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Mit scharfer Kritik und seinem Rücktritt hat Parteienkritiker Hans Herbert von Arnim auf die Empfehlung einer Expertenkommission reagiert, die für die künftige Besoldung der Ministerpräsidenten und Minister von Bayern und Nordrhein-Westfalen deutliche Anhebungen vorschlägt. Laut Kommissionsempfehlung sollen die Regierungsmitglieder im Gegenzug auf steuerfreie Aufwandsentschädigungen und Bezüge aus Abgeordnetenmandaten verzichten.

Von Tissy Bruns

Im Streit um die Ökosteuer hat Bundesfinanzminister Hans Eichel Hilfen für sozial Schwache ins Gespräch gebracht. Die gestiegenen Öl- und Benzinpreise hätten dieses Jahr einen Kaufkraftverlust von 20 Milliarden Mark zur Folge, sagte der Sozialdemokrat am Dienstag im Bundestag zum Auftakt der Beratungen über den Haushalt 2001.

Mit der Entscheidung des SPD-Landesvorstandes, in Nordrhein-Westfalen zunächst keinen Generalsekretär und kein Präsidium einzuführen, hat Landeschef Franz Müntefering eine Schlappe erlitten. "Mir wäre es anders lieber gewesen, aber ich will mich nicht an Zweitrangigem verkämpfen", sagte Müntefering am Montagabend in Dortmund nach dem Beschluss.

Unmittelbar nach der Wahl von Gudrun Schaich-Walch zur stellvertretenden SPD-Fraktionsvorsitzenden hat die Fraktionsführung ein Signal in Richtung Stabilität gegeben: Fraktionschef Peter Struck wird die Wiederwahl des gesamten Fraktionsvorstands empfehlen. Diese Wahl steht Anfang November an, die Ankündigung klärt früh die Besetzung des wichtigen Postens des parlamentarischen Fraktionsgeschäftsführers Wilhem Schmidt, der Strucks Empfehlung bekannt gemacht hat.

Von Tissy Bruns

Die libyische Regierung hat am Dienstagmittag die vier frei gelassenen Geiseln von Jolo - darunter den Göttinger Marc Wallert (27) - Regierungsvertretern ihrer Heimatländer übergeben. Der Staatsminister im Auswärtigen Amt, Ludger Volmer, flog nach Tripolis, um Wallert in Empfang zu nehmen.

Bei der Benzinpreiskrise können die Briten ausgiebig ihren zwei größten Leidenschaften frönen: Schlangestehen und Panik. Landesweit bildeten sich endlose Schlangen vor den Tankstellen, die noch Benzin haben.

Von Hendrik Bebber

Eigentlich sei er kein misstrauischer Mensch, sagt Franz-Hermann Brüner. "Solange noch nichts bewiesen ist, vertraue ich den Leuten", sagt der 54-jährige Jurist, der seit dem Frühjahr an der Spitze des neuen EU-Amts zur Betrugsbekämpfung namens "Olaf" steht.

Von Thomas Gack

Die jüngste Geiselnahme durch Abu Sayyaf-Rebellen hat am Dienstag Hoffnungen gedämpft, dass bisherige Gefangene der Extremisten bald frei kommen könnten. Abu Sayyaf bekannte sich zur Entführung vom vergangenen Sonntag, bei der drei Malaysier - ein Hotelmanager, ein Tauchlehrer und ein Bauunternehmer - von der malaysischen Urlaubsinsel Pandanan vor Borneo über See auf die südphilippinische Insel Jolo verschleppt wurden.

Der Vorwahlkampf in Bosnien hat dem Ministerpräsidenten der bosnischen Serbenrepublik (RS), Milorad Dodik, die Mehrheit im Parlament gekostet. Auf Initiative der Nationalisten um den als Kriegsverbrecher gesuchten Radovan Karadzic stimmten 43 von 82 Parlamentariern in einem Misstrauensvotum gegen den sozialdemokratischen Regierungschef Dodik.

In Folge des Zusammenbruchs des Ostblocks und der innerdeutschen Entwicklung nach dem Fall der Mauer einigten sich die vier Siegermächte des Zweiten Weltkrieges auf Gespräche über die außenpolitischen Aspekte der deutschen Einheit. Der Modus "Zwei plus Vier" (Bundesrepublik und DDR plus USA, Sowjetunion, Frankreich und Großbritannien) wurde auf der Sitzung der KSZE-Außenminister in Ottawa vereinbart.

Es liegt eine gewisse gespannte Erwartung über dem Saal, wie das eben so ist bei Premierenvorstellungen. Offiziell heißt das Stück, das die FDP am Dienstagvormittag im Schiller-Theater inszeniert hat, "Zehn Jahre Zwei-plus-Vier-Vertrag" ; Hauptdarsteller: Hans-Dietrich Genscher und Michail Gorbatschow.

Von Robert Birnbaum

Das Europa der offenen Grenzen scheint für Europas Juristen eine ganz fremde Welt zu sein. Ihr strafrechtliches Denken und Handeln endet am nationalen Horizont - obgleich die Wirtschaft sich mehr und mehr grenzüberschreitend europäisch strukturiert und auch der organisierte Gesetzesbruch sich nur wenig um die Grenzen der Nationalstaaten schert, sondern längst international organisiert ist.

Von Thomas Gack