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Demographie-Faktor: Das ist ein Mechanismus, der die Probleme in der Rentenversicherung abmildern soll. Die Menschen werden immer älter.

In Venezuela ist eine neue Verfassung, die das Land von Grund auf verändern wird, in einem Referendum mit großer Mehrheit angenommen worden. 71,21 Prozent der Wahlberechtigten stimmten mit Ja, teilten die Wahlbehörden nach Auszählung von rund 82 Prozent der Wahlzettel am Donnerstag in Caracas mit.

Der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Friedrich Wetter, hat sich aufgeschlossen gezeigt gegenüber der katholischen Laienorganisation Donum Vitae (Geschenk des Lebens), die beim Ausstieg der katholischen Kirche aus dem staatlichen System der Schwangerschaftskonfliktberatung die Arbeit fortführen will. Die "persönliche Ermessensentscheidung und die grundlegende Motivation der Mitglieder" des Vereins seien zu respektieren, betonte der Kardinal am Donnerstag in München.

Vor einer "bedrohlich wachsenden Entfremdung zwischen Normalbürgern und der politischen Klasse" hat Walther Leisler Kiep, der Vorsitzende der Atlantik-Brücke, beim jährlichen Gala-Empfang der Stiftung gewarnt. Kiep sagte in New York, "das Interesse unserer Länder muss Vorrang haben vor dem einzelner Parteien".

Von Robert von Rimscha

Zwei Richter, die das Bild des Bundesverfassungsgerichts in den vergangenen Jahren geprägt haben, sind am Donnerstag verabschiedet worden: Paul Kirchhof und Dieter Grimm. Beide hatten maßgeblichen Einfluss auf wegweisende Entscheidungen des Gerichts.

Von Ursula Knapp

Eine Strafanzeige gegen den CDU-Wirtschaftsprüfer Horst Weyrauch und gegen den früheren Schatzmeister der hessischen und der Frankfurter Union, Casimir Prinz Wittgenstein, hat am Donnerstag die Wiesbadener Landtagsfraktion der Grünen bei der Staatsanwaltschaft Frankfurt eingereicht. Der Landtagsabgeordnete Rupert von Plottnitz begründete diesen Schritt mit den "Ungereimtheiten und Widersprüchen", mit denen die hessische Union in den letzten Tagen die Herkunft von mehr als 12 Millionen Mark "besonderen Einnahmen" zu erklären versucht habe.

Von Christoph Schmidt Lunau

Der Untersuchungsausschuss zur CDU-Spenden-AffäreRüdiger Scheidges Untersuchungsausschüsse gelten als schärfste Waffe der Politik, Missstände in den eigenen Reihen aufzuklären. Der Untersuchungsausschuss zur CDU-Parteispendenaffäre ist der erste seiner Art, der alle Mittel dazu in Händen hält.

Die Staatsanwaltschaft Landshut hat gegen den früheren bayerischen Finanzminister Gerold Tandler im Zusammenhang mit der Zwick-Affäre Anklage erhoben. Der CSU-Politiker soll von dem 1998 gestorbenen Steuerflüchtling Eduard Zwick private Darlehen in Millionenhöhe erhalten haben und darüber vor Gericht falsche Angaben gemacht haben.

Der Bundestag hat am Donnerstag den Ergebnissen des Vermittlungsausschusses von Bund und Ländern zugestimmt. Das Gremium, in dem Grüne, SPD, Union und FDP vertreten sind, hatte sich am Mittwochabend bei Kindergeld und Familienförderung, Sparhaushalt und Steuergesetzen nach langwierigen Gesprächen in wesentlichen Punkten geeinigt.

Von Tissy Bruns

Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe hat das hessische Sonderurlaubsgesetz auch in seiner dritten Fassung für grundgesetzwidrig erklärt. In dem am Donnerstag veröffentlichten Beschluss beanstandet der Zweite Senat, dass Arbeitgeber in Hessen in einen Fonds einzahlen müssen, mit dem der Sonderurlaub von Mitarbeitern finanziert wird, die Jugendarbeit verrichten.

Ostdeutschland sieht die wirtschaftliche Existenz seiner Rechtsanwälte von Konkurrenz aus dem Westen bedroht, weil die bisherige Schonfrist als Folge einer Reform vorzeitig fallen soll. In den neuen Ländern regt sich Widerstand gegen die Absicht der Bundesregierung, die völlige Freigabe der Anwaltstätigkeit bei den Landgerichten schon 2000 durchzusetzen.

Der berühmt-berüchtigte Test-Panzer aus Deutschland ist zwar noch nicht einmal in der Türkei eingetroffen, doch dürfte er trotzdem das wichtigste Thema beim Besuch von Bundesverteidigungsminister Rudolf Scharping in Ankara am kommenden Montag und Dienstag werden. Bei der ersten Visite eines deutschen Verteidigungsministers in der Türkei seit 1992 steht der deutsche Koalitionsstreit um Rüstungslieferungen an die Türkei im Mittelpunkt.

Von Thomas Seibert

Ohne erkennbare Veränderungen der Haltung Moskaus zum Tschetschenien-Krieg ist am Donnerstag der erste Teil der politischen Gespräche des russischen Außenministers Igor Iwanow in Berlin zu Ende gegangen. In einem Gespräch mit Bundesaußenminister Joschka Fischer und bei einer Diskussion im Auswärtigen Ausschuss des Bundestages bestand Iwanow darauf, dass es sich nicht um einen Krieg, sondern um die Bekämpfung von Terroristen handele, mit denen nicht verhandelt werde.

Die Europäische Union (EU) hat ihre Sanktionsdrohungen gegen Russland konkretisiert. Angesichts des Kriegs in Tschetschenien müssten Handelsvereinbarungen und Hilfsprogramme zwischen der EU und Russland überprüft werden, sagte der für auswärtige Beziehungen zuständige EU-Kommissar Chris Patten am Donnerstag in Brüssel.

Die Türkei hat nach schweren Vorwürfen des Antifolterkomitees des Europarates gerichtliche Untersuchungen gegen beschuldigte Polizeibeamte eingeleitet und die Menschenrechtsausbildung der Polizeikräfte verstärkt. Zwischen 1995 und 1999 seien Untersuchungen gegen 568 Polizeibeamte zu Foltervorwürfen und gegen 2700 Polizeibeamte wegen Misshandlungen eingeleitet worden.

Die FDP hat die Bundesregierung aufgefordert, den Aufbau Ost effizienter und zielgerichteter zu gestalten. So sollten mehr Investitionsanreize geschaffen und die Infrastruktur in den fünf neuen Ländern schneller ausgebaut werden, sagte die stellvertretende Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion, Pieper, am Donnerstag in Berlin.

In der Düsseldorfer Flugaffäre ermittelt die Staatsanwaltschaft jetzt gegen Manager der Westdeutschen Landesbank (WestLB) wegen des Verdachts der Untreue. "Es besteht der Verdacht, dass leitende Mitarbeiter der WestLB die Bezahlung überhöhter Rechnungen der Flugfirma PJC veranlasst haben, obwohl die Rechnungen von zuständigen Stellen der Bank bereits moniert worden waren", erklärte der Sprecher der Düsseldorfer Staatsanwaltschaft, Johannes Mocken, am Donnerstag.

Eine erste Runde der Friedensgespräche zwischen Israel und Syrien ist in Washington erwartungsgemäß ohne greifbare Ergebnisse zu Ende gegangen. Der Sprecher des Weißen Hauses, Joe Lockhart, sagte nach Unterredungen zwischen dem israelischen Ministerpräsidenten Ehud Barak, dem syrischen Außenminister Faruk el Scharaa und US-Präsident Bill Clinton, es gebe zwischen den Parteien die erwarteten Differenzen.

Rund ein Vierteljahr nach dem schweren Atomunfall in der japanischen Brennelementefabrik Tokaimura hat die Polizei am Donnerstag Büros des Sumitomo-Konzerns in Tokio durchsucht. Wie die Polizei mitteilte, waren in der Zentrale von Sumitomo Metal Mining 110 Polizisten im Einsatz, die zahlreiche Dokumente beschlagnahmten und in Kartons abtransportierten.

Der Bundeszuschuss für die Bundesanstalt für Arbeit sinkt im Jahr 2000 um rund 30 Prozent auf 7,7 Milliarden Mark. Das Arbeitsministerium erklärte in Berlin, der Sparkurs der Bundesregierung und die erwartete Abnahme der Arbeitslosigkeit bedingten diese Mittelkürzung.