Endlich. Endlich kommt die erlösende Nachricht: Werner Wallert ist wirklich frei.
Alle Artikel in „Politik“ vom 27.08.2000
Es ist ein altes Spiel: Jedesmal, wenn Deutsche im Ausland entführt werden, dementieren die Verantwortlichen, dass sie für die Freilassung zum Teil hohe Lösegelder bezahlt haben. Damit sollen Nachahmungstäter nicht ermuntert werden.
Auch nach der Freilassung von Werner Wallert ist das Geiseldrama auf Jolo noch nicht vorbei. Abu-Sayyaf haben noch 21 Menschen in ihrer Gewalt.
Der frühere Kanzleramtsminister Friedrich Bohl (CDU) hat dem Sonderermittler im Fall der verschwundenen Kanzleramtsakten, Burkhard Hirsch, bisher verloren geglaubte Akten zur Einsicht zur Verfügung gestellt. Hirsch bestätigte gegenüber dem Tagesspiegel, dass er bei einem mit Bohl verabredeten Treffen am vergangenen Mittwoch die Durchsicht dieser Akten begonnen habe.
herapeutisches Klonen heißt die neue Verheißung. In dem Ausdruck verbinden sich Heilung und Fortschritt, Hilfe und Zukunftsoffenheit, Moral und Wissenschaft aufs Schönste.
Die Debatte um die Lieferung einer Munitionsfabrik in die Türkei führt zu einem neuen Grundsatzstreit über Rüstungsexporte in der Regierung.Die verteidigungspolitische Sprecherin der Grünen, Angelika Beer, warnte Außenminister Joschka Fischer (Grüne) vor dem Ende der Glaubwürdigkeit der Grünen und mahnte eine größere Transparenz des Regierungshandeln an.
Die Chancen zur Teilnahme aller fünf deutschen Dienstleistungswerkschaften an der geplanten Großgewerkschaft Verdi haben sich nach Einschätzung der beteiligten Gewerkschaftsvorsitzenden verbessert. Für den Fall, dass ein Mitglied nicht die erforderliche Mehrheit erreiche, solle aber ein Auffangmodell erarbeitet werden.
Berichte über brisante Aktenfunde haben die Spannung vor der zweiten Vernehmung der CDU-Politiker Wolfgang Schäuble und Brigitte Baumeister im Spenden-Untersuchungsausschuss an diesem Montag noch erhöht. Burkhard Hirsch, der Sondermittler im Fall der verschwundenen Kanzleramtsakten, ist bei seinen Recherchen offenbar auf wichtige Unterlagen gestoßen.
Die innere Sicherheit war gefährdet und der Generalbundesanwalt hatte die Ermittlungen an sich gezogen. Seit Monaten wurde vor dem Strafsenat eines Oberlandesgerichts verhandelt, und die Aufmerksamkeit, mit der die Bundesrepublik diesen Strafprozess beobachtete, hatte noch nicht nachgelassen.
Bei seinem zweitägigen Besuch in Nigeria hat US-Präsident Bill Clinton den Übergang des bevölkerungsreichsten Landes Afrikas zur Demokratie als "mutigen Anfang" gewürdigt und weitere Unterstützung der USA zugesichert. Zugleich warnte Clinton am Wochenende in einer Rede vor dem Parlament vor den Gefahren ethnisch und religiös motivierten Hasses.
Die erste Reaktion war nüchtern. Der deutsche Außenminister Joschka Fischer zeigte sich erleichtert über die Freilassung Werner Wallerts.
Nach mehr als vier Monaten ist für den Göttinger Lehrer Werner Wallert das Geisel-Martyrium auf der südphilippinischen Insel Jolo zu Ende. Der 57-Jährige wurde am Sonntag gemeinsam mit vier weiblichen Gefangenen auf freien Fuß gesetzt.
Die erste Antwort auf die Frage, wie man sich fühlt, wenn man auf einen Schlag weltbekannt wird, ist ein Gähnen. Arkadij Mamontow, der einzige Reporter, der live über das Unglück der "Kursk" berichten durfte, fühlt sich noch immer "müde und zerschlagen".
Der frühere CDU-Chef Wolfgang Schäuble hält es nicht für Zufall, dass "pünktlich zu meiner neuerlichen Befragung" im Untersuchungsausschuss zur Spendenaffäre von "interessierter Seite die Übergabe von Geldern der Bundestagsfraktion an die CDU zum neuen Skandalthema hochstilisiert wird". Wie Schäuble am Sonntag dem Tagesspiegel sagte, "ist eines ganz unbestreitbar: Nach geltendem Recht war dies völlig in Ordnung, und ich selbst war es, der gegenüber dem Untersuchungsausschuss erklärt hat, dass es solche Geldtransfers in der Vergangenheit gegeben hat".
Viele Chancen werden SPD und Grüne nicht mehr haben, die CDU-Spendenaffäre auch nur annähernd aufzuklären. Heute ist wieder so ein Tag der Chance: Es geht darum, herauszufinden, ob nun Wolfgang Schäuble oder Brigitte Baumeister lügt - das ist wichtig an der Frage, wer wann und wieso 100 000 Mark vom Waffenhändler Karlheinz Schreiber erhalten hat.
Nach der U-Boot-Katastrophe in der Barentssee verschärft sich die Kritik an den Militärs und dem russischen Verteidigungsminister Igor Sergejew. Der Gouverneur der zentralrussischen Region Kursk, Alexander Ruzkoj, erhob schwere Vorwürfe gegen die Militärführung.
Es geht heute wieder zur Sache in Berlin, und für die CDU wird es ein ganz schwarzer Start aus der Sommerpause werden. Am Nachmittag wird man in der Parteizentrale versuchen, die Scherben aufzulesen nach dem Schauerstück im Untersuchungsausschuss: Schäuble contra Baumeister.