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Von Elke Windisch Bei Menschen, deren Unterscheidungs- vermögen zwischen Gut und Böse auch nur halbwegs funktioniert, müssten sich bei Szenen wie dieser die Haare sträuben: Als im Herbst 1999 russische Truppen zum zweiten Tschetschenienkrieg ausrückten, schwenkten Priester der russisch-orthodoxen Kirche eifrig ihre Weihrauchkessel und segneten Waffen, die keineswegs nur für Sandkastenspiele gedacht waren, sondern zur Jagd auf das, was der Herr laut Altem Testament nach seinem Ebenbild geschaffen hat – Menschen. In den Augen der russischen Öffentlichkeit offenbar eine lässliche Sünde: Tschetschenische Freischärler sind nach offizieller Sprachregelung nur Banditen, mit denen Putin kurzen Prozess machen wollte.

Es gibt nichts zu verteilen, und die Steuer-Zaubereien des politischen Gegners mit niedrigen Tarifen und Geschenken an die Bürger kann sich der Staat nicht leisten. Das wird die Botschaft von Finanzminister Hans Eichel sein, wenn er kommende Woche nach der Steuerschätzung erklärt, dass Bund, Länder und Kommunen erneut Milliardenlöcher zu stopfen haben.

WO IST GOTT? Auf der Suche nach Gott machen wir die widersprüchlichsten Erfahrungen.