Mit hektischen Kursausschlägen haben die Finanzmärkte am Freitag auf die zunehmende Angst vor militärischen Vergeltungsaktionen der USA und ihren möglichen Folgen auch auf den Nahost-Konflikt reagiert. In Deutschland sackte das Börsenbarometer Dax um über sechs Prozent auf 4115,98 und damit auf den tiefsten Stand seit drei Jahren.
Alle Artikel in „Wirtschaft“ vom 14.09.2001
Beinahe wären die Börsianer schon wieder zur Tagesordnung übergegangen, dann hat ihnen der Aktienmarkt am Freitag einen Strich durch die Rechnung gemacht. Nach dem Kurseinbruch am Dienstag registrierten die Marktteilnehmer am Mittwoch und am Donnerstag mit Staunen einen leichten Kursanstieg.
Senken die Notenbanken in den USA und Europa in den kommenden Tagen die Leitzinsen, um die Weltkonjunktur nach den Terror-Anschlägen vor dem Schlimmsten zu bewahren? Viele Aktienhändler halten eine konzertierte Aktion der obersten Währungshüter Alan Greenspan und Wim Duisenberg für möglich, sogar bereits an diesem Wochenende, bevor die US-Börsen wieder handeln.
Die Ankündigung der USA, die Terroranschläge mit Militärgewalt zu beantworten, hat die Angst vor einer weltweiten Rezession weiter geschürt. Ökonomen und die EU-Kommission gehen nur noch von einem sehr gedämpften Wachstum aus.
Über 200 Jahre ist die New York Stock Exchange (Nyse) alt, die auch als Wall Street bekannt ist. Und seit jeher sind die Geschehnisse auf dem Börsenparkett aufs Engste mit der amerikanischen Geschichte verbunden: Bürger- und Weltkriege, Vietnam und Irak, Kennedy und Nixon haben an der Wall Street Spuren hinterlassen.
Massive Zerstörungen im Finanzviertel der Wall Street und weitere Einsturzgefahr der Gebäude hat die Direktionen der New Yorker Börsenplätze veranlasst, die Wiederaufnahme des Handels auf frühestens kommenden Montag zu verschieben. Aber selbst das ist nicht sicher.
Der Bau der Chipfabrik in Frankfurt (Oder) ist trotz der Anschläge in den USA nicht gefährdet. Der US-Konzern Intel halte an seiner Bauabsicht im Rahmen des Gemeinschaftsunternehmens mit Dubai und Communicant fest, berichtet die "Märkische Oderzeitung" am Freitag unter Berufung auf den US-Konzern.
Opel-Chef Carl-Peter Forster und die Spitze von General Motors (GM) Europa haben auf dem Weg zur Ausgestaltung des Sanierungsprogramms "Olympia" eine wichtige Hürde genommen. Mit dem europäischen Arbeitnehmer-Forum des Unternehmens einigte sich Forster am Freitag auf einen europaweit gültigen Rahmenvertrag für die Sanierung.
Nach den Terroranschlägen in den USA rechnen Versicherungsexperten mit einer Verteuerung von Industrieversicherungen. Die Belastung der Branche ist nach Einschätzung des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft aber nicht so stark, dass deutsche Verbraucher mehr zahlen müssten.
Die Terroranschläge in den USA hinterlassen bei den Luftfahrtgesellschaften weltweit tiefe Spuren. Zwar gab es am Freitag schon wieder vereinzelt Flüge aus den USA nach Europa, der Schock über die Attentate wird die ohnehin schwierige Lage der Branche aber noch verschärfen.
"Der Countdown läuft - Der Euro kommt". Bis zum Jahreswechsel beleuchtet der Tagesspiegel jeweils am Sonnabend mit Berichten, Reportagen, Interviews und Standpunkten die verschiedenen Aspekte der Euro-Bargeldeinführung.
Bei BMW droht wegen gestörter Teilelieferung als Folge der Terroranschläge in den USA ein Produktionsstopp für das Werk im US-Bundesstaat South Carolina. Noch laufe die Produktion in Spartanburg normal, sagte ein BMW-Sprecher in München auf Anfrage.
Die Deutsche Post erwartet für die kommenden Tage die Genehmigung, wieder Briefe und Pakete in die Vereinigten Staaten und zurück nach Deutschland transportieren zu können. Wann genau mit der Aufnahme des Transportverkehrs begonnen wird, sagte ein Post-Sprecher am Freitag dieser Zeitung, sei noch nicht absehbar: "Wir erwarten die Freigabe allerdings jeden Tag.
Die Automobilproduktion im Raum Detroit ist wegen verstärkter Kontrollen an der Grenze zwischen Kanada und den USA nach den Terroranschlägen erheblich behindert. Da Teile nicht rechtzeitig ankommen würden, müssten zahlreiche Fabriken seit Dienstag zeitweise die Produktion stoppen, berichtete die Wirtschaftsnachrichtenagentur Bloomberg.
Die Mobilfunkgesellschaften E-Plus und Group 3G werden beim Aufbau ihrer UMTS-Netze in Deutschland eng zusammenarbeiten. Das teilten die beiden Unternehmen am Freitag mit.
Als Limit wird in der Börsensprache die Grenze verstanden, die der Käufer oder Verkäufer dem Makler setzt. Es ist ein vorgeschriebener Kurs, über dem nicht gekauft oder unter dem nicht verkauft werden darf.