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Am Tag vor der Übernahme des EU-Ratsvorsitzes ist es in der französischen Regierung zu einem Streit über die Europa-Rede von Präsident Jacques Chirac vom vergangenen Dienstag in Berlin gekommen. Nachdem Europa-Minister Pierre Moscovici deutlich auf Distanz zu Chiracs Plädoyer für eine europäische Verfassung gegangen war, betonte der Elysee-Palast des Präsidenten am Freitag den "offiziellen" Charakter der Rede Chiracs.

Österreichs Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (ÖVP) hat am Donnerstagabend betont, dass seine Regierung die von den EU-Staaten gewünschte Überprüfung Österreichs durch drei unabhängige Persönlichkeiten nicht als Niederlage betrachte. Er gehe nun davon aus, dass die von den 14 EU-Partnern verhängten Sanktionen aufgehoben würden, die Frage sei nur, "wann und wie", sagte er im österreichischen Fernsehen.

Allen recht getan, ist eine Kunst, die keiner kann - außer Gerhard Schröder? Was der Kanzler zum Thema Asylrecht und Einwanderung gesagt hat, nimmt so ziemlich alle Positionen auf, die es bei seinen Sozialdemokraten gibt, und scheint sie auch noch zu vereinen.

Von Stephan-Andreas Casdorff

Wieder geht eine Woche der Staatsbesuche und politisch bedeutsamen Begegnungen zu Ende, und jeder Tag war Alltag. Beginnend bei Frankreichs Staatschef Jacques Chirac über Nato-Generalsekretär George Robertson, US-Außenministerin Madeline Albright, den britischen Premier Tony Blair, die Präsidentin Vaira Vike-Freiberga (Lettland) und ihren Amtskollegen Hugo Banzer (Bolivien) bis zu Chinas Regierungschef Zhu Rongji, alle machten sie freundschaftlich ihre Aufwartung.

Von Stephan-Andreas Casdorff

So einen Wahlkampf hat Mexiko noch nicht erlebt: Monatelang beschimpften sich die drei aussichtsreichsten Anwärter auf das Präsidentenamt als Vaterlandsverräter, Lügner und Betrüger, und jeder deklarierte sich vorab zum Sieger. Als sich Francisco Labastida, Vicente Fox und Cuauhtemoc Cardenas während der Abschluss-Kundgebungen zum letzten Mal öffentlich ihre Diffamierungen um die Ohren schlugen, atmete so mancher Mexikaner erleichtert auf.

Die Politik des kritischen Dialogs mit China zu Fragen der Menschenrechte hat erstmals eine vertragliche Grundlage. Nach einjährigem Tauziehen unterzeichneten beide Regierungen im Beisein von Bundeskanzler Gerhard Schröder und des chinesischen Ministerpräsidenten Zhu Rongji am Freitag in Berlin eine entsprechende Vereinbarung, die international als einzigartig gilt.

Die großen Untersuchungsausschüsse kennt jeder: Flick, Neue Heimat, Guillaume, Wienand, U-Boot-Pläne, Plutonium. Doch daneben beschäftigte eine Reihe in der Öffentlichkeit weniger wahrgenommener Ausschüsse die Parlamentarier, teilweise mit kuriosen Themen.

Vertreter Nord- und Südkoreas haben am Freitag 55 Jahre nach Teilung der Halbinsel ein Abkommen über die Zusammenführung von Familien und die Rückkehr ehemaliger kommunistischer Gefangener in den Norden unterzeichnet. Mitarbeiter des Roten Kreuzes beider Staaten einigten sich nach amtlichen Angaben darauf, dass zwischen dem 15.