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Von bis zu sechs Wochen Verzug bei den Fassaden-, Fenster- und Putzarbeiten für das Paul-Löbe-Haus musste gestern die Baukommission des Bundestags berichten. Der lange Riegel aus Sitzungs- und Büroräumen, der zwischen dem Reichstagsgebäude und der Spree entsteht, gilt als Sorgenkind.

Die Jüdische Gemeinde hat sich von ihrem streitbaren Mitglied Julius Schoeps distanziert. "Mit Bestürzung und Befremden" nehme die Repräsentanten-Versammlung die von Schoeps öffentlich geäußerte Kritik am Sicherheitskonzept zur Kenntnis, heißt es in einer von 16 Mitgliedern einstimmig beschlossenen Resolution.

Von Amory Burchard

Behörde düpiert Unternehmer und die eigene Senatorin, weil ein Abteilungsleiter Schwierigkeiten mit dem Mäzenatentum hatCay Dobberke, Hans Toeppen und Ulrich Zawatka-Gerlach Kultursenatorin Christa Thoben hat ein Problem mit ihrer Verwaltung: Die Senatorin ist von der Bürokratie bloßgestellt worden - gegenüber einem der Großsponsoren der Berliner Kultur einerseits und dazu noch gegenüber der Deutschen Staatsoper. Durch direkten Eingriff gelang es der Kultursenatorin zwar gestern, eine 360 000-DM-Spende von Peter Dussmann für die Oper noch zu retten.

Von Cay Dobberke

Das Rauschgift war im Keller versteckt: Zwei Kilogramm Heroin entdeckten Polizeibeamte am Mittwochabend im Kellerverschlag eines 36-jährigen Türken, der sich laut Polizei illegal in Deutschland aufhält und in seiner Wohnung an der Pücklerstraße mit dem Stoff gehandelt haben soll. Ermittlungen des Landeskriminalamtes hatten zu dem Verdacht geführt.

Von den Kunstwerken, die am Montagabend zusammen mit einem Kleintransporter der Frechener Speditionsfirma Tandem gestohlen wurden, fehlt weiter jede Spur. Der Dieb "hat sich in Luft ausgelöst", sagte gestern der zuständige Kommissariatsleiter Hans-Ulrich Tügend.

Maskiert und mit einer schwarzen Pistole bewaffnet hat ein unbekannter Mann am Mittwochabend einen Möbelmarkt in der Straße Alt Mahlsdorf überfallen. Er betrat das Geschäft kurz vor Geschäftsschluss, wartete, bis alle Kunden gegangen waren, bedrohte danach den Filialleiter mit der Schusswaffe und forderte die Herausgabe der Tageseinnahmen.

Besser, man prüft das Jubiläum nicht allzu genau: "Dreihundert Jahre Klavier" feiert Deutschlands Klavierindustrie in diesem Jahr und nutzt die Gelegenheit, für das populärste aller Musikinstrumente kräftig die Werbetrommel zu rühren. Auf wackliger historischer Basis allerdings, denn das angebliche Klavier-Geburtsjahr 1700 geht nicht etwa auf ein erhaltenes Ur-Klavier, sondern nur auf eine "erste Erwähnung" in einer Florentiner Handschrift des Jahres 1700 zurück.

Nach ruhigen Monaten in der Modeszene gibt es diese Woche gleich zwei Veranstaltungen: Neben dem "Festival de la mode" im Galéries Lafayette zeigt der Verband Berliner Createure (VBC) seine dritte Createure-Woche. Neuzugänge hat der VBC nicht zu verzeichnen, die Labels Udo Neumann, Momo und Ultramarin sind ausgeschieden.

Von Susanna Nieder

Wolf-Dieter Narr muss 7500 Mark Strafe zahlen, weil er mit seiner Unterschrift zu Straftaten aufgerufen habeDavid Ensikat Die Richterin hat die Chance, die ihr der Angeklagte eingeräumt hatte, nicht genutzt: Karin Miller hat Wolf-Dieter Narr verurteilt. Der Soziologie-Professor von der FU soll 7500 Mark, das sind 50 Tagessätze zu je 150 Mark, Strafe zahlen.

Von David Ensikat

"We are brain damaged!" Der programmatische Eröffnungs-Song lässt das BKA-Luftschloss vibrieren - phonstark, schräg, mehrstimmig und doch nicht von Frank Zappa und seinen Mothers of Invention.

Aufregung in der evangelischen Trinitatisgemeinde am Karl-August-Platz: Beim Reparieren von Sturmschäden am Kirchturm entdeckten Bauarbeiter am Mittwochnachmittag in 30 Metern Höhe im Gemäuer eine Granate. Nach Ermittlungen von Sprengstoffexperten war sie dort im Zweiten Weltkrieg eingeschlagen.

Nach einem "Aufruf zum Jahrestag des Nato-Krieges gegen Jugoslawien" werden 2500 Demonstranten erwartet. Am heutigen Abend zwischen 18 und 21 Uhr soll der Zug, am Adenauerplatz startend, den Kurfürstendamm hinunter bis zum Breitscheidplatz laufen.

Wenn er fällt, dann schreit er. Aber ein echter Kosake fällt selten vom Pferd, er windet sich nur unter dem Pferdebauch entlang: Der Zirkus ist in der Stadt.

Berlins Opernhäuser bekommen ihre Spielplanabstimmung offenbar immer noch nicht in den Griff: Da sind sie schon (oder: noch?) zu dritt, aber regelmäßig prangt das von der Kulturpolitik seit Jahren beanstandete "Keine Vorstellung" zeitgleich auf allen Programmübersichten.

Name: bisher unklar, am 3. April beginnt eine öffentliche Namensfindung - die Bewohner können ihre Vorschläge einreichen, Hellersdorfs Bürgermeister favorisiert Wuhletal, sein Amtskollege im Fusionsbezirk plädiert für Marzahn.

Tödlicher Unfall auf einer Baustelle in Köpenick: Ein 31-jähriger Arbeiter aus dem Bezirk wurde dort am Donnerstag kurz vor zwölf Uhr von einer umstürzenden Betonplatte erschlagen.Nach Angaben der Polizei geschah der Unfall beim Abbruch von baufälligen Balkonen an einem Hochhaus an der Schönefelder Chaussee in Altglienicke.

Berlins Lehrern soll in der laufenden Legislaturperiode keine "weitere Mehrbelastung" aufgebürdet werden. Mit der zusätzlichen Unterrichtsstunde hätten sie ihren Beitrag zur "finanziellen Handlungsfähigkeit der Landes geleistet", sagte Schulsenator Klaus Böger (SPD) gestern während der aktuellen Stunde im Abgeordnetenhaus.

Festgelegte Mietobergrenzen in Sanierungsgebieten werden nach den Erfahrungen des Berliner Mietervereins oft von Privatvermietern überschritten, die beim Einzug neuer Mieter zusätzliche Mietverträge vereinbaren. Wer als Mieter zwei Verträge unterschreiben müsse, sollte misstrauisch sein, sagte Reiner Wild vom Mieterverein.

Wenn am morgigen Sonnabend das Frühlingsfest 2000 beginnt, und der neue Zentrale Festplatz am Kurt-Schumacher-Damm eröffnet wird, wartet auf anreisende Autofahrer zunächst eine nervende Parkplatzsuche. Neben den wenigen Parkplätzen unmittelbar vor dem Festgelände können Autos nur jenseits der Autobahn auf dem ehemaligen Volksfest-Gelände abgestellt werden.