Die britische Botschaft in Berlin wurde im Eiltempo von gut zwei Jahren auf dem Gelände an der Wilhelmstraße errichtet, wo schon von 1875 bis 1939 die Vertretung des Landes stand. Sie ist die erste der drei Botschaften der ehemaligen Alliierten USA, Frankreich und Großbritannien, die sich wie vor dem Zweiten Weltkrieg wieder rund um das Brandenburger Tor ansiedeln.
Alle Artikel in „Politik“ vom 16.07.2000
Die Hauptstadt wird am Dienstag geadelt: Queen Elizabeth II. kommt und eröffnet als erste Monarchin in der Geschichte des Königreichs eine Botschaft Großbritanniens.
Die Steuerreform hatte kaum den Bundesrat passiert, da jubelten Gregor Gysi und Lothar Bisky. In einer gemeinsamen Erklärung begrüßte das scheidende Führungsduo der PDS die "politisch kluge Entscheidung" ihrer Genossen aus Mecklenburg-Vorpommern, die Gerhard Schröders Abstimmungserfolg in der Länderkammer mit ermöglicht haben.
Die philippinische Regierung rechnet mit einem baldigen Ende des Geiseldramas auf der Insel Jolo. Die Freilassung auch der westlichen Entführten sei "in greifbare Nähe gerückt", sagte Chefunterhändler Aventajado am Sonntag nach einem Treffen mit einem Mittelsmann der Rebellen.
"Es wird höchste Zeit, dass echte Verhandlungen um die EU-Reform beginnen. Die Regierungen müssen endlich aufhören, ihre nationalen Standpunkte zu wiederholen.
Ein Lokalpolitiker von der Costa del Sol ist am Samstag in Spanien ermordet worden. Ein mutmaßlicher ETA-Terrorist schoss in Malaga dem Stadtverordneten Jose Maria Martin Carpena mehrere Kugeln in den Kopf.
Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Bündnis 90/Grüne) rechnet damit, dass der Zulassungsstopp für gentechnisch veränderte Lebensmittel noch bis mindestens zum Jahre 2003 gelten wird. Auch wenn es bis Herbst ein gemeinsames Konzept der EU-Umweltminister gebe, werde dies die Zulassungspause, die in Deutschland Regierung und Industrie verabredet haben, nicht verkürzen, sagte Trittin dem Tagesspiegel.
Letzte Nachrichten: In Wismar hat ein angetrunkener Obdachloser einen Jugendlichen geschlagen und getreten, das Opfer erlag seinen Verletzungen. Ludwigshafen: Flüchtlingskinder aus dem Kosovo zündeten ein Wohnhaus von Deutschen an, drei Mieter erlitten Brandverletzungen.
Deutschland ist ein wirtschaftsfreundliches Land. Das hat historische Gründe: Das Wirtschaftswunder, das aus dem Trümmerland von 1945 eine Erfolgsrepublik machte, ist ein nationaler Gründungsmythos: wie wir wieder von ganz unten nach ganz oben kamen.
Was liegt näher, als die PDS bei den Rentenkonsensgesprächen zu beteiligen? Keine Partei in Deutschland hat unter ihren Mitgliedern einen höheren Altersdurchschnitt, keine andere kann die besonderen Belange der Ost-Rentner so authentisch in die Debatte bringen.
Bei einem Brandanschlag auf ein Asylbewerberheim in Ludwigshafen sind am frühen Sonntag morgen drei Kinder von Kosovo-Albanern verletzt worden. Unbekannte Täter warfen nach dem Bericht der Polizei einen selbstgefertigten Brandsatz durch ein Fenster der Unterkunft.
Im Streit um die Finanzierung des Entschädigungsfonds für NS-Zwangsarbeiter erhöht die Wirtschaft den Druck auf die Bundesregierung. In einer gemeinsamen Erklärung verlangen Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft wiederholt, die Solidar-Beträge ehemaliger staatlicher Firmen auf den Anteil der Wirtschaft anzurechnen.
Die Bundesregierung will die Ladenschluss-Regelungen nach Informationen des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" weiter lockern. Das Blatt berichtet, Wirtschafts- und Arbeitsministerium hätten sich intern auf zwei mögliche Varianten verständigt: Das weitergehende Modell sehe vor, die Öffnungszeiten an Werktagen um zwei Stunden bis 22 Uhr zu verlängern.
Nach ihrer Schlappe bei der Steuerreform hat die Union mit einem Abbruch der Verhandlungen über einen Rentenkonsens gedroht. Führende Unionspolitiker begründeten dies mit der Zusage von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) an die PDS, sie künftig in die Konsensgespräche einzubeziehen.
Nach der Zustimmung des Bundesrates zur Green-Card-Aktion der Bundesregierung ist die Diskussion um die Einwanderungspolitik voll entbrannt. SPD-Generalsekretär Franz Müntefering strebt noch in dieser Legislaturperiode eine Entscheidung an.
So brenzlig das Thema ist, so unbequem ist die Debatte für Vertreter aller Parteien. Seit Jahren bemüht sich die Bundesrepublik nun schon mehr oder minder intensiv um eine Regelung für die Integration von Einwanderern.
Nun tritt der Stoff zutage, aus dem die Politik ist. Da helfen alle Rechtfertigungsversuche nichts: dass es doch eigentlich das Verdienst der CDU sei, wenn der Streit um die Steuerreform mit ziemlich genau dem Ergebnis geendet hat, das wir sonst erst im Herbst bekommen hätten; dass also die Wirkung, die sich alle von der Reform erwarten, jetzt schon eintritt; dass damit die Abweichler von der Unions-Linie sozusagen staatspolitisch geadelt werden, weil sie das der Bundesregierung abgetrotzt haben - von den wohltätigen Folgen beispielsweise für die Berliner Haushalts-Situation ganz zu schweigen.