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Strahlender hätte die letzte Europa-Reise des amerikanischen Präsidenten nicht ausklingen können: Unter wolkenlosem Himmel, in der mit riesigen amerikanischen Flaggen übersäten ukrainischen Hauptstadt, glänzte die goldene Kuppel der San Sophia Kathedrale in der Sonne. Ein strahlender Bill Clinton rief den jubelnden Massen zu: "Die Unterdrücker sind fort - jetzt baut eine freie und wohlhabende Ukraine und gebt nicht auf zu kämpfen!

Spektakuläre Ergebnisse, das wusste man schon vorher, waren von der gestern beendeten Visite Wladimir Putins in Italien, der ersten im Ausland seit seiner Amtseinführung als neuer russischen Präsident, nicht zu erwarten. Dass es dennoch wichtige Resultate gab, wird derzeit noch lieber hinter vorgehaltener Hand kolportiert und schon gar nicht in Comuniques mitgeteilt.

Von Werner Raith

Es waren die Tage, als die Welt einen Riss bekam. Er klaffte nicht ruckartig auf, sondern öffnete sich eher heimtückisch, verteilt über mehrere Tage, in denen sich das kollektive Bewusstsein Europas veränderte.

Von Lars von Törne

Auf diesen Gast aus Deutschland hatten Estland, Lettland und Litauen lange, lange warten müssen. Nahezu alle wichtigen deutschen Politiker hatten den Ländern, die 1991 unter nicht einfachen Umständen die Erneuerung ihrer Unabhängigkeit von Moskau erstritten hatten, schon ihre Aufwartung gemacht: Der damalige Außenminister Hans Dietrich Genscher war gleich nach der wiedererlangten Souveränität in den drei baltischen Staaten zu Besuch.

Deutsche und Ausländer wenden sich bei Streitigkeiten mit Behörden und staatlichen Instanzen nicht nur mehr an Gerichte, sondern richten ihr Anliegen zunehmend auch an den Petitionsausschuss des Bundestages. Der "Kummerkasten der Nation" hat Hochkonjunktur: Mit 18 176 dort eingegangenen Bitten und Beschwerden ist die Zahl im Vergleich zum Vorjahr um 6,5 Prozent gestiegen.

Das US-Außenministerium hat am Montag abwartend auf Enthüllungen eines iranischen Überläufers über eine Verwicklung Teherans in die Terroranschläge von Lockerbie 1998, das Jüdische Zentrum in Buenos Aires 1994 und eine US-Kaserne in Saudi-Arabien 1996 reagiert. Sprecher Philip Reeker sagte in Washington, das State Department habe bereits vergangene Woche von der Flucht Ahmad Behbahanis erfahren, der von verschiedenen Quellen als ehemaliger stellvertretender iranischer Geheimdienstminister bezeichnet wird.

Man stelle sich diese Situation vor: Millionen Menschen, ältere und auch jüngere, sind unruhig, wenn sie nur schon daran denken, dass ihre Lebensleistung möglicherweise nicht mehr wie bisher mit einer Rentenzahlung anerkannt wird, die sie sich durch ihre Arbeit erworben haben. Länger als anderthalb Jahrzehnte hieß es immer wieder: Die Rente ist sicher.

Von Stephan-Andreas Casdorff

So viel ist sicher: Diese Rentenformel versteht niemand. Selbst aus dem Arbeitsministerium - dessen Beamte das mathematische Ungetüm ausgebrütet haben - ist zu hören, dass sie nicht zu verstehen ist.

Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) ist bereit, der Opposition bei der steuerlichen Förderung der privaten Zusatzrente entgegenzukommen. Wie der Tagesspiegel am Dienstag aus Regierungskreisen erfuhr, will Eichel Union und FDP steuerliche Entlastungen für die Bürger anbieten, die nicht in den Genuss direkter staatlicher Zuschüsse kommen.

Obwohl Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) der Opposition an diesem Mittwoch bei den Rentengesprächen entgegenkommen wird, wächst in der Union die Skepsis, dass es zu einem Konsens mit der rot-grünen Regierung kommt. Es sei "völlig inakzeptabel", dass Eichel sein Angebot bei der Rentenreform an die Bedingung knüpft, im Gegenzug müsse die Steuerreform weitgehend ungeschoren durch das Vermittlungsverfahren von Bundestag und Bundesrat kommen.

SPD und Grüne haben sich trotz erheblichen Zeitdrucks noch nicht auf eine gemeinsame Regierungslinie für die größte Reform in der Geschichte der Bundeswehr geeinigt. Während die SPD-Fraktion am Dienstag dem Konzept von Verteidigungsminister Rudolf Scharping (SPD) mit überwiegender Mehrheit zustimmte, steht die Abstimmung mit dem Koalitionspartner noch aus.