Wenn Christoph Wagner aus dem Fenster schaut, dann hat er das neue Berlin fest im Blick. Links der Deutsche Bahn-Tower und das Sony-Center, rechts die Info-Box und das Hotel Adlon.
Alle Artikel in „Wirtschaft“ vom 10.02.2001
Nach mehr als sechs Jahren in einer führenden deutschen Großsozietät traf mich die Idee eines Sommerabends wie ein Schlag: Warum sich nicht selbstständig machen und zukünftig allein um Mandate und Mandanten ringen? Ein unerhörter Gedanke, denn Einzelanwälte sind aus Sicht der "Großen" wenig strukturierte Betriebe mit mäßig interessanten Fällen und dementsprechenden Erlösen.
"Ganz ehrlich", sagt Barbara Kranz, "wir sind aus guter Laune nach Berlin gezogen." Im März 2000 hat die teilhabende Geschäftsführerin von Laszlo Kadar Film Hamburg verlassen, um sich an der Spree niederzulassen.
Wenn etwas gut läuft, verliert man darüber in der Regel kaum ein Wort. Im anderen Fall allerdings besteht Erklärungsbedarf.
Christoph Hommerich (52), Soziologe und Ökonom, ist Professor für Marketing und Management und Anwaltsforscher. Herr Hommerich, nach Unternehmen wie Daimler-Chrysler fusionieren jetzt auch immer mehr deutsche Rechtsanwalts-Kanzleien mit amerikanischen oder britischen Sozietäten zu weltweiten Anwaltsfirmen.
Aufsichtsratssitzungen sind häufig reine Routineangelegenheit. Der Vorstand erläutert seine Vorhaben oder schlägt eine Dividende vor, und das oberste Kontrollorgan gibt seinen Segen.
Die Wettbewerbsbedingungen für deutsche Rechtsanwälte verschärfen sich seit Jahren. Längst vorbei sind die Zeiten, in denen allein die Anwaltszulassung ein sicheres Einkommen garantierte.
Der Chef einer "guten Mannschaft", die zuletzt hervorragend auf dem deutschen Markt mitspielte und dabei zusätzliche Anteile eroberte, hat allen Grund zur Zufriedenheit. Eckhard L.
Zwischen einer Hypothekenvormerkung und einer Herausgabeklage aus ungerechtfertiger Bereicherung können sich die Anwälte den Stress im hauseigenen Swimmingpool abschwimmen oder mit den Klienten Bälle und Argumente auf dem Squash Court austauschen. Es wird hart gearbeitet und hart gespielt bei Clifford Chance, der größten Rechtsfirma der Welt.
Irgend jemand hatte den Vorwurf formuliert und die Debatte auch gleich angeheizt: "Der Gegensatz zwischen Arbeit und Kapital darf nicht aufgehoben werden." Oder wurde die Forderung anders herum erhoben?