittag.
In der indischen Provinz Bihar betreten und verlassen werdende Mütter Räume grundsätzlich mit dem rechten Fuß. Das soll einen Jungen bescheren, - ein männlicher Nachkomme ist dort immer noch erstrebenswerter als ein Mädchen.
In einigen Jahren hätte sich das Thema SS-Truppenlager am Rande von Oranienburg wahrscheinlich von selbst erledigt. Sturm, Regen und Frost würden den einstigen Mannschaftsunterkünften dank offener Türen und Fenster wohl weiterhin so arg zusetzen, dass sie irgendwann einstürzen.
Endlich kennen wir das Leibgericht der deutschen Kaiser: Gebratenes Schwanenfleisch. Das behauptet jedenfalls das Gaststättenehepaar Bianca und Horst Geiseler aus dem nördlich Berlins gelegenen Ützdorf am schönen Liepnitzsee.
"Fotografie im Zentrum - Centrum für Photographie" ist der Titel eines heute beginnenden Symposiums im Audimax der Humboldt-Universität. Im Mittelpunkt der zweitägigen Veranstaltung steht die Konzeption des neuen Fotomuseums der Stiftung Preußischer Kulturbesitz.
Den Demonstrationstag beginnt um 12 Uhr die PDS-Fraktion mit einer Kundgebung gegen den Tschetschenien-Krieg, Unter den Linden, vor der russischen Botschaft. Erwartet werden 100 Teilnehmer.
Zum nächtlichen Schwitzbad lädt das Stadtbad Neukölln am heutigen Freitag ein. In der im russisch-römischen Stil rekonstruierten Therme mit Finnsauna, Caldarium, Sanarium mit Kristalllicht, Kräutersauna, Dampfbad, Duschtempel, Solarium, Dachterrasse und Gastronomie können die Gäste von 19 bis 1 Uhr im Kerzenschein die Seele baumeln lassen, wie die Bäder-Betriebe mitteilten.
Dutzende handschriftlicher Zettel, mit denen eine "Holding" für Steuersparmethoden wirbt, sind in der vergangenen Woche in Schöneberg aufgetaucht. "Habe sie leider nicht persönlich angetroffen, bitte rufen sie mich zurück", steht auf Notizzetteln und Karteikarten, die in Briefkästen in der Gleditsch-, Goltz- und Grunewaldstraße lagen.
Kein Schaf in Sicht, aber jede Menge Filz aus Merinowolle. Das ist das Feinste, was so ein Tier zu bieten hat, um unsere Füße zu wärmen, unseren Leib einzuhüllen, die Ohren vor dem Eiswind zu schützen und nun endlich auch unserem Handy ein Zuhause zu geben.