In keinem Jahrzehnt sind in Berlin so zahlreiche, gleichzeitig bestaunte wie umstrittene, Stadtbild prägende Bauwerke entstanden wie in der Zeit zwischen 1990 und 2000. Nach der Wiedervereinigung ist die alte und neue Hauptstadt geradezu "Auferstanden aus Ruinen".
Alle Artikel in „Berlin“ vom 14.06.2000
Wie vorzeitliche Götzen stehen sie auf den an der Wand befestigten, rostigen Winkelblechen. Werfen lange Schlagschatten auf der rauen Backsteinwand des Großen Wasserspeichers in Prenzlauer Berg.
Wer mit Neukölln nur Kebabbuden, Pitbulls und Sozialhilfeempfänger verbindet, kann sich vom 30. Juni bis zum 2.
Zum Besuch des russischen Präsidenten Wladimir Putin ruft die Gesellschaft für bedrohte Völker heute zum Protest gegen den Tschetschenienkrieg auf. Ab 10 Uhr soll es eine Demonstrantion vom russischen Ehrenmal zum Bundeskanzleramt geben.
Die Jugendgeschichtswerkstatt hat gestern ihre erste Buchproduktion vorgestellt. Unter dem Titel: "Hoffentlich werden wir jetzt aufhören, Menschen und Bürger II.
Noch verdecken Gerüste die Fassade des mehr als 300 Jahre alten Barockschlosses. Handwerker haben sozusagen die Köpenicker Schlossinsel in Besitz genommen.
Offiziell leben etwa 10 000 Bürger der russischen Föderation in Berlin. Inoffiziell sollen es 100 000 sein.
Die Männer auf dem Betriebshof der BSR an der Gradestraße sind alles andere als zufrieden. "Eine Unverschämtheit" sei der zwischen den öffentlichen Arbeitgebern und den Gewerkschaften ausgehandelte Tarifkompromiss, schimpfen sie.
Aus Protest gegen undichte Pipelines in Russland haben am Mittwoch etwa 25 Greenpeace-Aktivisten die Firmenzentrale des Energiekonzerns Elf Oil in Berlin blockiert. Mit der Aktion protestierte Greenpeace nach eigenen Angaben gegen die Umweltverschmutzung auf Grund der kaputten Pipelines.
Die Islamische Föderation will im kommenden Schuljahr an zwei Schulen mit dem Islamunterricht beginnen. Die mündliche Genehmigung der Senatsschulverwaltung liege bereits vor, so ihr Justitiar Abdurrahin Vural auf Anfrage.
Rund 30.000 Kinder moslemischen Glaubens besuchen zurzeit die Berliner Schule.
Vor "Kürzungen und Verschlechterungen" im kommenden Schuljahr warnen die Bündnisgrünen. Die Planungen zeigten "nicht mal den Hauch einer Reform".
Stadtentwicklungssenator Peter Strieder (SPD) hat zugesagt, dass bis zum Jahr 2005 alle Berliner Grundstücke an die öffentliche Kanalisation angeschlossen werden. Ein entsprechender Abwasserbeseitigungsplan solle in Kürze verabschiedet werden, sagte er am Dienstagabend bei einer Versammlung vor rund 1 500 Bürgern im Bezirk Hellersdorf.
Mit einer Blockade des Haupteingangs von Elf Oil Deutschland hat die internationale Umweltschutzorganisation Greenpeace in Berlin am gestrigen Mittwoch gegen marode Ölpipelines in Russland protestiert. Rund 25 Greenpeace-Aktivisten hatten den Eingang in der Schützen- Ecke Jerusalemer Straße im Bezirk Mitte mit Ölfässern und Ketten versperrt.
Ein 27-jähriger Radfahrer ist am Dienstagabend bei einem Unfall schwer verletzt worden. Er fuhr die Eldenaer Straße entlang, als ein Auto links in eine Grundstückseinfahrt einbiegen wollte.
Ein 43-jähriger Untersuchungsgefangener hat sich in der Justizvollzugsanstalt Moabit selbst getötet. Nach Angaben der Justizverwaltung wurde der Mann bereits letzten Sonnabend um 7 Uhr in seiner Zelle aufgefunden.
Schwere Folgen hatte am Dienstagabend ein missachtetes Vorfahrtsschild für einen 30-jährigen Autofahrer aus Baden-Württemberg: Als er auf der Feldmannstraße die Piesporter Straße kreuzen wollte, stieß sein Fahrzeug mit einem anderen Wagen zusammen und schleuderte gegen einen Poller und einen Lichtmast. Während der Fahrer nur leicht verletzt wurde, erlitt seine 49-jährige Beifahrerin Verletzungen am Oberkörper und musste in ein Krankenhaus gebracht werden.
Cornelia P. sieht älter aus, als sie ist.
Der tödliche Raubüberfall auf einen 32-Jährigen ist aufgeklärt. Gegen zwei Männer im Alter von 20 und 24 Jahren wurden nach Polizeiangaben Haftbefehle wegen Raubes mit Todesfolge erlassen.
Sechs Regenbogenfahnen der Homosexuellen wehen seit Mittwoch vor dem Schöneberger Rathaus. Die farbenfrohen Banner wurden am Vormittag von Bezirksbürgermeisterin Elisabeth Ziemer (Grüne) im Rahmen einer kleinen Feier auf dem John-F.
Die 36-jährige Mutter eines Mitte April unter tragischen Umständen zu Tode gekommenen Säuglings, mit dessen Leiche sie quer durch Deutschland gefahren war, hat sich in der Karl-Bonhoefer-Nervenklinik das Leben genommen. Dies bestätigte gestern der Sprecher der Senatsgesundheitsverwaltung, Klaus Peter Florian.
Nur zwei Wochen nach seinem US-Kollegen Bill Clinton und sechs Jahre nach seinem Amtsvorgänger Boris Jelzin gastiert Russlands Präsident Wladimir Putin seit Mittwochabend in Berlin. Der Präsident und seine Delegation, darunter mehrere Minister, bleiben bis morgen.
"Sehr geehrte Damen und Herren, hiermit bewerben wir uns für den von Ihnen ausgelobten Wettbewerb mit einem Beitrag zur Rettung der Artenvielfalt", schreibt die Evangelische Kirchengemeinde St. Jacobi-Luisenstadt.
In der Koalition herrscht Zwist über die Auslegung der parlamentarischen Immunitätsregeln. Im Rechtsausschuss stehen zwar heute eine Beratung über "Grundsatzfragen des Immunitätsrechts" sowie die Entscheidung über die Immunitätsaufhebung von zwei PDS-Abgeordneten zwecks Strafverfolgung auf der Tagesordnung, aber die SPD-Fraktion bittet nach den Worten ihres rechtspolitischen Sprechers Klaus Uwe Benneter um Vertagung.
"Die Idee der Unsterblichkeit, des lichten Gedenkens an die gefallenen sowjetischen Soldaten und die Größe der internationalen Befreiungsmission der Sowjetarmee" sollte das Mahnmal im Treptower Park widerspiegeln, das Putin besuchen wird. Der Stalin-Preisträger Jewgeni Wutschetitsch gewann 1948 den Architekturwettbewerb für die zentrale Gedenkstätte, die aus dem Granit der NS-Reichskanzlei gebaut wurde.
Morgen wird der Bundesverband der CDU seine neue Zentrale auf dem Klingelhöfer-Dreieck übernehmen - personell deutlich abgemagert. Knapp 100 Mitarbeiter der Christdemokraten werden in den kommenden Wochen nach und nach ihre neuen Räumlichkeiten beziehen.
Nach gut vier Jahren Bauzeit ist Mittwochabend das 1,5 Milliarden Mark teure Sony-Center am Potsdamer Platz offiziell eröffnet worden, wenngleich an den historischen Restaurants im einstigen Luxushotel "Esplanade" noch bis zum Jahresende gebaut wird und 800 Mitarbeiter der Deutschen Bahn erst nach und nach die 26 Stockwerke im gläsernen Hochhaus des Sony-Architekten Helmut Jahn beziehen. Zur gestrigen Feier in dem von einem riesigen schrägen Dach aus Glas und Stoffbahnen überspannten Forum waren 2500 Ehrengäste zu einer Open-end-Party geladen.
Die BVG muss derzeit massenweise Busse im Linienverkehr ausfallen lassen, weil ihr Fahrer fehlen. Private Unternehmen erhalten aber trotzdem keine Konzession für einen Linienverkehr, weil die BVG nach Ansicht der Senatsverkehrsverwaltung den Verkehrsbedarf derzeit befriedigend abdeckt.
Wolfgang Rüppel steht vor übereinandergestapelten, 45 Zentimeter dicken Glasplatten, auf denen sich markante Rasterpunkte zu Gesichtern formen. An der Wand im Atelier im vierten Stock eines Weddinger Fabrikhofes lehnt das Vor-Bild für das Denkmal zum 17.
Die Ehefrau Friedrich des Großen, Elisabeth Christine (1715-1797), und ihre Sommerresidenz in Schönhausen stehen im Mittelpunkt einer Ausstellung, die ab 20. Juni in der Gruft des Berliner Doms zu sehen ist.
"Hast du etwas Zeit für mich, singe ich ein Lied für dich ..
Mit zahlreichen Sonderzügen und dichten Taktfolgen bei Bussen und Bahnen wollen die Verkehrsunternehmen den Massen-Ansturm zur Love Parade am 8. Juli in Berlin bewältigen.
Die gute Nachricht von der Experimente-Kreuzung Friedrichstraße-Kochstraße lautete: Fußgänger haben an allen vier Ecken gleichzeitig Grün, damit sie nicht von Rechtsabbiegern angefahren werden können - zumindest in den kommenden sechs Wochen. Denn so lange dauert das Experiment, für das sich der Fußgängerschutzverein "Fuss" stark gemacht hatte.