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Der frühere Kanzleramtsminister Friedrich Bohl (CDU) hat dem Sonderermittler im Fall der verschwundenen Kanzleramtsakten, Burkhard Hirsch, bisher verloren geglaubte Akten zur Einsicht zur Verfügung gestellt. Hirsch bestätigte gegenüber dem Tagesspiegel, dass er bei einem mit Bohl verabredeten Treffen am vergangenen Mittwoch die Durchsicht dieser Akten begonnen habe.

Von Tissy Bruns

Die Debatte um die Lieferung einer Munitionsfabrik in die Türkei führt zu einem neuen Grundsatzstreit über Rüstungsexporte in der Regierung.Die verteidigungspolitische Sprecherin der Grünen, Angelika Beer, warnte Außenminister Joschka Fischer (Grüne) vor dem Ende der Glaubwürdigkeit der Grünen und mahnte eine größere Transparenz des Regierungshandeln an.

Die Chancen zur Teilnahme aller fünf deutschen Dienstleistungswerkschaften an der geplanten Großgewerkschaft Verdi haben sich nach Einschätzung der beteiligten Gewerkschaftsvorsitzenden verbessert. Für den Fall, dass ein Mitglied nicht die erforderliche Mehrheit erreiche, solle aber ein Auffangmodell erarbeitet werden.

Berichte über brisante Aktenfunde haben die Spannung vor der zweiten Vernehmung der CDU-Politiker Wolfgang Schäuble und Brigitte Baumeister im Spenden-Untersuchungsausschuss an diesem Montag noch erhöht. Burkhard Hirsch, der Sondermittler im Fall der verschwundenen Kanzleramtsakten, ist bei seinen Recherchen offenbar auf wichtige Unterlagen gestoßen.

Bei seinem zweitägigen Besuch in Nigeria hat US-Präsident Bill Clinton den Übergang des bevölkerungsreichsten Landes Afrikas zur Demokratie als "mutigen Anfang" gewürdigt und weitere Unterstützung der USA zugesichert. Zugleich warnte Clinton am Wochenende in einer Rede vor dem Parlament vor den Gefahren ethnisch und religiös motivierten Hasses.

Der frühere CDU-Chef Wolfgang Schäuble hält es nicht für Zufall, dass "pünktlich zu meiner neuerlichen Befragung" im Untersuchungsausschuss zur Spendenaffäre von "interessierter Seite die Übergabe von Geldern der Bundestagsfraktion an die CDU zum neuen Skandalthema hochstilisiert wird". Wie Schäuble am Sonntag dem Tagesspiegel sagte, "ist eines ganz unbestreitbar: Nach geltendem Recht war dies völlig in Ordnung, und ich selbst war es, der gegenüber dem Untersuchungsausschuss erklärt hat, dass es solche Geldtransfers in der Vergangenheit gegeben hat".

Von Stephan-Andreas Casdorff

Viele Chancen werden SPD und Grüne nicht mehr haben, die CDU-Spendenaffäre auch nur annähernd aufzuklären. Heute ist wieder so ein Tag der Chance: Es geht darum, herauszufinden, ob nun Wolfgang Schäuble oder Brigitte Baumeister lügt - das ist wichtig an der Frage, wer wann und wieso 100 000 Mark vom Waffenhändler Karlheinz Schreiber erhalten hat.

Von Stephan-Andreas Casdorff

Es geht heute wieder zur Sache in Berlin, und für die CDU wird es ein ganz schwarzer Start aus der Sommerpause werden. Am Nachmittag wird man in der Parteizentrale versuchen, die Scherben aufzulesen nach dem Schauerstück im Untersuchungsausschuss: Schäuble contra Baumeister.

Von Tissy Bruns