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Sonja Yakovleva im Kunstraum Potsdam: Das Lustprinzip, scharf geschnitten
Die Künstlerin lebt in Frankfurt am Main, aber geboren wurde sie in Potsdam. Jetzt zeigt sie hier ihre feministische, fein ziselierte Kunst: Scherenschnitte, die die weibliche Lust feiern.
Von Lena Schneider
Warum Scherenschnitte, ausgerechnet? Fragt man Sonja Yakovleva das, seufzt sie kurz und kommt dann auf Étienne de Silhouette zu sprechen, „google den mal.“ Bitte sehr: Herr Silhouette war acht Monate lang Finanzminister unter Louis XV. und unter anderem dafür bekannt, dass er Gold- und Silberwaren einschmelzen ließ, der Siebenjährige Krieg war teuer. Er selbst soll ein Knauser gewesen sein, statt Gemälde hingen in seinem Schloss nur Schattenrisse. So kam es, dass Schattenrisse auch als Silhouetten bekannt wurden.
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