Tagesspiegel Plus
Stadt, Land, Flucht: Wir träumten vom schönen Leben – aber auf dem Dorf ist nichts besser
Unser Autor zog mit seiner Familie raus aus der Stadt. Und merkte, dass die Provinz noch genauso piefig und reaktionär ist wie früher. Eine Abrechnung.
Von Björn Vedder
Wenn ich an das Landleben denke, fällt mir immer eine Szene aus meiner Kindheit im Höxterschen ein. Ich sehe mich in karierten Golfhosen und billigen Tassel-Loafern die Dorfstraße hinunterlaufen. Langhaarig, schwitzend, den Körper voll pulsierender Pickel. Es ist 1989, ich bin 13 Jahre alt, spurte über die Brücke und biege rechts ab. Hinter mir eine wütende Meute. Ein Dutzend Kinder zwischen sechs und 14, die mir den Garaus machen wollen. Angeführt von Kai und Dirk.
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