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Alles wird gut: Italien akzeptiert jenen EU-Haftbefehl, der, wenn schon nicht dem Premier Berlusconi selbst, so doch seinen eigenen Freunden und Mitarbeitern gefährlich werden könnte, weil er auch Geldwäsche und Korruption verfolgt. Und Belgiens Premier lächelt befreit: Für den EU-Gipfel am Wochenende ist das Schlimmste verhindert.

Die Berliner CDU hat viele Probleme. Sie hat eine schlimme Wahlschlappe erlitten, für die anderen Parteien ist sie nicht bündnisfähig, und die Bundespartei ignoriert den hauptstädtischen Landesverband.

Ja, es geht nun zu Ende mit den Taliban, und man wünscht ihnen klammheimlich die Höchststrafe: Im Himmel anzukommen und dort festzustellen, dass die Sache mit den 70 Jungfrauen nichts als ein gemeiner Motivationstrick machtgeiler Mullahs war. Uns kann das schnurz sein; wenden wir uns lieber der vernunftgebundenen Forschung zu, die die klassische Frage zu beantworten hat: Wie konnte das alles passieren?

Seit Sommer dieses Jahres sind sich die Parteien im Deutschen Bundestag endlich einmal bei einer Sache einig: Im Kampf gegen den Brustkrebs, der häufigsten Krebsart bei Frauen, müsse massiv aufgerüstet werden. Wenn es nach dem Willen der Gesundheitsministerin - und der voraussichtlichen Mehrheit der Parlamentarier - geht, sollen die bösartigen Wucherungen künftig durch regelmäßige Röntgenuntersuchungen bereits im Frühstadium aufgespürt werden: Das flächendeckende "Mammographie-Screening" aller Frauen zwischen 50 und 69 Jahren werde jährlich 3500 Menschenleben retten.

Manchmal sind drei Monate eine sehr, sehr lange Zeit. In Amerika waren es zwölf Wochen der Angst, des Zorns und, nicht zuletzt, des Handelns; in Deutschland zwölf Wochen der Angst, des Zauderns und, nicht zuletzt, des vorsichtigen Aufbruchs.

Von Hans Monath