"Billig, da stehste doch drauf." Der Werbeslogan passt perfekt zu Bert Neumann, Chefausstatter der Volksbühne und einer der wichtigsten Mitstreiter von Frank Castorf.
Alle Artikel in „Berlin“ vom 29.06.2000
Er verlässt das Gericht als freier, "als glücklicher Mann". Und doch, sagt Christian J.
Unmittelbar nach mehreren Brandstiftungen ist in Neukölln ein 38-jähriger Mann von Beamten des Abschnitts 56 festgenommen worden. Er steht im dringenden Verdacht, in der Nacht zu Donnerstag im Goldhähnchen- und im Grünen Weg insgesamt zwei Pkw, zwei Lkw, einen Imbiss und eine Papierpresse in Brand gesetzt zu haben.
Drei rumänischen Häftlingen ist es am Mittwochabend gelungen, aus der Jugendstrafanstalt in Charlottenburg auszubrechen. Offenbar ein filmreifer Coup: Auf der Flucht soll das Trio die Fenster des Gefängnisses aufgesägt haben.
Haben Sie, beim letzten Spaziergang im Tiergarten oder am Müggelsee, einen Bullterrier oder Mastiff mit Maulkorb und kurzer Leine gesehen? Haben Sie überhaupt schon mal einen Hund an der Leine gesehen, der, sei es im Wald oder in der U-Bahn, an die Leine gehört?
Das Krankenhaus Moabit gibt sich unmittelbar vor dem 1. Juli weiterhin kämpferisch.
Ohne Sprachkenntnisse kein Schulabschluss, ohne Schulabschluss keine Ausbildung, ohne Ausbildung keine Arbeit - diese Verkettung wird für die Innenstadtbezirke mit hoher Ausländerrate immer mehr zum Problem. Allein im Arbeitsamt Süd haben 85 Prozent der erwerbslosen Ausländer keinen beruflichen Abschluss.
Die Finanzierung und künftige Gestalt des "Spreeplatz" im Parlamentsviertel ist bislang ungeklärt. Nach den Vorstellungen des Architekten Stephan Braunfels sollen Wassertreppen in den Fluss führen und so die Verbindung über die Spree signalisieren.
Schon vor Jahren haben CDU und SPD um eine Hundeverordnung gerungen. Aber kaum ist sie im Herbst 1998 in Kraft getreten, werden in der SPD erste Rufe nach einer Verschärfung laut.
"Ich habe Angst, die haben scharfe Zähne", sagt der 11-jährige Mohamed. Er wechselt die Straßenseite, wenn ihm ein größerer Hund entgegen kommt.
Zwei Wochen vor dem SPD-Parteitag stellte sich der um seine Wiederwahl kämpfende Landesvorsitzende Senator Peter Strieder gestern demonstrativ mit seinen Wunschkandidaten für die Parteispitze der Presse und gab sich optimistisch für den Sieg. Seine Gegenkandidaten Hermann Borghorst vom rechten und Stefan Grönebaum vom linken Flügel wollen kein Führungsteam benennen, sondern dem Parteitag freie Hand lassen.
Ein Bündnis autonomer und antirassistischer Gruppen will am Sonnabend den Flughafen Schönefeld blockieren. Mit mindestens 1000 Demonstranten wolle man von 9 bis 18 Uhr Abschiebungen verhindern, sagte gestern ein Sprecher.
Als Ecstasy-Dealer ist ein 30-Jähriger festgenommen worden. Beamte vom Rauschgiftreferat des Landeskriminalamtes hatten am Mittwochmorgen in seiner Wohnung 12 500 Ecstasy-Pillen, 1000 LSD-Trips und 233 Gramm Amphetamine gefunden.
Das Tierheim Lankwitz ging gestern auf Konfrontationskurs zum Senat. Es kündigte an, künftig keine weiteren Kampfhunde aufzunehmen.
Mit einem flauen Gefühl im Magen sehen Polizei und Bezirksämter dem Kampf gegen die Kampfhunde entgegen. Es mangelt nicht an Gesetzen und Vorschriften: Die bissfeste Hundeverordnung, die der Senat am Dienstag beschließen wird, bildet mit dem Grünanlagengesetz, dem Sicherheits- und Ordnungsgesetz und dem Allgemeinen Zuständigkeitsgesetz einen schönen Rahmen für die Kampagne gegen Pitbulls oder Staffordshire Terrier.
Es ist vielleicht die längste Ausstellungshalle in Berlin. Immerhin 100 Meter liegen zwischen Anfang und Ende.
Berlin behauptet seine Führungsposition als Städtereiseziel Nummer Eins in Deutschland und verzeichnet erneut Rekordzuwächse. Die Zahl der Übernachtungen sei im April im Vergleich zum Vorjahresmonat um 36,2 Prozent auf 990 330 angestiegen, teilte die Berliner Tourismuszentrale mit.
Der historische Brückenschlag über den Öresund am Sonnabend findet zwar in einiger Entfernung statt, aber einen kleinen Vorgeschmack hat auch Berlin abbekommen. Die Botschafter Dänemarks und Schwedens, Bent Haakonsen und Mats Hellström, verbanden gestern ihre Dienstgebäude in Tiergarten durch zwei bunte Bänder, eins rot-weiß, eins blau-gelb - ein symbolischer Brückenschlag mit Fanfarenmusik aus dem südschwedischen Schonen, dem die beiden Diplomaten herzliche Bekenntnisse zum gemeinsamen Europa folgen ließen.
Die Weltkonferenz zur Zukunft der Städte - "Urban 21" - zu Gast in der Oberbaum-City, die Chefs der größten Metropolen in Friedrichshain versammelt: Das hätten sich die Investoren nicht träumen lassen, als sie vor rund acht Jahren erstmals überlegten, die ausrangierten einstigen Glühlampenfabriken von Osram und Narva in ein modernes Dienstleistungszentrum umzubauen. Inwischen sind an der Oberbaumbrücke über eine Milliarde Mark investiert worden, bald werden insgesamt 4000 Arbeitsplätze entstanden sein.
Wer in diesen Tagen mit dem Auto auf der Karl-Marx-Allee Richtung Osten fährt, sollte sich nicht von dem überdimensionalen weißen Kaninchen ablenken lassen, das auf Höhe des Frankfurter Tors auf dem schmalen Mittelstreifen sitzt. Das Tier gehört zu einem Skulpturenpark, der auf den Freiflächen im Schatten der beiden repräsentativen Türme des Architekten Hermann Henselmann steht - allerdings nur für begrenzte Zeit.
Um 12 Uhr startet eine "Friedensdemo" vom Askanischen Platz zum Kanzleramt mit 5000 Teilnehmern. Vor dem Roten Rathaus sind 200 Schüler um 10 Uhr gegen "Sozialen Abstieg durch unbezahlte Praktika".
Schlägt man das Internationale Designerjahrbuch 2000 auf, ist Lorenz Wiegand mit seinem Regal "Italic" auf Seite 25 der englischen Ausgabe zu finden. Doch es genügt, durch internationale Wohn- und Designmagazine wie "Domus" oder "Design Report", von "Form" bis "Architecture" zu blättern, um den Berliner und sein Label "Pool Products" zu entdecken.
Eine Bar ist in Mitte längst mehr als nur Bar. Inzwischen legen Betreiber Wert auf die noble Bezeichnung "Lounge", das Wörtchen "Bar" degeneriert offenbar zu einem Synonym für Popelkram.
"Ich bin fassungslos", sagte Architekt Oliver Collignon am Mittwochabend im BVV-Bauausschuss: CDU und SPD wandten sich plötzlich gegen den Abriss des großenteils leer stehenden und sanierungsbedürftigen Altbaus mit dem Sportgeschäft "Skihütte" an der Kant- / Ecke Joachimstaler Straße. Noch in der Sitzung zuvor hatte der Ausschuss den Entwurf eines achtstöckigen Geschäftshauses in ökologischer Bauweise, genannt "City Light House", gelobt und nur den Verzicht auf Wohnungen bemängelt (wir berichteten).
Erst sollten es sprintende Kamele richten, nun will man mit spurtenden Elefanten schaffen. Zum Überleben braucht die Trabrennbahn in Dahlwitz-Hoppegarten mehr Besucher - und damit mehr Zocker.
Ein seltenes Jubiläum wird heute bei Peek & Cloppenburg in der Steglitzer Schloßstraße gefeiert. Klaus Richter ist seit 50 Jahren in der Firma tätig und begeht damit sein goldenes Betriebsjubiläum.
Die großformatige Werbung am Baugerüst der Marienkirche wird am heutigen Freitag beseitigt. Darauf verständigte sich am Donnerstag das Bezirkamt mit Vertretern der Kirche, der Denkmalschutzbehörde und der betroffenen Firma.
Yuppi sagt es nicht ausdrücklich, aber zwischen den Zeilen beansprucht das am Donnerstag präsentierte Urban-21-Rahmenprogramm in der Tempelhofer UFA-Fabrik den Status einer Expo 2000 en miniature. Statt Mensch, Natur, Technik heißt es bei Yuppi, dem UFA-Fabrik-Fossil, "Ökologie, Kultur, Gemeinschaft.
Sammeln kann man so ziemlich alles. Gemälde, Muscheln, Bierfilze oder Bücher sind nur die bekanntesten Sujets.
"25 Jahre Abschnitt 25" heißt es am Sonnabend von 10 bis 16 Uhr am Kurfürstendamm 142. Bei diesem Tag der offenen Tür lässt sich auch einmal ein Blick in die Zellen werfen.
Eine Radfahrerin stieß am Mittwochabend mit einem Auto zusammen und wurde schwer verletzt. Die 30-jährige Frau fuhr gegen 21 Uhr 35 auf der Stahlheimer Straße bei roter Ampel über die Wichertstraße.
Nach der Ankunft des chinesischen Ministerpräsidenten Zhu Rongji am Donnerstag ist es bei der Fahrt durch die Stadt zu einem Zwischenfall gekommen. Ein Polizist aus der Motorradkolonne habe einen Fußgänger angefahren und verletzt, teilte die Polizei mit.
Berlin hat einen "neuen" Bahnhof, der immerhin schon fast 160 Jahre alt ist. Der heutige Ostbahnhof, der 1842 als Frankfurter Bahnhof eröffnet worden war, änderte nicht nur mehrfach seinen Namen, sondern auch sein Aussehen.
Der Hochtief-Konzern will den Ausschluss aus dem Privatisierungsverfahren um die Berlin Brandenburg Flughafen Holding (BBF) gerichtlich nachprüfen lassen. Ziel dabei sei es, Akteneinsicht zu bekommen, teilte Hochtief gestern mit.
Am heutigen Freitag um 21 Uhr geht die Konkurrenz zur traditionellen "Blade Night" zum zweiten Mal auf die Straße. Etwa 500 Inlineskater rollen von der Alexanderstraße über Heinrich-Heine-Straße, Baerwald-, Gneisenau-, Pallasstraße zum Winterfeldtplatz.