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Brandenburgs Arbeits- und Sozialministerin Regine Hildebrandt (SPD) hat für den Fall des Verlustes der absoluten SPD-Mehrheit bei der Landtagswahl in Brandenburg eine Zusammenarbeit mit der PDS befürwortet. In den vergangenen Jahren sei die parlamentarische Zusammenarbeit der SPD mit der PDS-Opposition von "deutlich besserer Fachkompetenz" geprägt gewesen als jene mit der oppositionellen CDU, sagte die SPD-Politikerin gestern in Potsdam.

Die Grünenpolitikerin Michaele Schreyer, deren Nominierung als EU-Kommissarin in den vergangenen Wochen von den deutschen Christdemokraten heftig kritisiert wurde, hat die Klippe der Befragung durch das Europaparlament am Dienstag problemlos überstanden. Die mit Spannung erwartete Anhörung im Haushaltsausschuß, vor dem die künftige EU-Haushaltskommissarin Rede und Antwort stehen mußte, verlief in entspannter und sachlicher Atmosphäre.

Von Thomas Gack

Aus Protest gegen Atomtransporte blockiert Greenpeace seit Dienstag mit einer eineinhalb Tonnen schweren Eisenkiste die Zufahrtsgleise zum Kernkraftwerk Gösgen im Schweizer Kanton Solothurn. Mit der Aktion will die Umweltorganisation einen für Mittwoch geplanten Transport von abgebrannten Brennelementen in die französische Wiederaufbereitungsanlage La Hague verhindern.

Der wegen Millionenbetrugs inhaftierte Schweizer Ex-Agent Bellasi behauptet nicht mehr, seine früheren Vorgesetzten hätten ihn zum Aufbau eines Schatten-Nachrichtendienstes angestiftet. Wie Bundesanwältin Del Ponte berichtete, widerrief Bellasi am Dienstag entsprechende Aussagen, die er nach seiner Verhaftung gemacht hatte.

Der durch den Konflikt in Dagestan wieder aufgeflammte Krieg zwischen Tschetschenen und Russen läuft jetzt auch im Internet. Am Montagmorgen stellten russische Hacker eine Fotomontage mit dem Bild des russischen Schriftstellers Michail Lermontow auf die Website des "Kaukasus-Zentrums", einer Art tschetschenischen Nachrichtenagentur.

Zum Antikriegstag am Mittwoch hat die Kindernothilfe eine Ächtung des Einsatzes von Kindersoldaten durch ein Zusatzprotokoll zur UN-Kinderrechtskonvention gefordert. Nach geltendem internationalen Recht dürften immer noch erst 15-Jährige an Kriegshandlungen teilnehmen, kritisierte das Kinderhilfswerk.

Die Schweiz rückt ein Stück näher an Europa heran: Gestern stimmte der Ständerat, die zweite Kammer des Parlaments, dem Verkehrs- und Handelsabkommen mit der Europäischen Union ohne Gegenstimme zu. Am Montag hatten bereits die Abgeordneten im Nationalrat mit 144 Ja- Stimmen gegen 3 Nein-Stimmen die sieben Einzelverträge angenommen.

Die USA haben China 4,5 Millionen Dollar (8,3 Millionen Mark) als Entschädigung für die Opfer des Nato-Angriffs auf die chinesische Botschaft in Belgrad überwiesen. Das Geld sei wie vereinbart "für die Menschen, die verletzt worden sind, und die Familien der Getöteten der irrtümlichen Bombardierung", hieß es am Dienstag in einer Erklärung der US-Botschaft in Peking.

Kurz vor der zweiten Gesprächsrunde zwischen chilenischen Militärs und Menschenrechtlern zur Klärung des Schicksals von Diktaturopfern hat Marine-Chef Admiral Jorge Arancibia "Exzesse" während der 17-jährigen Gewaltherrschaft von Augusto Pinochet eingeräumt. Zwischen 1973 und 1990 habe es "Konfrontationen" zwischen den gegnerischen Lagern der chilenischen Gesellschaft gegeben, sagte Arancibia in Talcahuano südlich von Santiago de Chile.

Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) hält eine Doppelspitze von Generalsekretär und Bundesgeschäftsführer in seiner Partei nicht für ausgeschlossen. Parteichef und Bundeskanzler Gerhard Schröder werde bis zum Sonntag ein strukturelles Konzept vorlegen, in dem diese Überlegung eine Rolle spiele, sagte Thierse am Dienstag am Rande eines Wahlkampfauftritts in Hildburghausen.

Seine Äußerungen zum Solidarpakt seien keine Drohung, sondern eine "schlichte ökonomische Tatsache"Robert Birnbaum Im Kampf um sein umstrittenes Sparpaket kann Bundesfinanzminister Eichel (SPD) anscheinend auf einen breiten Rückhalt in den SPD-geführten neuen Bundesländern zählen. Die innerparteilichen Irritationen um Eichels Äußerungen zum Aufbau Ost waren am Dienstag offenbar beigelegt.

Von Robert Birnbaum

Die größte Menge Rauschgift der Nachkriegsgeschichte stellten Drogenfahnder des Berliner Landeskriminalamtes (LKA) am Wochenende sicher: über 330 Kilo Kokain fanden sie in der Wohnung eines bisher polizeilich nicht in Erscheinung getretenen 40-jährigen Unternehmers. Ausgelöst wurde der Fund, wie berichtet, am Freitag durch die Festnahme von insgesamt sieben Schmuggler und Dealern im westfälischen Minden.