Begehrt zu werden, ist schön. Doch wenn man sich löst aus der stürmischen Umarmung, bleiben oft nicht nur wohlige Gefühle, sondern auch Blessuren zurück.
Alle Artikel in „Berlin“ vom 14.12.1999
"Bitte denken Sie an warme Kleidung. Noch herrschen in den alten Prälatenmauern Berliner Wintertemperaturen", steht auf der Einladung.
Genau drei Wochen nach ihrer Schließung durch das Wirtschaftsamt hat die Szene-Videothek "Videodrom" an der Mittenwalder Straße gestern wieder ihre Türen öffnen können. Vorausgegangen waren Gespräche mit Bezirksbürgermeister Franz Schulz (Grüne) und dem Wirtschaftsamt, bei denen die Betreiber versicherten, dass Jugendschutzbestimmungen und andere gesetzliche Vorschriften "weiterhin und noch stärker befolgt" würden.
Für die Rollstuhlfahrer vom Verein Movado ist es eine eher ernüchternde Bilanz: Am Ende des Jahrhunderts sind in Berlin nur 187 Hotel-Zimmer für behinderte Menschen zugänglich. 80 davon seien erst nach Januar 1996 enstanden, nachdem die entsprechenden Vorschriften in die Bauordnung aufgenommen wurden.
So einen Brief hat die CDU-Landesgeschäftsstelle noch nie erhalten. Am Montag kam er mit der Post.
Das Abgeordnetenhaus tritt am 20. und 27.
Die dramatische Finanzlage der AOK Berlin zwingt den neuen Senat zu raschem Handeln. Nach einem Krisengespräch ohne konkrete Ergebnisse, zu dem am Montag der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen, Gesundheitssenatorin Gabriele Schöttler, Wissenschaftssenatorin Christa Thoben und Innensenator Eckart Werthebach mit Vertretern des AOK-Bundesverbandes zusammengekommen waren, befasste sich gestern auch der Senat mit dem brisanten Thema Rettung der AOK.
Der SPD-Politiker Helmut Fechner hat nach seinem Ausscheiden aus dem Abgeordnetenhaus bei dem umstrittenen Ingenieurbüro WIB gearbeitet. Fechner bestätigte damit einen Bericht der "taz", wonach er 1996 drei Monate nach seinem Ausscheiden aus der SPD-Fraktion zur WIB gewechselt und dort bis 1998 geblieben sei.
Fünf Tage nach seiner Wahl hat der Senat gestern mehrere Staatssekretäre mit sofortiger Wirkung berufen und einige andere in den einstweiligen Ruhestand geschickt. Aber das Personalkarussell dreht sich weiter.
Einen "Wegweiser der Kältehilfe" hat der Verein "Landesbetroffeneninitiative wohnungsloser Menschen Berlin" (LBI) vorgestellt. Darin werden Wärmestuben, Notübernachtungen, Suppenküchen, Kleiderausgaben und Versorgungsmöglichkeiten aufgeführt.
Meteorologen können sich irren. Wir fragen lieber unsere Leser: Fällt Heiligabend Schnee oder nicht?
Wenn Meteorologen irren - am Dienstag blieb der angekündigte Schnee aus. Aber was ist Heiligabend?
Angestellte müssen bis zu 20 Stunden arbeiten. Das Landesamt für Arbeitsschutz, Gesundheitsschutz und technische Sicherheit hat die Ermittlungen aufgenommenSigrid Kneist Schwere Vorwürfe gegen das Hotel Adlon erhebt jetzt die Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten: In dem Haus am Pariser Platz werde erheblich gegen Regelungen des Arbeitsschutzes verstoßen, sagte Gewerkschaftssekretär Sebastian Riesner.
In der Landstadt Gatow auf dem Gelände des ehemaligen Flugplatzes wurde gestern das Richtfest für zwei Schulen mit angeschlossenen Sporthallen und eine Kindertagesstätte gefeiert. Insgesamt investiert der Bund hier 200 Millionen Mark für technische und soziale Infrastrukturen.
Die Eisenbahnbrücken über die Rudower Chaussee am S-Bahnhof Adlershof sollen verbreitert werden. Wie die Wista-Management GmbH am Dienstag mitteilte, wird die Durchfahrt vom Adlergestell zur "Stadt für Wissenschaft und Wirtschaft" von derzeit knapp 15 Metern auf fast 34 Meter erweitert.
Von einem Zusammenschluss zu einem sogenannten Strompool erwarten die Händler der Hermannstraße um bis zu 30 Prozent billigere Energiepreise. Am Montagabend startete die Händlergemeinschaft "Aktion Hermannstraße" dazu eine Informationskampagne.
Premiere bei der BVG: Zum Jahreswechsel wollen die Verkehrsbetriebe erstmalig Fahrscheine übers Internet vertreiben. Das Millenniums-Ticket, das die Berliner in der feuchtfröhlichen Nacht vom Auto fahren abhalten soll, gilt für zwei Personen vom 31.
"Geschichtsträchtig" sagt man wohl zu Gebäuden mit einer solchen Vergangenheit, wie sie das Haus Hannoversche Straße 30 vorweisen kann. Jeder Mensch in der DDR wusste, dass sich in dem hellen sechsgeschossigen Block gegenüber der Chausseestraße die Ständige Vertretung der Bundesrepublik Deutschland in der DDR befand.
Heute, 18 Uhr 30, Berliner Stadtbibliothek, Breite Straße 36: Egon Krenz tritt das letzte Mal in Freiheit öffentlich auf. Wenn der erste Band der Gedenkschrift über den DDR-"Abweichler" und Philosophen Wolfgang Harich vorgestellt wird, ist auch der letzte DDR-Staats- und Parteichef dabei.
Sich bequem hinsetzen. Die Augen zumachen.
Die junge Frau mit schwarzem Haar läßt den Finger über das Panoramafoto gleiten: "Hier wohne ich, in dem Hochhaus da, über den Bäumen. Siehste?
Der umstrittene Trödelmarkt vor dem Rathaus Schöneberg wird heute ab 16 Uhr erneut die Bezirksverordneten beschäftigen. Angekündigt sind ein Bericht des Bezirksamts zu den im Sommer beschlossenen Auflagen und ein Antrag von Bündnis 90 /Grüne, den Trödel zu beenden.
Der Berliner Gewinner von über sieben Millionen Mark aus dem bislang größten Lotto-Jackpots dieses Jahres ist ermittelt. Nach Angaben der Deutschen Klassenlotterie Berlin tippte ein arbeitsloser Famililienvater aus Marzahn die richtige Zahlenkombination.
C. spricht nicht, jedenfalls im Moment nicht.
Musicalstar Ute Lemper wird in der Neujahrsnacht neben Entertainer Harald Juhnke im Hotel Adlon am Brandenburger Tor auftreten. Sowohl Juhnke als auch Lemper seien mit ihren Familien zu Gast bei der Millenniumsgala und sorgten mit ihren Auftritten für Höhepunkte der Ballnacht, erklärte Hoteldirektor Jean van Daalen.
Die 300-jährige Geschichte des Klaviers wird ab Frühjahr 2000 in einer Ausstellung gezeigt. Im Jahr 1700 ist am Hofe der Medici in Florenz das erste Klavier gebaut worden.
Sheffield, Gatecrasher-Club an einem Sonntagmorgen. Die Lizenz zum Feiern ist bereits seit einer halben Stunde abgelaufen, da holt Paul van Dyk noch seinen letzten Trumpf aus der DJ-Box.
"Das klinget so herrlich, das klinget so schön" - unter diesem Motto präsentiert das Deutsche Technikmuseum Berlin über 30 klingende Experimente zur Akustik und Musik. In der neugestalteten Akustikabteilung werden seit gestern Tonerzeugung, Schallausbreitung, Klangfarbe sowie Psychoakustik vorgestellt.
Die evangelischen und die katholischen Kirchen verfügen nach eigener Einschätzung über genügend Lehrkräfte, um ein Wahlpflichtfach Religion abdecken zu können. Schulsenator Klaus Böger hatte gesagt, er könne sich die Einführung der Wahlpflichtfächer Religion und Ethik/Philosophie in dieser Legislaturperiode vorstellen.
Sie sind sich ähnlich. Beide sammeln und spenden, beide wollen dienen: der Völkerverständigung, der Gemeinschaft.
Die Polizei hat ein besetztes Grundstück in der Köpenicker Straße in Mitte geräumt. Dabei wurden auf dem Freigelände neun Männer und vier Frauen angetroffen, wie ein Polizeisprecher mitteilte.
In einem weiteren Prozess wegen Rechtsbeugung und Freiheitsberaubung ist am Dienstag eine 67-jährige ehemalige DDR-Staatsanwältin von der 10. Großen Strafkammer des Berliner Landgerichts zu einer Bewährungsstrafe von 20 Monaten verurteilt worden.
Er nennt seine subversiven Plakate ganz einfach "Heimatkunde". Dabei kam es dem Grafiker Manfred Butzmann aus Pankow nie darauf an, sich als Retter der DDR oder als Spezialist für sozialistische Daseinsbejahung zu beweisen.
Die Tageseinnahmen und das Kleingeld aus den Spielautomaten stahlen gestern früh drei Unbekannte in einem Imbiss an der Elsenstraße. Die Täter hatten gegen 4.
In Mitte war die Polizei gegen die Straßenkriminalität erfolgreich: Beamte in Zivil stellten zwei Taschendiebe, die in einem Restaurant in den Potsdamer-Platz-Arkaden einen 28-Jährigen bestohlen hatten. Die beiden 17 und 21 Jahre alte Diebe aus Algerien hatten aus der Jacke ihres Opfers die Börse entnommen, daraus das Geld entwendet und das Portemonnaie zurückgesteckt.
Wenig Erfolg hatte ein Einbrecher, der in der Nacht zu gestern in eine Kindertagesstätte an der Walter-Friedrich-Straße eingedrungen war. Er löste dabei den Alarm aus.
Zahlreiche Spender aus dem In- und Ausland unterstützen mit ihren Überweisungen den Steinmetz Otmar Kagerer. Bereits 27 000 Mark seien auf ihrem Konto eingegangen, sagte gestern Anetta Kahane von der Amadeu-Antonio-Stiftung, die weiter zu Spenden für Kagerer aufruft.
Auf ungeahnte Schwierigkeiten stieß die Polizei am Montag mit ihrem Vorbeugungsprogramm, mit dem ältere Menschen darüber informiert werden sollen, wie sie sich vor Taschendieben und Betrügern schützen können. Bei ihren Hausbesuchen stießen die Beamten immer wieder auf sehr vorsichtige Klienten.
Unter dem Verdacht, am Montagabend zwei 60 und 76 Jahre alten Frauen die Handtaschen geraubt zu haben, nahm die Polizei einen Mann fest, der noch nicht identifiziert ist. Er selbst behauptete gegenüber den Beamten, 19 Jahre alt zu sein und aus Rumänien zu stammen.
Bei einer nächtlichen Verkehrskontrolle an der Otawistraße in Wedding ging der Polizei gestern früh ein Bankräuber ins Netz, nach dem bereits seit Ende Mai gefahndet wurde. Damals hatte der drogenabhängige 34-Jährige die Sparkasse am Oraniendamm in Reinickendorf überfallen, die Kassiererin mit einer Schusswaffe bedroht und war mit der Beute geflohen.
Bei dem Versuch, ein an der Schulzenstraße geparktes Auto auszuräumen, wurden gestern früh drei 19 Jahre alte Autoknacker gestellt. Eine Anwohnerin hatte die Täter gegen 0.
Ein Museum, das noch keines ist und dennoch zum Publikumsmagneten geworden ist - dieses Kunststück hat die leere Hülle des jüdischen Museums geschafft. In zehn Monaten haben nahezu 100 000 Besucher das Bauwerk besucht, das wie ein zerbrochener Davidstern wirkt.