Vorne am Tresen sitzt die einsame Wölfin. Sie trinkt ein Glas Erdbeerbowle nach dem anderen.
Alle Artikel in „Berlin“ vom 19.04.2001
Zwischen Innensenator Eckart Werthebach und der NPD ist der erwartete Konflikt um einen Aufmarsch am 1. Mai entbrannt.
Das kleine Mädchen war erst wenige Stunden alt, als seine Mutter von ihm getrennt wurde. Mittwochmittag kam das Kind im Lichtenberger Oskar-Ziethen-Krankenhaus auf die Welt; am Abend wurde es auf die Säuglingsstation gebracht - und die Mutter zurück in die Frauenhaftanstalt in Lichtenberg.
Man trifft sich an den Knotenpunkten von Berlins neuen Netzen - und hilft sich über Branchengrenzen hinweg. Neben dem Kontaktknüpfer der New-Economy Helge Birkelbach lehnt im "Salon Kretschmar" der junge Architekt Tobias Lindemann mit dem Weizenglas in der Hand lässig an der Wand.
Die größtmögliche Beleidigung für einen Architekten ist es, Puppenhäuser bauen zu müssen. Kinderkram - schließlich fehlen da die Wände oder das Dach oder beides.
Wer am Freitag lacht, der wird vielleicht am Sonntag weinen, lehrte einst der franzözische Dichter Jean Rancine. Heute ist Freitag, also bitte, denken Sie ans Wochenende, und bleiben Sie ernst.
Die Müllkippe, Synonym für die Überfluss- und Wegwerfgesellschaft, für Massenkonsum, Verpackungswahn und Landschaftszerstörung - die Müllkippe stirbt aus. "Das Deponieren ist ein Auslaufmodell", sagt Carlo Zandonella von der Senatsumweltverwaltung.
Wenn es um die Einsatzvorbereitungen zum 1. Mai geht, hält sich die Polizei bedeckt.
Die modernen Alchimisten des SVZ in Schwarze Pumpe machen aus stinkendem Hausmüll, Tierfetten, Klärschlämmen, Ölmixturen, Teerseen und Shredderabfällen aus dem Autorecycling reines Methanol und sauberen Strom. Seit 1995 wurden auf diese Weise 1,5 Millionen Tonnen Abfälle aus der Welt geschafft.
Ein geselliges Wesen und das pragmatische Bedürfnis nach geschäftlichem und beruflichem Zusammenhalt demonstrieren auch die jungen Unternehmer der Internet-Generation, die sich mit zahllosen Events wie First Tuesday, Wireless Wednesday, Last Sunday, New-Media-Gipfel, Media-Lounge, Berlin-Lounge, interface-Brunch oder Pink-Slip-Party fast etwas überorganisiert zeigen.Eine Zeit lang trafen sich junge Medienvertreter, Künstleragenten und Musiker Dienstagnacht im "Kurvenstar" in Mitte, um neue Projekte anzuleiern.
Eine im Chor gerufene Parole brachte gestern eine 53-jährige Kurdin vor die Staatsschutzkammer des Landgerichts. Zwei Berufsrichter und zwei Schöffen mussten sich mit dem Verstoß gegen das Vereinsgesetz befassen: Die Polizei hatte bewiesen, dass bei Demonstrationen von Kurden ganz genau zugehört wird.
Juristen gelten als Einzelgänger unter den Networkern. Sie machen kaum Geschäfte mit ihresgleichen, deshalb suchen sie die Gesellschaft potenzieller Mandanten im großen Kreis der Nicht-Anwälte.
Vor 25 Jahren berichteten wir:Auf Antrag der Landesbank Rheinland-Pfalz (Mainz) ist für das an der Joachimstaler Straße Ecke Hardenbergstraße stehende so- genannte Aschinger-Haus die Zwangsversteigerung angeordnet worden. In Bankkreisen rechnet man damit, daß die für einen Zuschlag am ersten Versteigerungstermin notwendige Summe von mindestens sieben Zehntel des Verkehrswertes geboten werden wird.
In der CDU herrscht große Unruhe über die Nachfolge von Klaus Landowsky als Fraktionschef. Ungeachtet dessen, dass Landowsky und Eberhard Diepgen den stellvertretenden Fraktionschef und Wirtschaftsfachmann Frank Steffel als ihren erklärten Favoriten vorgeschlagen haben, hält sich auch der Haushaltsexperte und Fraktionsgeschäftsführer Alexander Kaczmarek die Kandidatur offen.
Mit Verspätungen, die im Berlin-Verkehr bis zu 50 Minuten betrugen, begann gestern die Neustrukturierung von Teilen des deutschen Luftraumes. Das befürchtete Chaos blieb aber aus.
Angenommen, er hätte zweimal am Tag die Herkunft seines Namens erklären müssen, und es hätte immer eine halbe Minute gedauert, dann wären in jedem Jahr seines Lebens sechs Stunden Erklärung zusammengekommen. Bis zu seinem Tod hätte Winnetou Kampmann insgesamt zweieinhalb Wochen und einen Tag damit verbracht, Menschen, denen er sich gerade vorgestellt hatte, zu schildern, warum er so heißt wie er heißt.
Über eine sechsstellige Spende können sich in diesen Tagen die "Ärzte ohne Grenzen" freuen. 162 000 Mark hat die Staatsoper Unter den Linden der Hilfsorganisation überwiesen.
Lichtenberg. In Lichtenberg haben Jugendliche am späten Mittwochabend eine 31-jährige Gehbehinderte ausgeraubt.
Michael Kronwetter hat kaum die Flugblätter ausgepackt, schon widerfährt ihm, was jeden Marketingleiter zum glücklichen Menschen machen würde: Die Zielgruppe kommt von selbst auf ihn zu. Drei Polizisten treten heran.
Jeder Berufsstand geht beim Netzwerken anders vor. Kulturschaffende produzieren als Nebeneffekt ihrer Arbeit ständig ihre eigenen Kontaktbörsen.
Wenn Politiker eine erste Bilanz nach 100 Tagen im Amt ziehen, verkünden sie meist gute Nachrichten. Nicht so Reinhard Naumann (SPD): Der Jugend- und Familienstadtrat in Charlottenburg-Wilmersdorf meint, seine Abteilung stehe wegen Kürzungen "mit dem Rücken zur Wand".
Das kann doch nicht wahr sein, dass Berlin so gleisnerisch glänzt. Nichts als Fassade, mehr Schein als Sein.
Nach der Pleite des Möbelkaufhauses "Hütters Welt GmbH" in der Grenzallee warten Tausende von Kunden auf die bestellten Möbel, einige schon seit Monaten. Viele haben hohe Anzahlungen geleistet.
Eine der letzten großen Baulücken in Friedrichshain ist geschlossen. Auf einem 3000 Quadratmeter großen Grundstück in der Matthiasstraße 6 baut die Wohnungsbaugesellschaft Friedrichshain für 15 Millionen Mark sechs Stadtvillen mit 32 Eigentumswohnungen und Tiefgarage.
Wo einst das Militär das Sagen hatte und jahrzehntelang Sperrgebiet war, wurde gestern der Grundstein für ein neues Wohngebiet gelegt: Am östlichsten Zipfel Köpenicks, zwischen Müggelsee und Dämeritzsee, errichtet die Degewo gemeinsam mit ihrer Tochtergesellschaft Köwoge 270 Reihen- und Doppelhäuser. In diesem Jahr werden die ersten 29 Wohnungen fertig gestellt, kündigt Manfred Schörnick, Pressesprecher des Unternehmens an.