Der Rücktritt von Senatorin Thoben hat Überraschung und Bestürzung ausgelöst. Der Tagesspiegel bat Prominente aus Kultur und Wissenschaft um eine Bewertung.
Alle Artikel in „Berlin“ vom 24.03.2000
Senatorin Christa Thoben hat ihren Rücktritt damit begründet, dass sie mit den zur Verfügung stehenden finanziellen Mitteln die Aufgaben in dem Doppelressort Wissenschaft und Kultur nicht bewältigen könne. In der Wissenschaft ist Entwicklung tatsächlich dramatisch, weil in diesem Jahr 96 Millionen einzusparen sind.
Christa Thoben kritisierte den Dschungel der Kulturförderung, den sie bei Amtsübernahme vorgefunden hatte, nur vorsichtig: "Es ist in Berlin offenbar von ganz besonderem Reiz, viel Neues anzufangen." Das war vor drei Wochen, auf der CDU-Fraktionsklausurtagung in Bad Saarow.
m Allgemeinen riecht man jedes Feuerfünkchen hinter der politischen Bühne zehn Meter gegen den Wind. Diesmal war es anders.
Die gesetzliche Neuregelung bei der Oberschulwahl zeigt erste Wirkung: Besorgte Eltern werden bereits vorstellig, um Nachbesserungen bei den Grundschulgutachten zu erwirken. Sie befürchten, dass ihre Kinder andernfalls nicht an der gewünschten Oberschule aufgenommen werden.
Der Verfassungsschutz hat über Jahre einen ehemaligen Stasi-Hauptmann als V-Mann geführt. Der ehemalige MfS-Hauptamtliche mit dem Decknamen "Förster" war zuerst auf Stasi-Nachfolgegruppen angesetzt.
Die dänische Fluggesellschaft Sun Air of Scandinavia, ein Franchise-Unternehmen der British Airways, nimmt am Montag den Linienverkehr zwischen Berlin-Tegel und Billund auf. Die Route in die Stadt des Legolandes wird werktags zweimal und sonntags einmal bedient.
Berlins Regierender Bürgermeister Eberhard Diepgen (CDU) hat die Entscheidung des Bundestages, die Strafbarkeit von Graffiti nicht zu verschärfen, heftig kritisiert. "Ich finde es empörend, dass sich die rot-grüne Mehrheit der Abgeordneten über den verfassungsrechtlich garantierten Schutz des Eigentums hinwegsetzt", sagte Diepgen am Freitag.
Berlin wird offenbar am Wochenende doch nicht zum Austragungsort der von Gewerkschaften angedrohten Warnstreiks bei der Deutschen Bahn werden. Der Berliner Vorsitzende der Gewerkschaft der Eisenbahner Deutschlands (GdED), Wolfgang Zell, kündigte am Freitag an, dass Berlin zumindest am Sonnabend und Montag verschont bleiben würde.
Unter dem Motto "Keine Sondergesetze für Fußballanhänger - gegen Passeintragungen, Meldeauflagen und Einschränkung der Reisefreiheit" findet heute in Mitte eine Demonstration von Hooligans statt. Der Aufzug startet um 14 Uhr am Rosa-Luxemburg-Platz, führt über die Friedrichstraße und Unter den Linden zum Alexanderplatz.
Der Polizeiärztliche Dienst hat die Kritik des Behandlungszentrums für Folteropfer (BZFO) zurückgewiesen. Das Behandlungszentrum hatte in einem Gutachten belegt, dass Polizeiärzte von Abschiebung bedrohte Bürgerkriegsflüchtlinge oft auch dann für "reisefähig" erklärten, wenn ihnen zuvor von niedergelassenen Ärzten eine Traumatisierung attestiert worden war.
Alexander Kaczmarek, der haushaltspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, will nicht darüber spekulieren, warum Kultursenatorin Christa Thoben zurückgetreten ist. "Aber die Finanzprobleme ihres Ressorts können es eigentlich nicht gewesen sein.
In einem halben Jahr ist es soweit: Die Bezirksverordneten in den neun neuen Großbezirken tagen gemeinsam, um Bürgermeister und Stadträte zu wählen. Spätestens am 1.
Mal gilt er als Inbegriff der Ängstlichkeit, mal als Symbol für Fruchtbarkeit oder ein langes Leben, und zum Osterfest legt er angeblich sogar Eier: Die Einschätzungen über den Hasen waren und sind je nach Epoche und Kulturkreis recht unterschiedlich. Das zeigt die neunte Osterausstellung im Charlottenburger Heimatmuseum mit dem Titel "Hasenscharen".
Jede vierte Krebsdiagnose bei Frauen in Berliner Krankenhäusern lautete im Jahr 1998 auf Brustkrebs, wie das Statistische Landesamt am Freitag mitteilte. Das war im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg um 16 Prozent auf 11.
Name: bisher unklar. Der Bezirk Lichtenberg hat einen Namenswettbewerb ausgeschrieben.
Nur etwa die Hälfte von über 70 am Donnerstag in Köpenick, Neukölln und Marzahn kontrollierten Lastwagen bestand vor den Augen der Polizeibeamten. Insgesamt wurden 72 Anzeigen gefertigt, darunter acht wegen Nichteinhaltung der Lenk- und Ruhezeiten.
Um ihre Spuren zu verwischen, legten Einbrecher in der Nacht zu gestern Feuer in einem Drogeriemarkt an der Stendaler Straße. Ein 43-jähriger Hausbewohner bemerkte gegen 0.
Wegen der sind im vergangenen Jahr in Berlin lediglich 49 Anzeigen erstattet worden. Dies teilte die Staatssekretärin in der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Maria Krautzberger, am Freitag auf eine parlamentarische Anfrage mit.
Wie viele Modemacher gibt es in Berlin? Die Branche ist bekannt für ihre Fluktuation; manche Labels können sich nicht halten, andere sind erst im Aufbau oder arbeiten in sehr kleinem Rahmen, wieder andere orientieren sich nach außen und legen wenig Wert darauf, überhaupt mit Berlin in Verbindung gebracht zu werden.
Der größte Fehler, den man bei Eberhard Diepgen machen kann, ist, ihn zu unterschätzen. Der Vorwurf, Berlins Regierender Bürgermeister sei dröge oder gar farblos, ist aktenkundig, aber nicht mehr auf der Höhe der Zeit.
Leipzig-Halle macht Berlin Konkurrenz. Nach reichlich vier Jahren Planungs- und Bauzeit hat der Flughafen Leipzig-Halle am Freitag die neue Start- und Landebahn Nord in Betrieb genommen.
Die weniger bekannten Plätze und Grünanlagen der Stadt sollen mit Hilfe des Quartiersmanagements und der Bezirke für rund 12 Millionen Mark aufgewertet werden, etwa mit neuen Wegen, baulichen Veränderungen oder auch neuen Anpflanzungen: Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung hat am Freitag rund 20 Örtlichkeiten genannt, die von ihrem "Stadtplätzeprogramm 2000" profitieren sollen.In Kreuzberg etwa ist allein das Kottbusser Tor mit vier Projekten vertreten, die zusammen mehr als 1,2 Millionen Mark kosten, wobei es um Vorplätze des Kreuzberger Zentrums geht, die im zweiten Halbjahr eine Schönheitskur erhalten.
Die Bilder glichen sich, und auch die Schlagzeilen waren im "Neuen Deutschland" zum Verwechseln ähnlich: Yassir Arafat, das Palästinensertuch, die Kufija, auf dem Haupt, mit Bart, Khaki-Uniform und einnehmendem Lächeln, schritt die Ehrenfront der DDR-Armee ab. Neben ihm Erich Honecker im dunklen Stoffmantel, kerzengrade wie der Spieß der Soldaten.
Der Körper steht in Flammen, doch beherzt greifen die jungen Schulsanitäter ein und ersticken das Feuer mit einer Decke. Was beim ersten Hinsehen wie ein schreckliches Unglück aussieht, ist Teil des Wettbewerbs der Schulsanitätsdienste im Statthaus Böcklerpark, und der Körper gehört einer metallenen Puppe.
Wenn am heutigen Sonnabend das Frühlingsfest 2000 beginnt, und der neue Zentrale Festplatz am Kurt-Schumacher-Damm eröffnet wird, wartet auf anreisende Autofahrer zunächst eine nervende Parkplatzsuche. Neben den wenigen Parkplätzen unmittelbar vor dem Festgelände können Autos nur jenseits der Autobahn 111 auf dem ehemaligen Volksfest-Gelände abgestellt werden.
Sieben Millionen Kunden und 218 Millionen Mark Umsatz - zehn Prozent mehr als erwartet - dies ist die Bilanz des ersten Jahres der Hallen am Borsigturm. Das Jubiläum wird heute von 10 bis 22.
Die weite Welt der Bilder aus Portrait-, Erotik-, Architektur-, Sport- und Landschaftsfotografie öffnet sich am 25. und 26.
Gegen die "Tötung streunender Straßentiere in der Türkei" wird heute um 12 Uhr vor dem Türkischen Generalkonsulat an der Johann-Georg-Straße in Wilmersdorf protestiert. Bereits um 10 Uhr tritt die Bürgerinitiative "Stuttgarter Platz" am Stuttgarter Platz, an der Krumme Straße und der Pestalozzistraße in Charlottenburg auf.
Die Polizei warnt eine Kundin der Regina-Apotheke an der Martin-Luther-Straße 58. Der etwa 50 Jahre alten Frau wurde am Donnerstagabend gegen 18 Uhr versehentlich ein giftiges Medikament verkauft.
In einer konzentrierten Aktion haben in der Nacht zu Freitag mehr als 200 Polizisten Bordelle in Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt durchsucht. Dabei wurden 31 ausländische Prostituierte festgenommen.
Im Berliner Prozess um den Mord an zwei 90-jährigen Frauen und eine Serie weiterer Gewalttaten hat die Staatsanwaltschaft am Freitag lebenslange Haft für den 36-jährigen Angeklagten beantragt. Die Anklage plädierte vor dem Landgericht ferner auf Sicherungsverwahrung für den Mann wegen besonderer Schwere der Schuld.
Der Mordversuch im Düppeler Forst, bei dem Unbekannte in der Nacht zum Mittwoch mit einer Maschinenpistole auf einen 33-jährigen Mann schossen, ist nach Angaben der Staatsanwaltschaft weiterhin ungeklärt. "Es gibt kaum neue Erkenntnisse", hieß es gestern.