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Der Internationale Währungsfonds (IWF) ist in den vergangenen Jahren teilweise scharf von den Nichtregierungsorganisationen (NGOs) kritisiert worden: Die Politik sei verfehlt, Auflagen, unter denen er Kredite vergebe, seien zu hart, lautet der Vorwurf.Aufgaben des IWF: Der Fonds soll Ländern, die in Zahlungsbilanzschwierigkeiten geraten sind, mit Krediten unter die Arme greifen.

Zum ersten europaweiten Autofreien Tag haben in Deutschland die wenigstens Autofahrer auf ihre Blechkarossen verzichtet. Durch viele der rund 170 Städte, die sich an der Aktion beteiligten, schoben sich am Freitag im Berufsverkehr die üblichen Blechkarawanen.

Die philippinischen Streitkräfte haben ihre Offensive gegen die Abu-Sayyaf-Extremisten auf der Insel Jolo ausgeweitet. Die Truppen beschossen am Freitag vor allem die Gegend Indanan im Zentrum der Insel, wo sich laut Behörden die Gruppe des Abu-Sayyaf-Führers Ghalib "Robot" Andang mit 16 Geiseln aufhalten soll.

Nach dem Anschlag auf die britische Geheimdienstzentrale befürchtet die Polizei eine neue Welle von Terroranschlägen von ehemaligen IRA-Mitgliedern, die sich nach der Ausrufung des Waffenstillstands von der Organisation losgesagt haben. Am Freitagnachmittag unterbrach eine codierte Bombenwarnung den Jahresparteitag der schottischen Nationalistenpartei.

Deutschland will etwa 30 Prozent der 60 000 Soldaten für die geplante Schnelle Eingreiftruppe der Europäischen Union anbieten. "Wir werden zirka 18 000 Soldaten aus Heer, Luftwaffe und Marine annoncieren", sagte Bundesverteidigungsminister Rudolf Scharping am Freitag in Ecouen nördlich von Paris.

Das Geiseldrama im südrussischen Badeort Sotschi ist am Freitag unblutig zu Ende gegangen. Die vier bewaffneten Entführer ließen am Freitagmorgen zwei Menschen, die sie noch in ihrer Gewalt hatten, frei und stellten sich anschließend der Polizei, wie die Sicherheitskräfte mitteilten.

Zum ersten Mal seit zweieinhalb Jahren dürfen wieder Atomtransporte zur Wiederaufarbeitung nach Frankreich rollen. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) in Salzgitter hat acht Transporte aus den Kraftwerken Stade, Biblis und Philippsburg bis zum Jahresende genehmigt.

Von Robert Birnbaum

Nordirlands Regierungschef David Trimble hat eine empfindliche politische Ohrfeige erhalten: In der Nacht zum Freitag verlor seine "Ulster Unionist Party" (UUP) den Unterhaussitz im Wahlkreis Süd-Antrim, wo man einst spottete, die Stimmzettel für den UUP-Kandidaten würden gewogen statt gezählt, derart erdrückend war seine Übermacht. Die Mehrheit der protestantischen Wählerschaft hat sich damit gegen den politischen Neubeginn in Nordirland gewandt, Trimbles Stellung an der Spitze seiner Partei erscheint einmal mehr gefährdet.

Das Tauziehen um die Ökosteuer ist nach Auffassung von BDI-Präsident Hans-Olaf Henkel ein Beleg für den mangelnden Reformwillen von Rot-Grün. Der Ruf der rot-grünen Bundesregierung sei besser als ihre Politik, sagte der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) am Freitag in Berlin zur Halbzeitbilanz des Kabinetts.

Die Krankenkassen haben Überkapazitäten und Fehlbelegungen in den Krankenhäusern den Kampf angesagt. Aufenthalte im Hospital seien oft medizinisch nicht notwendig, zu lang oder könnten ambulant durchgeführt werden, erklärte die Arbeitsgemeinschaft der Spitzenverbände er Kassen am Freitag in Siegburg.

Zwei Tage vor den Präsidentschaftswahlen in Jugoslawien hat Nato-Generalsekretär George Robertson den amtierenden Staatschef Slobodan Milosevic vor Wahlbetrug gewarnt. Sollte Milosevic den Volkswillen missachten, wäre dies "eine Tragödie für Europa", sagte Robertson am Freitag in Berlin.

Es gibt Entscheidungen, die sind ökologisch, ökonomisch und sozial ziemlich daneben, aber politisch trotzdem unausweichlich. Die von der Regierung jetzt beschlossene Anhebung der Kilometerpauschale ist so ein Fall.

Von Giovanni di Lorenzo

Zu einem politischen Schlagabtausch wächst sich die Debatte um den zunehmenden Antisemitismus in Italien aus. Längst ist der eigentliche Vorgang, der jüngste Angriff dreier Skinheads auf einen Religionslehrer jüdischer Herkunft in Verona, in den Hintergrund gerückt: im Zentrum der Polemiken stehen inzwischen vor allem einige rechtsgerichtete Politiker und auch religiöse Kreise, die in ihren Kommentaren wenig Sensibilität gezeigt hatten.

Von Werner Raith

Despotendämmerung nun auch in Serbien. Bei den Wählerversammlungen, in den Umfragen deutet alles auf einen klaren Sieg des Oppositionskandidaten Vojislav Kostunica am Sonntag hin.

Von Christoph von Marschall

Die Bundesregierung will mit einer Entfernungspauschale und einem Heizkosten-Zuschuss die Folgen der Ölpreis-Krise abfedern. Weitere Entlastungen lehnte sie am Freitag ab.

Von Robert Birnbaum

Wer gedacht hat, die aktuelle Empörung über die rechte Gewalt habe vor allem zum Füllen des medialen Sommerlochs gedient, ist längst eines Besseren belehrt worden. Ob der Streit um die NPD nun das Verfassungsgericht erreicht oder nicht: Zu einer Verharmlosung rechter Gewalt wird es wohl so schnell nicht wieder kommen.

Von Albrecht Meier