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In nicht wenigen Familien rauchen nur die Großeltern. Ein guter Kontakt zu ihnen wiege jedes Gesundheitsrisiko auf, sagt der Kinderarzt Herbert Renz-Polster.

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Elternkolumne „Anonym und abgekämpft“: Oma raucht – ist das gefährlich für die Enkel?

Die Schwiegermutter unserer Autorin ist starke Raucherin, das Baby gibt sie ihr darum ungern in den Arm. Doch Kinderarzt Herbert Renz-Polster rät, nicht nur das Gesundheitsrisiko zu sehen.

Von Ginevra Schöne

Als mein Sohn ein Baby war, fielen mir die Besuche bei seiner Oma, meiner Schwiegermutter, immer sehr schwer. Nicht, weil ich sie nicht mochte. Sondern, weil sie rauchte. Viel. Und hauptsächlich in ihrem Wohnzimmer.

Dabei riss sie sich zusammen, wenn wir kamen. Sie rauchte die letzte Zigarette eine ganze Weile vorher. Sie lüftete durch. Aber wenn sie die Arme ausstreckte, um das Baby, das vor noch gar nicht langer Zeit in meinem Bauch gewesen war, an ihre Brust zu drücken, entströmte ihrer Kleidung, ihrer Haut und ihrem Haar ein starker Rauchgeruch. Auch Sofa, Kissen, Teppiche und der ganze Raum rochen nach Tabak.

Angst vor dem Second-Hand-Smoke

Widerstrebend gab ich ihr das Kind. Ich selbst hatte mir immer dringend eine Großmutter gewünscht, meine hatte ich nie kennengelernt. Eigentlich fand ich es toll, dass mein Sohn mit einer Oma kuscheln konnte. Eigentlich.

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