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Der Herr Professor treibt die Analyse zum Kern vor. Er spricht von Integrations- und Desintegrationsprozessen und warnt davor, sich mit der Diskussion über ein NPD-Verbot in eine Entlastungsfalle hineinzumanövrieren.

Von Jürgen Zurheide

Das allgemeine Ansehen der Vertriebenen-Funktionäre und ihrer Landsmannschaften ist bei der breiten deutschen Öffentlichkeit nicht gerade hoch. Ihre Kompromisslosigkeit und Wiedergutmachungsforderungen besonders gegenüber Tschechien und Polen haben ihnen vielfach den Beinamen "Ewiggestrige" eingebracht.

Die Grünen waren schon vor einigen Wochen auf Distanz gegangen. "Das müssen die Sozialdemokraten mit sich ausmachen", hatte die grüne Fraktionschefin Sylvia Löhrmann den Genossen zugerufen, die die Zeichen der Zeit allerdings noch nicht erhören wollten.

Von Jürgen Zurheide

Die Freilassung der seit vier Monaten auf Jolo gefangen gehaltenen Geiseln, darunter die Deutschen Marc und Werner Wallert, ist am Donnerstag am Veto des philippinischen Präsidenten Joseph Estrada gescheitert. Wie der Chefunterhändler der Regierung, Roberto Aventajado, mitteilte, bestand Estrada auf der Forderung, dass auch drei französische Journalisten aus der Gewalt der Moslem-Extremisten entlassen werden müssten.

Die Demokratische Partei der USA hat am Mittwoch die Vize-Präsidentschaftskandidatur Joe Liebermans als Durchbruch für bisher benachteiligte Gruppen gefeiert. Am dritten Abend des Wahlparteitags in Los Angeles sagte Lieberman, ein orthodoxer Jude, vor den 4000 Delegierten: "Jedes Mal, wenn eine Barriere durchbrochen wird, öffnen sich die Türen der Gleichberechtigung für jeden.

Von Robert von Rimscha

Die Union plant einen neuen Vorstoß zur Änderung des 630-Mark-Gesetzes. Am Mittwoch soll dazu in Berlin eine Anhörung stattfinden, wie der sozialpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Laumann, dem Kölner "Express" sagte.

Russische Medien kennen seit Montag nur noch ein Thema: Das U-Boot-Drama in der Barentssee und das Schicksal der 118 Besatzungsmitglieder. Bisherige Dauerbrenner der Fernsehsender, wie Tschetschenien oder der Krieg der Mafia-Banden, tauchen, wenn überhaupt, höchstens als bloße Textmeldungen in den letzten fünf Minuten der Nachrichtensendungen auf.

Von Elke Windisch

Bundestagspräsident Wolfgang Thierse hat die öffentliche Debatte über den Rechtsextremismus begrüßt, sich aber zugleich besorgt über die anhaltende Gewalt gezeigt. Das Thema werde jetzt endlich so ernst genommen, wie es notwendig sei, sagte der SPD-Politiker am Donnerstag.

Ein 28-jähriger Angolaner ist in Brandenburg zwei Mal hintereinander von rechten Jugendlichen attackiert worden. Aus einer Gruppe von sieben Personen heraus wurde der Mann am Donnerstagmorgen bei seiner Arbeit auf dem S-Bahnhof Mahlow geschlagen, getreten und beschimpft.

Der britische Vorstoß zum therapeutischen Klonen hat in Deutschland eine kontroverse Debatte um eine Änderung des strengen deutschen Embryonenschutzes entfacht. Gesundheitsministerin Andrea Fischer (Grüne) warnte am Mittwoch im WDR vor einer "Hau-Ruck-Entscheidung" und übereilten Lockerung des Gesetzes.

Trotz der Steuerreform können die Bundesbürger nicht hoffen, in den nächsten Jahren deutlich mehr Geld in der Tasche zu haben. Am Donnerstag in Wiesbaden veröffentlichte Berechnungen des Karl-Bräuer-Instituts des Bundes der Steuerzahler ergeben, dass die Steuer- und Abgabenbelastung im Jahr 2005 bei unveränderten Beiträgen zur Sozialversicherung bei insgesamt 54,8 Prozent liegen wird.

Die größte oppositionelle Frauenvereinigung Afghanistans hat die Vereinten Nationen um mehr Unterstützung im Kampf gegen Verletzungen der Grundrechte von Frauen durch das Taliban-Regime gebeten. Gleichzeitig erklärte sie, die Schließung der 25 UN-Bäckereien durch die Taliban vor zwei Tagen dürfe nicht zu einem Abzug der humanitären Organisationen führen.

Wenn Demonstranten mit scharz-weiß-roten Fahnen und Trommeln durch das Zentrum Berlins ziehen und "Rudolph Heß - Mord verjährt nicht" skandieren, dann ist "die öffentliche Ordnung in schwerwiegender Weise gefährdet". So hat das Verwaltungsgericht im Fall der geplanten Heß-Gedenkversammlung am Sonnabend geurteilt und damit das Verbot bestätigt.