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Man könnte es auch gleich wie die Amerikaner machen und das Staatsdefizit vollständig abbauen. Dann wäre in Deutschland eine Bundesschuldenverwaltung nicht nötig.

Der deutsche Regierungsbeauftragte für die Entschädigung von NS-Zwangsarbeitern, Otto Graf Lambsdorff, rechnet nicht damit, dass die Verhandlungen mit Opfervertretern in dieser Woche abgeschlossen werden. Die Gespräche über die Verteilung der zehn Milliarden Mark seien nicht so weit, sagte Lambsdorff dem Tagesspiegel vor dem für heute in Berlin geplanten Treffen.

Von Christian Böhme

Der geheim gehaltene Ärztebericht über den Gesundheitszustand des chilenischen Ex-Diktators Augusto Pinochet bescheinigt, dass der 84jährige weitgehend verhandlungsunfähig ist. In dem 13seitigen Gutachten, dass spanischen Zeitungen zugespielt wurde, heißt es: Vor allem wegen seiner fortschreitenden Kreislauf- und Nervenleiden sei Pinochet nicht in der Lage, einem Strafprozess zu folgen.

Von Ralph Schulze

Gülsen Özer wollte dem Provinzgouverneur persönlich ihre Meinung über die staatliche Erdbebenhilfe sagen. Die junge Frau aus dem nordwesttürkischen Bolu, die seit den schweren Beben dort in einem Zelt hauste, passte Nusret Miroglu vor seinem Gouverneurspalais ab und trat ihm auf den Stufen entgegen, um sich über die bürokratischen Winkelzüge zu beschweren, mit der ihr eine Umzugsbeihilfe verweigert wurde.

Von Susanne Güsten

Russland und die Nato haben am Mittwoch auf höchster Ebene die Wiederaufnahme ihrer seit dem Kosovo-Krieg eingefrorenen Beziehungen vereinbart. Das teilte der russische Außenminister Igor Iwanow nach dem Treffen von Nato-Generalsekretär George Robinson mit dem russischen Übergangspräsidenten Wladimir Putin im Kreml mit.

Bundesregierung und Opposition haben sich im Bundestag eine heftige Auseinandersetzung über den Kurs der EU gegenüber Österreich geliefert. Zwischen Außenminister Joschka Fischer (Grüne) und Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) kam es am Mittwoch zu einem Schlagabtausch, der von zahlreichen Zwischenrufen begleitet wurde.

Breite Zustimmung zu Friedrich Merz als Fraktionschef, Vielstimmigkeit in der Frage, wer Parteivorsitzender werden soll - so lassen sich die Reaktionen auf eine Tagesspiegel-Umfrage in den CDU-Landesverbänden auf Wolfgang Schäubles Doppel-Rücktritt zusammenfassen. In der baden-württembergischen CDU, dem Heimatverband von Schäuble, ist man uneins in der Frage des Parteivorsitzes: Während Ministerpräsident Erwin Teufel seinem thüringischen Amtskollegen Bernhard Vogel zuneigt, fordert der Stuttgarter Fraktionschef Günther Oettinger eine Verjüngung: "Wenn die Bundestagsfraktion mutig genug ist, Friedrich Merz und nicht Rudolf Seiters an die Spitze zu wählen, muss die Partei den gleichen Mut zeigen.

Von Christoph Schmidt Lunau

"Eine Ente" nennt der CDU-Fraktionsvorsitzende Norbert Kartmann die Zeitungsmeldung, Roland Koch werde noch in dieser Woche zurücktreten. Der Ministerpräsident habe, auf seine angebliche Amtsmüdigkeit angesprochen, laut gelacht, berichtet Parteisprecher Christian Schnee.

Von Christoph Schmidt Lunau

Wenn Roland Koch politisch noch etwas werden will, dann tritt er als Ministerpräsident jetzt besser schnell zurück. Das wirkt auf den ersten Blick etwas merkwürdig, aber so dialektisch geht es zu in den Zeiten der Skandale: Wer zu lange bleibt, muss gehen.

Der britische und der irische Premierminister machten sich am Mittwochnachmittag in London an die mühsame Arbeit, dem demokratischen Neubeginn in Nordirland neues Leben einzuhauchen. Die Parteispitzen der nordirischen Unionisten, der gemäßigten Nationalisten und der republikanischen Sinn Fein-Partei fanden sich ebenfalls in der Downing Street ein, um Scherben zu kitten.

Johannes Rau hat nach Angaben seiner Sekretärin als Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen niemals einen Urlaubsflug über die Westdeutsche Landesbank (WestLB) buchen lassen. Die Chefsekretärin Hedda Höbig sagte am Mittwoch vor dem parlamentarischen Untersuchungsausschuss zur Düsseldorfer "Flugaffäre" aus.

Der Sozialstaat in der Bundesrepublik ist in den 90-er Jahren "die Jobmaschine" gewesen. Zu diesem Fazit kommen Wissenschaftler der Universität Dortmund, der Fachhochschulen Köln und Niederrhein sowie die dem DGB nahe stehende Hans-Böckler-Stiftung in einer Studie "Sozialpolitik und soziale Lage".

Von Matthias Meisner