zum Hauptinhalt

Die syrische Hotelbranche ist dem Ansturm der Trauergäste zum Begräbnis von Präsident Hafis el Assad nicht gewachsen. Um Platz für die Regierungsdelegationen aus aller Welt zu schaffen, forderten die wenigen gehobenen Hotels in der Hauptstadt Damaskus am Sonntag hunderte Journalisten auf, ihre Hotelzimmer für die Politiker zu räumen.

Mehr als 2 000 Vertreter aus über 150 Staaten sind am Montag in Bonn zu einer weiteren UN-Verhandlungsrunde über den weltweiten Klimaschutz zusammengetroffen. Bei der Arbeitstagung auf Beamtenebene, die bis Freitag dauert, sollen weitere Fortschritte zur nach wie vor strittigen Umsetzung des Kyoto-Abkommens zur Verminderung klimaschädlicher Treibhausgase erzielt werden.

Eine internationale Kampagne gegen die Folter hat die Menschenrechtsorganisation amnesty international für den kommenden Herbst angekündigt. "Der öffentliche Druck auf Täter und Verantwortliche muss erhöht und die Folter weltweit geächtet werden", forderte der neu gewählte Vorstandssprecher der deutschen ai-Sektion, Kajetan von Eckardstein, am Montag zum Abschluss der Jahresversammlung seiner Organisation in München.

Der französische Außenminister Hubert Vedrine hat in einem Offenen Brief an seinen deutschen Kollegen Joschka Fischer auf dessen Europa-Vorschläge reagiert. In dem von der Zeitung "Le Monde" am Sonntag veröffentlichten Schreiben wendet sich Vedrine an den "lieben Joschka": "Wie ich sofort erklärt habe, finde ich den Vorstoß willkommen und angemessen.

Bei Kommunalwahlen in der jugoslawischen Teilrepublik Montenegro am Sonntag hat die Koalition des pro-westlichen Präsidenten Milo Djukanovic in der Hauptstadt Podgorica den Sieg davongetragen. Im kleinen Adria-Kurort Herceg Novi mit zahlreichen serbischen Flüchtlingen aus Bosnien und Kroatien konnte dagegen den Hochrechnungen vom Montag zufolge Djukanovics Rivale, der jugoslawische Ministerpräsident Momir Bulatovic, die meisten Stimmen auf sich vereinen.

Endlich nehmen Russlands Demokraten ernsthaft in Angriff, worüber sie seit Jahren reden: eine Zusammenarbeit nach dem Vorbild der Schwesterparteien CDU/CSU, die letztendlich in eine Fusion münden soll. Einschlägige Offerten hatte der Reformer und Jabloko-Chef Grigorij Jawlinskij der "Union der rechten Kräfte" (SPS) um Ex-Premier Sergej Kirijenko und den ehemaligen Gouverneur der Reform-Region Nischni Nowgorod, Boris Nemzow, zwar schon Ende April unterbreitet.

Von Elke Windisch

Dauerschmerz-Patienten werden künftig weniger für ihre Medikamente bezahlen müssen als bisher. Wie das Schmerztherapeutische Kolloquium und die Deutsche Schmerzliga am Montag mitteilten, werden Menschen, die mittelstarke Opiumpräparate benötigen, ab sofort Patienten mit anderen chronischen Leiden bei der Arzneimittel-Zuzahlung gleich gestellt.

Vor der Amtsübergabe an die rot-grüne Bundesregierung sind im Kanzleramt offenbar wichtige Akten vernichtet oder entfernt worden. Das meldete die "Welt am Sonntag" unter Berufung auf einen Zwischenbericht des Sonderermittlers Burkhard Hirsch (FDP), der von der Bundesregierung mit der Aufklärung der Affäre um die verschwundenen Leuna-Akten beauftragt worden war.

Der Rechtspolitiker der Grünen, Volker Beck, hat an die Union appelliert, dem geplanten Gesetz für gleichgeschlechtliche Partnerschaften keine Steine in den Weg zu legen. Wenn die CDU ihre Beschlüsse ernst nehme, "darf sie diese Initiative der rot-grünen Koalition nicht durchgängig blockieren", sagte Beck am Montag dem Tagesspiegel.

Von Matthias Meisner

Johann Böhm fing mit Billy Graham an. Der neue Sprecher der Sudetendeutschen Landsmannschaft (SL) griff in seiner Einstandsrede bei der Schlusskundgebung des diesjährigen Pfingsttreffens der Vertriebenen auf den fundamentalistischen amerikanischen TV-Prediger zurück, als er sagte, dass man nicht auf etwas verzichten könne, was einem nicht gehöre.

Vor dem entscheidenden Rentengipfel am morgigen Dienstag hat die Opposition noch einmal den Druck auf die Regierungskoalition erhöht: Spitzenpolitiker von Union und FDP drohten am Pfingstwochenende mit Abbruch der Gespräche für den Fall, dass die Koalition keine Zugeständnisse macht. Die Grünen-Politikerin Katrin Göring-Eckardt mahnte, den "greifbar nahen Konsens" nicht durch Drohungen zu gefährden.