Nach dem Pokal ist vor den Play-offs: Alba Berlins Basketballerinnen trösten sich mit Platz drei
Nach der hohen Niederlage im Halbfinale zeigt Alba Berlin gegen Saarlouis eine Reaktion. Nachdem der erste Titeltraum geplatzt ist, gilt der Fokus nun der Meisterschaft.
Der Block von Alba Berlin in der Stadtgartenhalle von Saarlouis war mit mehr als 50 Fans schon gut gefüllt, doch kurz nach der Schlusssirene wurde es noch ein bisschen voller. Die Berliner Basketballerinnen stiegen die Stufen auf die Tribüne hinauf und bedankten sich aus nächster Nähe für die lautstarke Unterstützung. Noch nie waren so viele Fans zu einem Auswärtsspiel der Alba-Frauen mitgereist – und mit dem 83:69 (19:20, 26:9, 14:18, 24:22) im Spiel um Platz drei gegen die Gastgeberinnen nahm das Pokalwochenende ein versöhnliches Ende.
Der Traum vom ersten Titel der Vereinsgeschichte war am Samstag mit der klaren 46:73-Niederlage gegen Hannover zwar geplatzt, der Frust hatte sich am Sonntag aber schon wieder weitgehend in Stolz verwandelt. „Gestern war die Enttäuschung sehr groß, aber wir haben das abgehakt und sind froh, dass wir jetzt eine Medaille geholt haben“, sagte Albas Nationalspielerin Theresa Simon im „Saarländischen Rundfunk“.
In der vergangenen Saison hatten die Berlinerinnen in den Play-offs der DBBL ebenfalls im Halbfinale das Nachsehen gehabt und anschließend das Duell um Platz drei verloren. Dieses Mal gab es gegen Saarlouis zumindest ein Trostpflaster. Angeführt von der überragenden Stefanie Grigoleit (28 Punkte, 7 Rebounds) hatte Alba das Spiel ab dem zweiten Viertel problemlos unter Kontrolle.
Der klare Sieg ist auch ein Fingerzeig in Richtung Play-offs. Denn schon ab dem kommenden Freitag treffen die Berlinerinnen im Viertelfinale der Meisterschaft in maximal fünf Spielen erneut auf Saarlouis. Alba ist auch unabhängig vom Pokalspiel als Hauptrundensieger klarer Favorit gegen den Tabellenachten der regulären Saison.
Das Top Four im Pokal hat allerdings auch gezeigt, dass die Play-offs für Alba kein Spaziergang werden. Die beeindruckende Serie von 15 Siegen in Folge, mit der sich die Mannschaft von Trainer Cristo Cabrera in ihrer zweiten DBBL-Saison in letzter Sekunde an die Tabellenspitze gesetzt hatte, hat die Wahrnehmung deutlich verändert. Alba ist mittlerweile zumindest Mitfavorit auf die Meisterschaft.
Im Pokalhalbfinale erwischten die Berlinerinnen jedoch einen rabenschwarzen Tag zum unglücklichsten Zeitpunkt. Mit nur 33 Prozent aus dem Zweierbereich und 13 Prozent aus der Distanz hatte Alba desolate Wurfquoten. Sinnbildlich war die Leistung von Laina Snyder. Normalerweise ist die US-Amerikanerin eine der absoluten Stützen, gegen Hannover blieb sie bei neun Würfen aus dem Feld ohne Treffer. Der Druck in diesem K.o.-Spiel bereitete Alba mehr Probleme, als dies im Vorfeld erwartet worden war. In Hinblick auf die Play-offs kann den Berlinerinnen diese Erfahrung aber vielleicht noch helfen.
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