Schon wieder eine Prügelei in der U-Bahn, die nicht verhindert wurde. Joachim Huber liest den BVG-Nutzern wegen erwiesener Feigheit die Leviten.
Alle Artikel in „Meinung“ vom 17.10.2011
Rot-Schwarz nimmt in Berlin immer mehr Gestalt an. Mit überraschender Geschwindigkeit und Harmonie gehen die Verhandlungspartner einem langweiligen Zweckbündnis entgegen.
Er gilt als der Mann, der sich sämtliche Türen offenhält. Niemanden verprellen, bloß keine allzu scharfkantigen Positionierungen – so lautet die Devise von François Hollande, den unter drei Millionen Franzosen eine überraschend deutliche Mehrheit zum Kandidaten der Sozialisten für die Präsidentschaftswahl in sechs Monaten kürte.
Die Welt verändern? Sie interpretieren? In dieser Zeit ist es schon eine Kunst sie auszuhalten
Diejenigen, die Deutschland aus der europäischen Verantwortung herauslösen wollen, erscheinen engstirnig, egoistisch und zerstörerisch. Hans-Dietrich Genscher meint, wir brauchen Klarheit und eine gerechte Weltordnung.
Deutschland ist dabei, sich dem Thema Krieg umfassend zu entfremden, es entwickelt auf diesem Gebiet eine Art Analphabetismus. Nicht zu verwechseln mit: Pazifismus.
Die Philosophen interpretieren die Welt, die Aktivisten verändern sie. Doch zur Zeit kommt es vor allem darauf an, sie auszuhalten, meint Malte Lehming. Und sei es mit Wut im Bauch.
Warum die Deutschen zum Thema Krieg seit Jahren keine ernste Debatte mehr führen
Der Druck von außen erhöht innen die Geschlossenheit. Also darf das Treffen der G-20-Finanzminister am Wochenende als Erfolg gewertet werden.
Es ist wieder soweit: Die Banken sind arm wie Kirchenmäuse, leihen sich kein Geld mehr und müssen nun schon zum zweiten Mal kapitalisiert werden, sprich vom Steuerzahler auf dem Umweg über die EZB oder einen Rettungsschirm vor den Folgen eigenen Tuns bewahrt werden. Was haben uns die Politiker nach der Lehman-Pleite nicht alles versprochen: mehr Eigenkapital, keinen Eigenhandel, weniger Derivate und mehr Regulierung, schließlich Stresstests wie für Kampfpanzer der Bundeswehr.
An der neuen politischen Kraft, den Piraten, kann man vieles bemeckern, erfrischend ist ihre Post-Gender-Attitüde: Frauenförderung, auch in der eigenen Partei, ist ihnen egal. Ein fast revolutionärer Ansatz, bedenkt man, mit welch heiligem Ernst jetzt die Dax-Konzern-Männer die ihnen aufgezwungene Geschlechterplanung für Chefposten präsentieren müssen, um starre Quoten zu vermeiden.