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Ungeachtet der EU-Maßnahmen gegen Österreich hat Bayern eine enge sicherheitspolitische Zusammenarbeit mit der umstrittenen ÖVP-FPÖ-Regierung in Wien vereinbart. Beim Antrittsbesuch des neuen österreichischen Innenministers Ernst Strasser (ÖVP) am Freitag in München sagte Bayerns Innenminister Günther Beckstein (CSU), die grenzüberschreitende Kooperation im Kampf gegen die Kriminalität dürfe nicht unter den "großen Fragen der Europa- und Weltpolitik" leiden.

Die Grünen an der Küste waren stets ein Sorgenkind in Joschka Fischers Parteifamilie. Seit der Ölfrachter Pallas vor Amrum auf Grund lief und der grüne Umweltminister Steenblock versagte, gelten sie als hoffnungsloser Fall.

Von Robert Birnbaum

Die russischen Wähler und die westlichen Politiker sollen später nicht sagen, es habe sie keiner gewarnt. Das Wahlkampfprogramm, das Interims-Präsident Wladimir Putin jetzt vorgelegt hat, spricht eine deutliche Sprache: die des aufgeklärten Despoten.

Jörg Haider ruft nicht nur empörte Reaktionen unter den 73 Prozent seiner österreichischen Landsleute, die seine "Freiheitlichen" nicht gewählt haben, sowie bei den europäischen Nachbarn hervor. Die populistischen Auftritte des FPÖ-Chefs und Landesfürsten in Kärnten bewirken manchmal auch etwas Positives: Sie dienen als Mahnung.

Russischer Privatsender strahlt Fernsehdokument über Massengräber und Folter in Tschetschenien ausElke Windisch Bei der Nachrichtensprecherin des russischen TV-Privatsenders NTW lagen die Nerven blank, als sie am Freitagmittag neue Dokumentarbilder aus Tschetschenien ankündigen musste. Aus gutem Grund: Bei dem Material handelte es sich nicht um die übliche Staatspropaganda über die Heldentaten der russischen Armee, sondern um das genaue Gegenteil.

Von Elke Windisch

Slobodan Milosevic verliert Freunde, wichtige Freunde. Während sich die Indizien häufen, dass der jugoslawische Präsident hinter den Kulissen die jüngste Gewalt im Kosovo lanciert und die Destabilisierung des Balkans forcieren will, wenden sich seine Verbündeten in der bosnischen Nachbarrepublik, Republika Srpska, von ihm ab.

Der russische Interimspräsident Wladimir Putin hat in einem "offenen Brief an die Wähler" sein Programm für die Präsidentschaftswahl vorgestellt, das von Populismus, Patriotismus und einem starken Staat geprägt ist. In dem am Freitag in der Tageszeitung "Iswestija" veröffentlichten Text heißt es, die beiden größten Probleme des Landes seien "mangelnder Wille" und "fehlende Entschlossenheit".

Manöverkritik will der Bundespräsident mit seinen Mitarbeitern erst nach der Rückkehr von seiner elftägigen Nahost-Reise halten. In Assuan wertete Johannes Rau seine Staatsbesuche in Israel und Ägypten sowie seine offizielle Visite in den Palästinensergebieten aber schon einmal als "rund und nützlich".

Der Ex-CDU-Generalsekretär und Ex-Verteidigungsminister strebt nach Höherem. Volker Rühe war schon nach Helmut Kohls Niederlage 1998 als CDU-Chef im Gespräch.

Von Robert Birnbaum

Eigentlich kann Wolfgang Gerhardt dem Sonntag ruhig entgegensehen: Die CDU-Krise beschert den Liberalen Höhenflüge. Doch darin liegt für den FDP-Chef auch Gefahr.

Von Robert Birnbaum

Unter dem Schlagwort "Mit Laptop und Lederhose" hat Bayern pfiffig sein Image als ein Bundesland gepflegt, das sympathische Traditionen wahrt und dennoch - oder vielleicht auch gerade deshalb - ein begehrter Standort moderner Technologiefirmen geworden ist. Dennoch fehlt es auch denen an Fachkräften.

Von Gerd Appenzeller

Vor zwei Monaten war sie schon abgeschrieben, jetzt darf Heide Simonis auf ein Comeback hoffen. Es müsste schon übel kommen, wenn die einzige Frau an der Spitze eines Landeskabinetts nicht dort bleiben könnte.

Von Robert Birnbaum

Der Bundesrat hat sich am Freitag erstmals mit einer Verschärfung des Parteiengesetzes als Konsequenz aus den Finanzaffären der CDU beschäftigt. Der saarländische Ministerpräsident Peter Müller (CDU) brachte einen Gesetzesentwurf seines Landes ein, der eine persönliche Haftung bei Verstößen gegen das Parteiengesetz vorsieht.

Die CDU-Parteispendenaffäre hat jetzt auch die Stadt Frankfurt am Main in eine politische Krise gestürzt. Nach einer turbulenten Debatte im Stadtparlament setzte die Frankfurter SPD in der Nacht zum Freitag das Bündnis mit der CDU und Oberbürgermeisterin Petra Roth im Magistrat aus.

Nach einer Wahlrechtsänderung haben die 2,1 Millionen Wahlberechtigten in Schleswig-Holstein erstmals zwei Stimmen bei einer Landtagswahl. Wie bei der Bundestagswahl können sie die erste Stimme für den jeweiligen Direktkandidaten in den 45 Wahlkreisen des Landes abgeben und die zweite für eine Partei.

Auch für Angela Merkel entscheidet die Landtagswahl mit über ihre politische Zukunft. Wenn Rühe im Machtkampf um den CDU-Vorsitz ausscheidet, bleibt die Generalsekretärin als vorerst einzige Alternative zu einem "Übergangsvorsitzenden" wie Bernhard Vogel.

Von Robert Birnbaum

Die Bundesregierung hat die Verhandlungsführung ihres Beauftragten Otto Graf Lambsdorff bei der Zwangsarbeiter-Entschädigung gegen die Kritik des Jüdischen Weltkongresses (WJC) verteidigt. Vize-Regierungssprecher Bela Anda sagte am Freitag in Berlin, Lambsdorff genieße weiterhin das volle Vertrauen von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD).

Es ist das Eingeständnis der Schwäche: Ein Land, das sich seit Jahrzehnten zu den stärksten und modernsten Wirtschaftsnationen der Welt zählt, droht im Wettbewerb der Zukunft zurückzubleiben, weil seine Unternehmen keine Spezialisten finden können. Ein Land, das traditionell den Ruf genießt, in großer Zahl begabte Mathematiker, Physiker, Ingenieure und technische Facharbeiter hervorzubringen, muss sich eingestehen, dass es im Bildungswettlauf der Nationen abgeschlagen ist.

Von Antje Sirleschtov