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Die offiziellen Trikots der deutschen Fußball-Nationalmannschaft für die kommende Fußball-Europameisterschaft 2024 (Symbolbild).

© dpa/Daniel Karmann

„Ich bin nicht verärgert“: Adidas-Chef trauert DFB-Vertrag nicht nach

Der DFB lässt sich ab 2027 von Nike ausstatten. Der Deal sorgte für viel Kritik – auch aus der deutschen Politik. Doch Adidas-Chef Björn Gulden nimmt den Verlust gelassen.

Adidas-Chef Björn Gulden trauert dem Verlust des Ausrüstervertrages mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) nicht nach. „Ich bin nicht verärgert“, sagte er am Dienstag in einer Telefonkonferenz in Herzogenaurach. „Das war eine vernünftige Entscheidung.“

Der US-Erzrivale Nike hatte Adidas im Ringen um den Vertrag mit dem viermaligen Fußball-Weltmeister ausgestochen, weil er Medienberichten zufolge mit rund 100 Millionen Euro im Jahr etwa das Doppelte geboten hatte wie Adidas bisher zahlt. Damit endet 2027 eine mehr als 70 Jahre dauernde Partnerschaft von DFB und Adidas.

Gulden verwies darauf, dass der Vertrag von Adidas mit dem DFB bereits jetzt der lukrativste für einen nationalen Verband sei. „Wir sind ein Unternehmen, das Kosten und Einnahmen abwägen muss. Wir würden den Preis, den unser Wettbewerber laut Medienberichten gezahlt hat, nicht zahlen wollen.“

DFB-Deal mit Nike sorgte für Kritik

Zahlreiche Politiker hatten den Deal nach Bekanntwerden vor etwa einem Monat, auch mit Verweis auf den Standort von Adidas im fränkischen Herzogenaurach, kritisiert.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sagte etwa: „Ich kann mir das deutsche Trikot ohne die drei Streifen kaum vorstellen. Adidas und Schwarz-Rot-Gold gehörten für mich immer zusammen. Ein Stück deutscher Identität. Da hätte ich mir ein Stück mehr Standortpatriotismus gewünscht.“

Der frühere DFB-Präsident Theo Zwanziger konterte der Kritik in der Wochenzeitung „Die Zeit“: „Politiker äußern sich über Entscheidungen eines unabhängigen Verbandes, deren wirtschaftliche und juristische Notwendigkeit sie nicht einschätzen können.“

Den Ausrüsterwechsel des Deutschen Fußball-Bundes von Adidas zum US-Sportartikelgiganten Nike sei Zwanziger zufolge alternativlos. „Ich kann jeden Fan verstehen, der sich empört“, sagte er der Wochenzeitung Ende März. „Doch dem DFB blieb keine andere Wahl, wirtschaftlich wie rechtlich.“ (tsp/dpa/Reuters)

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